Geht es um die US-Staatsverschuldung, geht es schnell ans Eingemachte. Die US-Staatsfinanzen sind nicht erst seit gestern in einem Zustand, den man als nicht mehr „ nachhaltig “ und eigentlich nicht mehr als „ tragbar “ bezeichnen kann. Die US-Schuldenuhr rennt in einer beängstigenden Schnelligkeit auf eine US-Staatsverschuldung von 37 Billionen US-Dollar zu ( zum Zeitpunkt dieser Analyse waren es 36,723 Billionen US-Dollar – in etwa alle 16 Sekunden addiert sich 1 Milliarde US-Dollar an Verschuldung hinzu ). Den rund 36,723 Billionen US-Dollar Staatsverschuldung standen zum Zeitpunkt der Analyse eine BIP-Leistung in Höhe von rund 29,942 Billionen US-Dollar gegenüber. Die Staatsverschuldung in Relation zum BIP zeigt also bereits Züge, die man von Ländern wie Italien oder Griechenland kennt. Geht es den Prognosen des „ CBO “ ( Congressional Budget Office ) nach, dürfte die Staatsverschuldung bis zum Jahr 2055 in der Langzeitbetrachtung jenseits der 150-Prozent-Marke landen. Wie soll dies überhaupt finanziert werden? Schon jetzt ächzt man zum gegenwärtigen Zeitpunkt und muss gewaltige Summen für die Refinanzierungen und Coupons aufwenden. Die Zinskosten der ausstehenden US-Staatsanleihen und Obligationen belaufen sich aktuell auf rund 1,02 Billionen US-Dollar. Das ist einfach nur noch Wahnsinn.
Was die Trump-Administration seit ein paar Wochen in Sachen Strafzölle macht erscheint ebenso als kompletter Wahnsinn. Der einzige Punkt, den man ansatzweise verstehen kann, ist offensichtlich der Plan durch eine konzertierte Rezession die Federal Reserve zu wesentlich niedrigeren Zinsen zu zwingen, koste es was es wolle. Man nimmt dabei höhere Arbeitslosenzahlen, auch zwischenzeitlich die Gefahr einer neuen Inflationswelle scheinbar billigend in Kauf. Das ist brandgefährlich und könnte das globale Finanzsystem gefährden. Letzteres sieht wohl auch Ray Dalio (Bridgewater Associates) so.
Die USA sind vor allem derzeit in der Bredouille, eine gewaltige Summe der US-Staatsverschuldung bis zum Jahresende 2025 refinanzieren zu müssen. Die ausstehende Summe, die refinanziert werden muss, liegt bei rund 9,2 Billionen US-Dollar. Diese Summe entspricht somit rund einem Viertel der gesamten ausstehenden US-Staatsverschuldung. Das Hauptproblem: Der erhebliche Anteil dieser Summe wurde zu Zeiten der Corona-Krise begeben. Jeder weiß, dass in dieser Zeit die Zinsen gegen Null tendierten. Gegenwärtig liegt das US-Leitzinsband (target rate) jedoch bei 4,25 bis 4,50 Prozent. Da muss man nicht lange herumrechnen, dass das teuer wird.
Noch viel beängstigender ist jedoch die Vorstellung, was denn passiert, wenn die vielen ausländischen Investoren nicht mehr bereit dazu sind die „US-Schulden-Party“ zu bezahlen. Einer der größten Gläubiger der USA, nämlich China, baut seit vielen Quartalen seine Bestände an US-Staatsanleihen ab. Januar 2022 hielt Peking noch US-Schuldentitel im Umfang von rund 1,034 Billionen US-Dollar, Januar 2025 waren es nur noch rund 761 Milliarden US-Dollar. Das ist schon ein recht auffälliger Rückgang. Man muss jedoch auch auf etwas mehr Intransparenz hinweisen, denn die Bestände von Hongkong wuchsen im Vergleichszeitraum von 225,6 auf 255,9 Milliarden US-Dollar und die der Kaimaninseln von rund 272 auf 405 Milliarden US-Dollar. Chinesische Devisenreserven dürften noch weiterhin mit einem erheblichen US-Dollar-Anteil „geparkt“ sein. Dennoch ist das kein Selbstläufer. US-Staatanleihen verlaufen sich nicht mal eben wie „geschnitten Brot“.
Den gegenwärtigen Wahrscheinlichkeiten am Terminmarkt zufolge dürfte die Fed die Target Rate am 07. Mai 2025 auf 4,25 bis 4,50 Prozent halten. Folglich eine weitere Zinspause. Bis zum Dezember wäre jedoch aufgrund der gegenwärtigen Einpreisungen am US-Terminmarkt ein Zinsabschlag von zumindest einem Prozentpunkt möglich. Eine zwischenzeitliche Fed-Notsenkung wäre ebenso möglich. Das wäre der Geschichte der Fed nach nicht als ungewöhnlich zu bezeichnen.
