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EURUSD: Fed-Pause eingepreist?

Dirk Friczewsky
11. April 2023


 

Mit zunehmendem Druck durch die jüngsten Kapitalmarktereignisse in den USA sorgte man sich vor einer neu aufkeimenden US-Bankenkrise. Die Fed schritt schnell ein – seit ein paar Wochen kursieren gar Wünsche nach einer Zinspause und nach Zinssenkungen. Ist das realistisch oder drohen neue Preisschübe die Fed vo die Qual der Wahl zu stellen, nämlich entweder Inflationsbekämpfung oder Stützung des US-Bankensystems?

 

Förderreduzierung der OPEC+ und Bekämpfung der US-Bankenkrise dürften für neuen Ärger in Sachen Inflation und Geldpolitik sorgen

 

Am Mittwoch werden vom Bureau of Labor Statistics (BLS) um 14:30 Uhr die US-Verbraucherpreise für den Monat März publiziert. Den Konsensschätzungen zufolge könnten die Verbraucherpreise auf Monatssicht um 0,3 Prozent zugelegt haben und auf 12-Monatssict um 5,2 Prozent angestiegen sein. Die US-Verbraucherpreise legten noch im Februar saisonal adjustiert um 0,4 Prozent im Vergleich zum Vormonat Januar zu und auch 12-Monatssicht um 6,0 Prozent (nicht saisonal adjustiert). Im Rahmen der Februar-Daten trug der Energiekomplex mit einem Minus von 0,6 Prozent auf Monatssicht zu einem abnehmenden Inflationsdruck bei. Dies könnte nunmehr ad Acta zu legen sein. Allein in den letzten drei Wochen legte der Ölpreis aufgrund der kommunizierten Rohölförderkürzungen der OPEC+ von rund 65,00 US-Dollar im Tief auf über 80,00 US-Dollar um rund 15 US-Dollar zu. Schon dieser Preissprung dürfte in den nächsten Monaten auf die Verbraucherpreise Einfluss haben und die Teuerung wieder antreiben.

 

Zinspause und sogar bald Zinssenkungen – wie stehend die Chancen dafür?

 

Insoweit könnte es fraglich sein, inwieweit die US-Notenbank „Federal Reserve“ (Fed) überhaupt dazu in der Lage ist, eine Zinspause einzulegen. In den letzten Wochen – insbesondere seit dem Aufkommen der US-Bankenkrise – war der Ruf nach einer Zinspause in den Vordergrund gerückt. Auch Zinssenkungen wurden vermehrt gefordert. Die Bemühungen der Federal Reserve in Sachen „QT“ (Quantitative Tightning), also die Fed-Bilanz Schritt für Schritt zu reduzieren, wurde durch die Fed-Stützungsmaßnahmen in Bezug auf die US-Bankenkrise mehr als nur einfach konterkariert. Die Fed-Bilanzsumme sank seit dem Top vom 13. April 2022 von rund 8,965 Billionen US-Dollar bis zum 01. März 2023 auf gerade einmal 8,340 Billionen US-Dollar und damit noch nicht einmal um eine Billion US-Dollar. Durch die Auflage des „Bank Term Funding Program“ (BTFP) und weiterer Maßnahmen nahm die Fed-Bilanz innerhalb von weniger als drei Wochen wieder auf 8,734 Billionen US-Dollar zu.

