Japans Landeswährung, der japanische Yen, hat sich gleich mehrfach der Schwelle von USD/JPY 152 genähert. Mit den zuletzt erreichten USD/JPY 151,97 ist der Yen gegenüber dem Greenback so schwach wie seit 34 Jahren nicht mehr. Warum ist diese Marke nun so interessant? Ist das charttechnisch relevant? Nun, zunächst muss man sagen, dass Nachrichten Kurse machen und Kurse Nachrichten. Im September 2022 kam es zur letzten großen Intervention Japans, als die Schwelle von USD/JPY von 152 kurz davor war gerissen zu werden. Die Marke von 152 gilt seitdem irgendwie wie eine rote Linie.
Nach kurzzeitiger Verunsicherung fiel der Kurs des wichtigsten Währungspaares USD/JPY monatelang gen 127 zurück. Diese Bewegung hielt aufgrund der geldpolitischen Wende der Federal Reserve aber nicht lange. Durch die massiven Zinserhöhungen der Fed geriet die Bank of Japan (BoJ) mit ihrer ultralockeren Geldpolitik gehörig ins Hintertreffen. Im Rahmen der sukzessiven Zinserhöhungen der Fed kamen nach ein paar Quartalen über 500 Basispunkte Zinsdifferenz zwischen dem US-Dollar und dem Yen zustande. In Relation zum Euro zeichnete sich ein ähnliches Bild ab. Bis zum späten Herbst 2023 kratze USD/JPY dann wieder an der Schwelle von 152 und in den letzten Wochen näherte man sich dieser Marke gleich mehrfach. Die Marke dürfte also vor allem durch die Intervention von 2022 eine gewisse Bedeutung erhalten haben.
Zum Zeitpunkt der Intervention im Herbst 2022 warnte Yamasaki (der frühere Vize-Finanzminister für internationale Angelegenheiten) vor einer Intervention Japans und nun auch wieder. In den letzten Tagen haben sich die Warnungen vor einer neuen Intervention Japan am Devisenmarkt sichtlich erhöht. Offizielle Stellen in Japan stoßen sicherlich keine Interventionswarnungen aus, wenn sie nicht auf ebendiese vorbereitet wären. Dies war auch im Rahmen der letzten Warnung von Japans Finanzminister Suzuki in der letzten Handelswoche unmissverständlich so zu vernehmen, als dieser eine starke Botschaft an den Markt aussendete und vor einer heftigen Reaktion warnte.
Das Problem bei einer Androhung oder Ankündigung einer Intervention ist, dass der Markt das dann auch gerne testet. Die Spekulanten testen also mit weiteren Spekulationen eine Fortsetzung einer Yen-Schwäche. Überzeugt die Zentralbank und die Finanzpolitik nicht, interveniert sie nicht, dann hat die BoJ und Japans Politik Glaubwürdigkeit verspielt und dies wäre im Vergleich zu weicheren Yen-Kursen und einer kostspieligen Intervention am Ende sogar noch teurer.
USD/JPY – was sagt die Charttechnik?
Die vorliegende Analyse basiert auf einem Tageschart. Um die Ziele der Bullen und Bären näher definieren zu können, wäre auf eine Fibonacci-Analyse abzustellen. Die jeweiligen Fibonacci-Retracements und Fibonacci-Projektionen können mit der webbasierten Handelsplattform „ActivTrader“ erzeugt werden und könnten dann zur Ableitung für die Ziele zur Ober- und Unterseite herangezogen werden.
Ausgehend vom Zwischenhoch des 21. Oktober 2022 von 151,939 bis zum letzten Zwischentief des 16. Januar 2023 von 127,215, wären die nächsten Widerstände bei der Marke von 151,939 (1.00%), sowie bei den Projektionen zur Oberseite von 157,774 (1.236%), 161,384 (1.382%) und 167,218 (1.618%) herauszuarbeiten. Zur Unterseite wären die Unterstützungsbereiche bei 146,104 (0.764%), 142,494 (0.618%), 139,577 (0.50%), 136,660 (0.382%), 133,050 (0.236%) und 127,215 (0.00%) in Betracht. Dem Chartbild wurden obendrein die drei EMAs (EMA50 in lila Farbe, EMA100 in blauer Farbe und EMA200 in roter Farbe) hinzugefügt.
Zur Oberseite wäre ein Ziel bei der 1.236prozentigen Fibonacci-Projektion von 157,774 möglich. Zur Unterseite wäre ein Ziel beim Zwischentief von 142,494 (0.618%) zu avisieren. Der Relative-Strength-Index (RSI) wies zum Zeitpunkt dieser Analyse mit 66,19 Punkten eine neutrale Marktverfassung auf.
Quelle: ActivTrader
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