Donald J. Trump hat es getan und sogar übertrieben. Die US-Strafzölle gegenüber wichtigen Handelspartnern trugen ja ohnehin schon zu einer Risikoaversion an den Märkten bei, doch der gesamte Strafzollkatalog an reziproken Strafzöllen und deren teilweise abenteuerliche Berechnungsweise sprengte dem Fass den Boden aus. Ja, das sprengte sprichwörtlich auch dem Rohölfass den Boden aus und so gerieten die Rohöl-Bullen ins Schlittern. Die US-Aktienindizes stürzten am Donnerstag in die Tiefe. Am übelsten erwischte es den führenden Technologieindex NASDAQ100, der am Donnerstag, den 03. April 2025 um 5,41 Prozent auf 18.521,47 Zähler stürzte. Die Rohölpreise konnten sich diesem Marktumfeld auch nicht entziehen. Es riecht nach gewaltigen Problemen für die Weltwirtschaft, sollte nun nicht tatsächlich verhandelt werden, Zolldeals geschmiedet werden. Das will Trump schließlich, am liebsten gar keine Zölle, so dass US-Waren zollfrei in jedes Land strömen dürfen. Wie immer die Lesart des mehr als ungewöhnlich und wenig diplomatischen Politikstils auch sein mag, die Rezessionsgefahr für eine Reihe von wichtigen Volkswirtschaften hat sich durch die harte Gangart des US-Präsidenten erhöht. Läuft die Wirtschaft weniger geschmiert, benötigt man auch weniger vom Schmiermittel der Weltwirtschaft, dem Rohöl. Der Juni-Kontrakt „ICE Brent Crude June 25“ verlor am Donnerstag 6,80 Prozent auf 69,85 US-Dollar – durchbrach folglich bereits die 70-S-Dollar-Marke und könnte nun die Verlaufstiefs vom September 2024 und März 2025 im Bereich von 68,46 und 68,20 US-Dollar testen.
Acht Produzenten im Verbund „OPEC+“ erhöhen ihre Förderquoten
Zu allem Übel kam noch der Entscheid des Bündnisses „OPEC+“ hinzu. Dies drückte erst recht auf den Kurs. Wenn dem Rohölmarkt – und vor allem im aktuellen nicht ganz prosperierenden Marktumfeld – künftig 411.000 Fass zusätzliche tägliche Fördermenge zugeführt werden, steht der Markt schnell im Überhang. Dies hat Folgen für die Preisbildung. Die zusätzliche Menge soll dem Rohölmarkt ab dem Beginn des Monats Mai zur Verfügung stehen. Die acht Länder, die die Rohölförderung erhöhen sind Saudi-Arabien, Russland, der Irak, die Vereinigten Arabischen Emirate, Kuwait, Kasachstan, Algerien und der Oman.
Exkurs OPEC und OPEC+
Die bekanntesten OPEC-Mitglieder sind die Gründungsmitglieder Saudi-Arabien, Kuwait, Iran, Irak und Venezuela. Libyen, Vereinigte Arabische Emirate (VAE), Algerien, Nigeria, Gabun, Äquatorial Guinea und der Kongo sind die restlichen OPEC-Mitglieder. Insgesamt gibt es folglich 12 OPEC-Mitglieder.
Ferner wäre auf den Zusammenschluss „OPEC+“ hinzuweisen. Neben den 12 OPEC-Staaten formieren sich noch weitere 10 Länder zur „OPEC+“ und zwar Aserbaidschan, Bahrain, Brunei, Kasachstan, Malaysia, Mexiko, Oman, Russland, Sudan und Südsudan.
Brent Crude Oil Spot – wie sieht die charttechnische Situation aus?
Die hier vorliegende Analyse erfolgt am Tageschartbild anhand des „ BrentCrude Oil Spot CFD “ (Brent). Trader beachten parallel dazu die Angaben und News, die sich auf den jeweiligen Kontraktmonat des „ Brent Crude Oil Future “ beziehen, der an der Terminbörse ICE ( Inter Continental Exchange ) gehandelt wird. Zudem wäre auch auf News in Bezug auf den ebenso relevanten US-Rohölkontrakt „WTI – West Texas Intermediate“ zu achten, der an der US-Terminbörse „NYMEX“ (New York Mercantile Exchange – ein Teil der CME Group) gehandelt wird.
Um die nächsten Ziele für die Bullen und Bären näher definieren zu können, wäre auf eine Fibonacci-Analyse abzustellen. Mittels der webbasierten Handelsplattform „ ActivTrader “ werden die relevanten Fibonacci-Retracements und Fibonacci-Projektionen erzeugt – diese könnten dann dazu dienen, um zur Ermittlung der Ziele zur Ober- und Unterseite herangezogen zu werden.
Ausgehend vom letzten Zwischentief des 10. September 2024 von 68,46 US-Dollar bis zum Zwischenhoch des 15. Januar 2025 von 81,72 US-Dollar, wären die nächsten Widerstände bei den Marken zur Oberseite von 71,59 US-Dollar (0.764%), 73,53 US-Dollar (0.618%), 75,09 US-Dollar (0.50%), 76,65 US-Dollar (0.382%), 78,59 US-Dollar (0.236%) und 81,72 US-Dollar (0.00%) zu ermitteln. Die Unterstützungen wären bei der Marke von 68,46 US-Dollar (1.00%), sowie bei den Projektionen zur Unterseite von 65,33 US-Dollar (1.236%), 63,39 US-Dollar (1.382%) und 60,27 US-Dollar (1.618%) abzuleiten. Dem Chartbild wurden zudem die drei EMAs ( 50er EMA in lila Farbe, 100er-EMA in blauer Farbe und 200er-EMA in roter Farbe ) hinzugefügt. Die beiden hier dem Chartbild hinzugefügten Rechtecke sollen lediglich mögliche Kurszielbereiche der Bullen ( in grüner Farbe unterlegtes Rechteck ) und Bären ( in roter Farbe unterlegtes Rechteck ) visualisieren helfen.
Zur Oberseite wäre ein Zielbereich bei dem 0.618prozentigen Fibonacci-Retracement von 73,53 US-Dollar zu suchen. Zur Unterseite wäre ein Ziel der Bären bei der 1.618prozenigen Fibonacci-Projektion von 60,27 US-Dollar ein mögliches Szenario. Der Oszillator Relative-Strength-Index (RSI) wies zum Zeitpunkt der Analyse mit 39,48 Punkten eine neutrale Marktverfassung auf.
Quelle: ActivTrader
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