Oft wird Platin im Kontext mit Palladium und übergeordnet in der Gruppe der „PGMs“ erwähnt. Dies ist oft auch im Zusammenhang mit den Angaben der weltweiten Reserven zu registrieren. Zur Gruppe der „PGMs“ (Platinum Group Metals) gehören die Rohstoffe Platin, Palladium, Rhodium, Ruthenium, Osmium und Iridium. Dies ist hauptsächlich deshalb der Fall, weil diese Rohstoffe häufig gemeinsam in den mineralischen Lagerstätten vorkommen.
Den „PGMs“ werden starke katalytische Eigenschaften zugeschrieben. Diese Metalle eignen sich demnach als „Trigger“ oder auch „Beschleuniger“ bei chemischen Prozessen. Eine der zahlreichsten Anwendungen finden sich im Bereich von Katalysatoren in Abgassystemen für Verbrenner in der Automobilindustrie. In diesem Fall werden sowohl Platin, aber auch Palladium verwendet. Die Hauptanwendungsgebiete von Platin sind industrielle Anwendungen in der Chemie, Glas- und Elektroindustrie, sowie im Bereich medizinischer und biomedizinischer Anwendungen, aber auch im Bereich der Ölraffinerien und in der Schmuckindustrie.
Weltweite Reserven – Südafrika ist der globale Platin-Player
Die globalen Reserven werden beispielsweise auch beim „United States Geological Survey“ (USGS) als „PGMs“ zusammengefasst. Die globalen Reserven der „PGMs“ beliefen sich den Schätzungen von Ende 2022 zufolge auf über 100 Millionen Kilogramm. Die größten Reserven sind hauptsächlich in einem Land zu finden und zwar in Südafrika (Bushveld Complex) – dort lagern Reserven von rund 63.000 metrischen Tonnen. Auf den weiteren Plätzen werden Russland mit 4.500 metrischen Tonnen und Zimbabwe mit 1.200 metrischen Tonnen angeführt. Die USA liegen mit 900.000 metrischen Tonnen auf dem vierten Platz, gefolgt von Kanada mit 310.000 metrischen Tonnen. Die größten Minen mit purem Platin finden sich ebenfalls in Südafrika, dem weltweit größten Produzenten von purem Platin. Im Jahr 2022 wurde in Südafrikas Minen rund 140 metrische Tonnen Platin produziert, in Russland über 20 Metrische Tonnen und in den USA 3,3 metrische Tonnen.
Hohe Nachfrage und begrenztes Angebot – mögliches Platin-Defizit in 2023
Einer Pressemitteilung des „World Platinum Investment Council“ vom 08. März 2023 zufolge könnte das Platin-Angebot im laufenden Jahr begrenzt sein. Die Experten gehen bei einer um 24prozentigen Nachfragesteigerung gegenüber den Vorjahr 2022 von einem Defizit von 556.000 Unzen in 2023 aus. Das begrenztere Angebot ist hauptsächlich auf eine geringere Produktion im so wichtigen Förderland „Südafrika“ zurückzuführen. In 2022 reduzierte sich die Feinplatinfördermenge aus Minen im Vergleich zu 2021 um 11 Prozent (ein Minus von 718.000 Unzen). Südafrikas Produktion fiel im vierten Quartal um 24 Prozent (ein Minus von 300.000 Unzen). Auch das weltweite Recycling ging um 17 Prozent im vergleichszeitraum zurück (ein Minus von 349.000 Unzen), wie es der „World Platinum Investment Council“ berichtete.
