Das Land der aufgehenden Sonne lebt zu einem erheblichen Anteil vom Export von Waren in alle Welt. Vor allem der Automobilsektor gehört zu den wichtigsten Säulen der japanischen Exportwirtschaft. Folglich dürften die Auswirkungen von US-Strafzöllen auf japanische Waren und darunter auch auf Automobile von „enorm belastend“ bis „verheerend“ zu bezeichnen sein. Das weiß auch Japans Premierminister Shigeru Ishiba, der die Auswirkungen der US-Strafzölle auf Japans Autoindustrie und damit auf Japans Wirtschaft insgesamt jüngst als „sehr groß“ bezeichnete. Dies ist deshalb der Fall, da Japans Automobilwirtschaft in etwa ein Drittel des gesamten japanischen Exportvolumens ausmacht ( Am Beispiel Toyota wird das recht eindrucksvoll mit hohen Volumina deutlich: Der größte Hersteller von Automobilen weltweit hat im Jahr 2024 einen Absatz von 10.821.480 Einheiten der Marken Toyota, Lexus, Daihatsu und Hino erreicht. Davon wurden 8.971.217 Einheiten exportiert und davon 2.332.623 Fahrzeuge in die USA. Der Anteil der Exporte in die USA ist folglich als sehr hoch zu bezeichnen. Zum Vergleich: Die Volkswagen Group erreichte einen 2024er-Absatz von 9.027.400 Einheiten ).
Neben dem Automobilkonzern Toyota wäre unter anderem auf Konzerne wie Honda (Acura), Mitsubishi, Nissan (Infinity), Subaru oder auch auf Suzuki zu verweisen. Hier dreht es sich demnach nicht einfach nur um einen Sturm im Wasserglas. Fraglich ist, inwieweit Möglichkeiten bestehen, die Strafzölle durch mehr US-Produktion zu drücken oder zu umgehen und welche Ergebnisse bei Verhandlungen mit der Trump-Administration überhaupt zu erzielen sind. Ferner ist fraglich, wie die durch die Strafzölle entstehenden höheren Kosten für die US-Verbraucher abgefedert oder reduziert werden können. In jedem Fall dürfte es für den US-Verbraucher teurer werden japanische Autos zu kaufen und für japanische Produzenten dürften die Margen sinken. Als Folge dürften die Konzernergebnisse sinken. Japans Automobilindustrie könnte mit Effizienzmaßnahmen und Sparprogrammen zumindest etwas gegensteuern, doch die Strafzölle werden wohl Spuren in den Konzernbilanzen hinterlassen. Toyota kündigte der Nachrichtenagentur „Kyodo“ zufolge zum Wochenbeginn vorerst keine Preisänderungen in den USA an.
Ein weiteres Beispiel eines japanischen Automobilkonzerns zeigt, wie man zusätzlich effizienter, produktiver werden will. Honda automatisiert die Produktion in seinem chinesischen Werk für Elektroautomobile und beabsichtigt die Anzahl der Mitarbeiter in der Produktion um 30 Prozent zu senken. Kombinationen aus Automatisierung, Robotisierung und KI dürften die Produktivität zu steigern und helfen die Kosten zu senken.
Japans Leitindex Nikkei225 an der TSE im Sinkflug
Der führende japanische Index „Nikkei225“ fiel zum Wochenbeginn an der Tokyo Stock Exchange (TSE) um satte 4,05 Prozent auf 35.617,56 Zähler. Damit hat sich der Index vom Hoch von 42.426,77 Punkten bereits erheblich entfernt. Seit dem Jahresbeginn 2025 beträgt das Minus nun 10,72 Prozent – das stellt gleichzeitig die Quartalsbilanz für QI/2025 dar. Der Nikkei225 befindet sich mit einem Minus von über 10 Prozent folglich inmitten einer Korrektur. Dennoch: Der Kurssturz vom Montag ist immerhin recht hoch ausgefallen.