Blickt man allerdings auf die Zinseinpreisungen am US-Terminmarkt, so stellt man zumindest für die nächste FOMC-Leitzinsentscheidung am 03. Mai 2023 noch keine eindeutige Zinspause fest – im Gegenteil. Die jüngsten Wahrscheinlichkeiten gemäß dem „FedWatch Tool“ sehen mit einer 63,4prozentigen Wahrscheinlichkeit sogar eine Zinsanhebung um 25 Basispunkte auf ein US-Leitzinsband von 5,00 bis 5,25 Prozent – immerhin noch 36,6 Prozent Wahrscheinlichkeit für eine Zinspause. Für den Leitzinsentscheid am 14. Juni 2023 sieht es ähnlich aus. Ab Juli indes könnte es tatsächlich zu einer Zinspause kommen und am 20. September 2023 wäre sogar eine Zinssenkung um zumindest 25 Basispunkt denkbar. Ob es so weit kommt, hängt dabei aber neben der Entwicklung der Energiepreise und der Verbraucherpreise überhaupt und damit mit der Inflationsbekämpfung auch mit der weiteren Entwicklung des US-Arbeitsmarktes ab. Die Fed hat ja schon seit längerer Zeit verlautbart, dass sie durch ihre Zinswende und Zinserhöhungsserien eine höhere Arbeitslosenrate in den USA billigend in Kauf nimmt, um die Inflation zusätzlich in Schach zu halten. Bis dato scheint die diese Rechnung ohne den bullenstarken US-Arbeitsmarkt gemacht zu haben. Im Rahmen der letzten Zinsentscheidung wurden von der Federal Reserve auch die Projektionsmaterialien veröffentlicht. Die darin enthaltenen Projektionen beziehen auch auf das BIP, die Arbeitslosenrate, die Inflation und die Zinsentwicklung. Die Fed prognostizierte für das Jahr 2023 ein BIP-Plus von 0,4 Prozent und revidierte die Schätzung somit im Vergleich um Dezember um 0,1 Prozent gen Süden. In 2024 soll die US-Wirtschaft um 1,2 Prozent wachsen (im Dezember war noch von 1,6 Prozent die Rede). In Bezug auf die Arbeitslosenrate ging man indes von 4,5 Prozent aus (im Dezember noch 4,6 Prozent). Demnach müsste sich im Verlauf der nächsten Monate am US-Arbeitsmarkt noch einiges zum Negativen bewegen. Die Kerninflation wurde für 2023 auf 3,6 Prozent geschätzt, der Leitzins auf 5,1 Prozent (demnach wäre man im Mai bereits am Top angelangt, was auch derzeit den Einpreisungen durch das FedWatch Tool entspricht).


Mit dem Stichtag des 07. April 2022 publizierte das Bureau of Labor Statistics (BLS) die US-Arbeitsmarktdaten für den Monat März. Die Anzahl der neugeschaffenen Stellen ex-Agrar stieg um 236.000 und die Arbeitslosenrate wurde mit 3,5 Prozent veröffentlicht. Die Arbeitslosenrate fiel somit sogar wieder. Gemäß den Fed-Projektionsmaterialien müsste sie bis zum Jahresende einen Wert von 4,5 Prozent erreichen, folglich um einen vollen Prozentpunkt zulegen. Innerhalb von einem halben Jahr ist dies zwar möglich, könnte jedoch auch einen negativen psychologischen Effekt auf den gesamten Arbeitsmarkt und auch auf die US-Wirtschaft insgesamt haben. Eine Rezession ist in den USA also noch nicht komplett vorm Tisch.


EUR/USD – der Blick in die Charttechnik

 

Die vorliegende Analyse basiert auf einem Tageschart. Um die Ziele der Bullen und Bären näher definieren zu können, wäre auf eine Fibonacci-Analyse abzustellen. Die jeweiligen Fibonacci-Retracements und Fibonacci-Projektionen können mit der webbasierten Handelsplattform „ActivTrader“ erzeugt werden und könnten dann zur Ableitung für die Ziele zur Ober- und Unterseite herangezogen werden.

 

Der Kursverlauf vom letzten Zwischenhoch des 02. Februar 2023 von 1,10328 bis zum Zwischentief des 15. März 2023 von 1,05153 wäre heranzuziehen, um die nächsten Widerstände bei den Marken von 1,09107 (0.764%) und 1,10328 (1.00%) ermitteln zu können. Die Unterstützungen kämen bei den Marken zur Unterseite von 1,08351 (0.618%), 1,07741 (0.50%), 107130 (0.382%) und 1,06374 (0.236%) in Betracht. Dem Chartbild wurden obendrein die beiden EMAs (EMA100 in blauer Farbe und EMA200 in roter Farbe) hinzugefügt. Zur Oberseite wäre ein nochmaliger Test des Zwischenhochs von 1,10328 möglich. Zur Unterseite könnte das 0.236prozentige Fibonacci-Retracement von 1,06374 von den Bären angepeilt werden. Der Relative Strength-Index (RSI) befindet sich zum Zeitpunkt dieser Analyse mit 54,05 Punkten im neutralen Bereich.


Quelle: ActivTrader



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