Platin-Handel an den Terminmärkten – die Besonderheiten des Platin-Future
Neben dem Spothandel (Kassa) und den ebenso bekannten Tafelgeschäften (OTC – Over The Counter) findet der hochvoluminöse Platin-Handel an den Terminmärkten statt. Die wohl wichtigste Betreibergesellschaft von gleich zahlreichen weltweit wichtigen Terminbörsen ist die CME Group. Die CME Group bündelt mittlerweile neben der „Chicago Mercantile Exchange“ (CME) auch die „Chicago Board of Trade“ (CBOT) und neben der „Commodity Exchange“ (COMEX) auch noch die „New York Mercantle Exchange“ (NYMEX) unter ihrem Dach. Die jeweiligen „Platinum Futures“-Kontrakte werden an der „NYMEX“ gehandelt. Ein Platin-Kontrakt bündelt 50 Feinunzen. Ein Kontrakt hat demnach zum Zeitpunkt dieser Analyse bei einem Kurs von 1.062 US-Dollar je Feinunze einen Wert von über 53.000 US-Dollar. Die Quotierung erfolgt in US-Dollar und US-Cents pro Feinunze. An der NYMEX gibt es immer den laufenden Monat, sowie drei darauffolgende Kontraktmonate – derzeit den April-Kontrakt und die nachfolgenden Kontraktmonate, den Mai-, Juni- und den Juli-Kontrakt, sowie nachfolgende Januar-, April-, Juli – und Oktoberkontrakte auf Sicht der nächsten 15 Monate. Alle Regel bezüglich der erforderlichen Lieferqualität des gehandelten Platins finden sich im NYMEX-Regelheft. Die jeweiligen Platinunzen müssen eine Reinheit von 99,95 Prozent aufweisen. Der aktuelle mit dem höchsten Volumen gehandelte Platin-Kontrakt ist der Juli-Kontrakt.
Positionierung der Großspekulanten
Die US-Terminmarktaufsicht „CFTC“ (Commodity Futures Trading Commission) veröffentlich jeden Freitag um 21:30 Uhr die Positionierungen der Großspekulanten für zahlreiche Kontrakte von Agrar- bis Zinsfutures. Die Daten stammen immer vom Dienstag. Auch für Platin sind diese Daten verfügbar. Mit dem Stand des 11. April 2023 wies die Gruppe der Spekulanten (Non-Commercial) auf der Long-Seite 29.570 Kontrakte und auf der Short-Seite 16.237 Kontrakte auf – Spreading lag bei 2.208 Kontrakten. Die Produzenten (Commercial) befanden sich mit 20.768 Kontrakten auf der Long-Seite und 39.279 Kontrakten auf der Short-Seite. Während die Spekulanten also weiterhin netto-long waren, blieben die Produzenten nach wie vor netto-short und hedgten sich demnach weiter vor fallenden Platinnotierungen.
Platin Spot – der Blick in den Chart
Die vorliegende Analyse erfolgt am CFD auf den Platin Spot (Kassahandel) im Tageschartbild. Um die nächsten Ziele für die Bullen und Bären näher ermitteln zu können, wäre auf eine Fibonacci-Analyse abzustellen. Die von der webbasierten Handelsplattform „ActivTrader“ erzeugten Fibonacci-Retracements und Fibonacci-Projektionen könnten dann herangezogen werden, um die Ziele zur Ober- und Unterseite zu ermitteln.
Ausgehend vom letzten Zwischenhoch des 16. Februar 2021 von 1.339,37 US-Dollar bis zum Zwischentief des 01. September 2022 von 818,79 US-Dollar wären die nächsten Widerstände bei den Marken von 1.079,08 US-Dollar (0.50%), 1.140,51 US-Dollar (0.618%), 1.216,51 US-Dollar (0.764%) und 1.339,37 US-Dollar (1.00%) abzuleiten. Die Unterstützungen kämen bei 1.017,65 US-Dollar (0.382%), 941,65 US-Dollar (0.236%) und 818,79 (0.00%) in Frage. Die beiden EMAs (EMA100 in blauer Farbe und EMA200 in roter Farbe) wurden dem Chartbild ebenfalls hinzugefügt. Zur Oberseite wäre ein Ziel beim 0.618prozentigen Fibonacci-Retracement von 1.140,51 US-Dollar zu verorten. Die Bären könnten die Marke von 941,65 US-Dollar (0.236%) avisieren. Der Relative-Strength-Indicator (RSI) wies zum Zeitpunkt dieser Analyse mit rund 67 Punkten eine „noch“ neutrale Marktverfassung auf.
Quelle: ActivTrader
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