Wie andere führende Börsenindizes zog es zum Wochenbeginn auch weitere asiatisch-pazifischen Aktienindizes gen Süden und auch an den europäischen Handelsplätzen färbten sich die Kurstafeln durchweg rot.
Die am Freitag allesamt angefallenen Verluste bei den US-Leitindizes Dow Jones (INDU), NASDAQ100 (NDX) und S&P500 (SPX) trugen zusätzlich zu einem Abwärtssog bei. Es gilt am Markt nach wie vor das Börsen-Bonmot: „Wenn die Wall Street niest, bekommt die ganze Welt einen Schnupfen“.
Die Aussichten für die US-Wirtschaft dürften auf den Rest der Welt, auf die Weltkonjunktur abfärben. Einer aktuellen Umfrage des US-Finanzmediums „CNBC“ zufolge (man befragte 14 führende Volkswirte bekannte Investmentbanken und Researchhäuser) dürfte die US-Wirtschaft im ersten Quartal 2025 lediglich um 0,3 Prozent im Vergleich zum Vorquartal gewachsen sein. In QIV/2024 lag dieser Wert noch bei 2,3 Prozent. Das dürfte global Spuren hinterlassen. Möglicherweise nimmt man den Abverkauf an der Wall Street in Kauf und forciert diesen mit der Strafzolldynamik sogar noch, um den Druck auf die Fed zu erhöhen, damit diese in diesem Jahr die Zinsen mehrfach senkt, auch wenn zuletzt die Inflationserwartungen der US-Verbraucher enorm anstiegen. Die USA benötigen niedrigere Zinsen, um ihre gewaltige Schuldenlast wieder günstiger refinanzieren zu können. Die ganze Welt bezahlt also einmal mehr für die USA. Ein altes Spiel – auch an der Börse!
Nikkei225 – wie sieht der japanische Leitindex charttechnisch aus?
Die vorliegende Chartanalyse erfolgt anhand des CFDs auf den Nikkei225-Cash-Index ( Jp225 ) im Tageschartbild. Um die nächsten Ziele der Bullen und Bären näher definieren zu können, wäre an dieser Stelle auf eine Fibonacci-Analyse abzustellen. Die webbasierte Handelsplattform „ ActivTrader “ erzeugt die Fibonacci-Retracements, die dann zur Ermittlung der Ziele zur Ober- und Unterseite herangezogen werden können.
Ausgehend vom Hoch des 11. Juli 2024 von 42.465,60 Punkten bis zum Verlaufstief des 05. August 2024 von 30.694,85 Punkten, wären die nächsten Widerstände bei den Marken von 36.580,23 Punkten (0.50%), 37.969,17 Punkten (0.618%), 39.687,70 Punkten (0.764%) und 42.465,60 Punkten (1.00%) abzuleiten. Die nächsten Unterstützungen kämen bei den Marken zur Unterseite von 35.191,28 Punkten (0.382%), 33.472,75 Punkten (0.236%) und 30.694,85 Punkten (0.00%), sowie beim Zwischenhoch des 16. Februar 2021 von 30.715 Punkten in Betracht. Dem Chartbild wurden obendrein die drei EMAs hinzugefügt ( EMA50 in lila Farbe, EMA100 in blauer Farbe und EMA200 in roter Farbe ). Die hier im Chartbild sichtbaren Rechtecke sollen lediglich die Kurszielbereiche (Boxen) für die Bullen (in grüner Farbe unterlegt) und für die Bären (in roter Farbe unterlegt) visualisieren helfen.
Zur Oberseite wäre ein Zielbereich bei dem 0.618prozentigen Fibonacci-Retracement von 37.969,17 Punkten denkbar, zur Unterseite wäre ein Test des 0.236prozentigen Fibonacci-Retracements von 33.472,75 Punkten anheimzustellen. Der dem Chartbild zusätzlich beigefügte Relative-Strength-Index (RSI) wies zum Zeitpunkt dieser Analyse eine mit 29,61 Punkten technisch bereits eine leicht überverkaufte Marktverfassung auf.
Quelle: ActivTrader
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