Exkurs - was sind „Treasury Bonds“?
„Treasury Bonds“ sind Wertpapiere, die vom „U.S. Treasury Department” – also vom US-Finanzministerium – begeben werden. Es gibt verschiedene Bezeichnungen und Laufzeiten bzw. Klassifizierungen. Die „T-Bonds“ haben Laufzeiten von 20 oder 30 Jahren und bieten für gewöhnlich die höchsten Zinsen für Investoren. Die Zinszahlungen erfolgen zweimal jährlich. Parallel zu den „T-Bonds“ gibt es aber auch noch „T-Notes“, die eine Laufzeit von 2 bis 10 Jahren haben und für gewöhnlich im direkten Vergleich zu den „T-Bonds“ eine geringere Zinszahlung bieten. Auch bei den „T-Notes“ erfolgen die Zinszahlung zweimal jährlich. Schließlich gibt es noch „T-Bills“, die sogenannten „Kurzläufer“, die Laufzeiten von vier Wochen bis zu einem Jahr haben.
Handel mit Terminkontrakten auf „Treasury Bonds“
Die „ Treasury Bonds “ werden oft auch einfach nur als „ T-Bonds “ bezeichnet. Die “ U.S. Treasury Bond Futures ” werden an der Terminbörse “ Chicago Board of Trade ” (CBOT) gehandelt. Der derzeit zeitnahe, laufende Kontrakt ist der Juni 2025-Kontrakt mit dem Symbol „ ZBM5 “. Die Kontrakteinheit bezieht sich auf einen Nennwert zur Fälligkeit in Höhe von 100.000 US-Dollar. Die Quotierung erfolgt in Punkten und Unterpunkten. Es gibt jeweils drei gelistete Kontrakte ( wie beispielsweise auch beim Euro Bund Future ), die sich auf die drei laufenden Quartale beziehen, derzeit also den Juni-Kontrakt und die Kontraktmonate September und Dezember. Der März-Kontrakt würde gelistet, wenn der Juni-Kontrakt verfällt. Fallende Notierungen der „Treasury Bond Futures“ führen zu ansteigenden Renditen und vice versa.
U.S. Treasury Bond Futures gehören zu den überaus liquiden Wertpapieren, die am Markt als ein sehr effizientes Tool zu bezeichnen sind, um das Zinsrisiko zu „hedgen“, aber auch um das Portfolio um weitere Bausteine zu diversifizieren oder eben auch eine reine Zinsspekulation zu betreiben.
U.S. Treasury Bond Future June 2025 – was sagt die Charttechnik?
Die vorliegende Analyse basiert auf einem Tageschartbild. Um die Ziele der Bullen und Bären näher definieren zu können, wäre auf eine Fibonacci-Analyse abzustellen. Die jeweiligen Fibonacci-Retracements und Fibonacci-Projektionen können mit der webbasierten Handelsplattform „ ActivTrader “ erzeugt werden und könnten dann zur Ableitung für die Ziele zur Ober- und Unterseite herangezogen werden.
Ausgehend vom letzten Verlaufstief des 23. Oktober 2023 von 107,09375 bis zum Zwischenhoch des 17. September 2024 von 127,65625 wären die nächsten Widerstände bei den Marken von 114,94863 (0.618%), 117,37500 (0.50%), 119,80138 (0.382%), 122,80350 (0.236%) und 127,65625 (0.00%) zu ermitteln. Die Unterstützungen kämen bei den Marken von 111,94650 (0.764) und 107,09375 (1.00%) in Betracht. Dem Chartbild wurden obendrein die drei EMAs ( EMA50 in lila Farbe, EMA100 in blauer Farbe und EMA200 in roter Farbe ) hinzugefügt. Die beiden hier in grüner und roter Farbe unterlegten Rechtecke sollen lediglich dabei helfen die etwaigen Kurszielbereiche für die Bullen und Bären zu visualisieren.
Zur Unterseite wäre ein Test des 1.00prozentigen Fibonacci-Retracements von 107,09375 und damit des letzten Zwischentiefs ein mögliches übergeordnetes Ziel der Bären. Zur Oberseite käme ein Test des 0.382prozentigen Fibonacci-Retracements von 119,80138 in Betracht. Der Relative-Strength-Index (RSI) wies zum Zeitpunkt dieser Analyse mit 36,67 Punkten eine technisch noch neutrale Lage auf.
Quelle: ActivTrader
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