Nach der Pandemie konnte eine Reihe von europäischen Indizes ihre Vor-Corona-Höchststände durchbrechen, so zum Beispiel an der Pariser Börse Euronext Frankreichs CAC40 und an der Frankfurter Wertpapierbörse der deutsche Leitindex DAX. An der Madrider Börse, der „Bolsa de Madrid“ (BME - Bolsas y Mercados Españoles/die BME Exchange ist der Schweizer SIX zuzuordnen) konnte der spanische Leitindex IBX35 bis dato sein Vor-Pandemie-Kursniveau noch lange nicht erreichen.
Wie ist es um Spaniens konjunkturelle Lage bestellt?
Spanien erwischte es zu den Zeiten der Pandemie recht heftig. Die Corona-Restriktionen waren ähnlich denen in Italien im direkten Vergleich zu Deutschland wesentlich umfangreicher und härter. Der Bedeutung „Lockdown“ kam man in Spanien auch tatsächlich umfänglich nach, denn den Einwohner war es nur erlaubt ihre Häuser und Wohnungen zu verlassen, um dem Einkauf von Lebensmitteln oder beispielsweise den Gang zur Apotheke zu erledigen. Dass spanische BIP stürzte in 2020 um 11,3 Prozent in die Tiefe. In 2021 konnte sich die spanische Wirtschaft bereit stärker erholen – man erreichte ein BIP-Plus von immerhin 5,5 Prozent und auch im von Krisen und vom Russland-Ukraine-Krieg geplagten Jahr 2022 konnte Spanien mit nochmals 5,5 Prozent richtig stark wachsen. Das Durchschnittswachstum der Eurozone betrug 3,5 Prozent – Spanien war in 2022 folglich ein „Outperformer“.
In 2023 könnte Spanien der Prognose der OECD zufolge um 1,7 Prozent wachsen und in 2024 ebenso um 1,7 Prozent. Die möglichen Wachstumsschritte muss selbstverständlich im globalen Kontext und auch in Bezug zum möglichen Wachstum der restlichen Eurozone-/EU-Staaten betrachtet werden. In 2023 schätzt die OECD das globale Wachstum auf 2,6 Prozent. Insgesamt half allein schon im ersten Quartal der deutlich sichtbare Rückgang der Energiepreise (dies ist bei einem Blick auf die Entwicklung des Brent-Rohöl-Preises und auch der europäischen Erdgaspreise schnell ersichtlich).
Eines der wichtigsten Ereignisse bleibt die Entwicklung der Inflation, die Bekämpfung der Inflation durch die EZB und auch durch die spanische Regierung. Im Jahr 2020 befand sich Spanien mit einem Wert von -0,3 Prozent noch in der Deflation. Im Jahr 2021 ging es bereits auf 3,1 Prozent recht stark aufwärts. In dieser Zeit kam allein bereits durch die ersten Nachholeffekte aus der Pandemiezeit ordentlich Inflationsdruck auf. Aufgrund der enormen Preissteigerungen in 2022 – auch durch die Preisspirale bei den Energiepreisen, die durch den Russland-Ukraine-Krieg ausgelöst wurde – rauschte die Inflation in 2022 auf einen Jahreswert von 8,4 Prozent empor. Die spanische Bank Caixa beispielsweise prognostiziert für das Jahr 2023 einen Wert von 4,2 Prozent und für 2024 2,6 Prozent. Sollte es demnach tatsächlich gelingen, die Inflation wieder in Richtung von 3 oder gar darunter zu drücken, dürfte dies bei gleichbleibenden Zinsen der EZB zumindest für eine Entlastung beim Verbraucher führen und könnte demnach auch die spanische Binnennachfrage mehr stimulieren helfen. Eines wäre aber auch für Spanien, so wie für den Rest Europas und auch der USA zu befürchten, nämlich dass die geringe Kreditvergabe deutlich auf die Bremse der volkswirtschaftlichen Entwicklung drückt.
Exkurs - IBEX35
Der IBEX35 ist der spanische Leitindex, der sich aus den (nomen es omen) 35 wichtigsten, größten und mit der höchsten Liquidität gehandelten spanischen Wertpapieren zusammensetzt. Es handelt sich um einen in Bezug auf Marktkapitalisierung und Streubesitz adjustierten Index. Der IBEX35 ist in sieben Sektoren untergliedert – es gibt den Sektor „Finanzen“ mit 28,03 Prozent, den Sektor „Öl, Gas und Energie“ mit einer Gewichtung von 27,23 Prozent, den Sektor „Technologie und Telekommunikation“ mit 15,18 Prozent, den Sektor „Konsumgüter“ mit 11,88 Prozent, den Sektor „Materialien, Industrie und Konstruktion“ mit 10,25 Prozent, den Sektor „Verbraucherservices“ mit 5,88 Prozent und den Bereich „Immobilien“ mit 1,56 Prozent. Der Index wird in Echtzeit in Euro berechnet und wurde am 14. Januar 1992 erstmals veröffentlicht. Die Basis von 3.000,00 Punkten stammt vom 29. Dezember 1989.
IBEX35 – wie sieht der Index charttechnisch aus?
Die hier vorliegende Analyse erfolgt im Tageschartbild anhand des CFDs auf den IBEX35-Kassa-Index (Cash Index), also den „Esp35“. Um die Ziele für die Bullen und Bären näher definieren zu können, wäre auf eine Fibonacci-Analyse abzustellen. Diese Fibonacci-Analyse könnte dann mittels der durch die webbasierte Handelsplattform „ActivTrader“ erzeugten Fibonacci-Retracements und Fibonacci-Projektionen genutzt werden, um die nächsten Ziele zur Ober- und Unterseite etwaig ableiten zu können.
Ausgehend vom Corona-Tief des 16. März 2020 von 5.802,46 Punkten bis zum jüngsten Zwischenhoch des 07. März 2023 von 9.530,88 Punkten, wäre der nächste logische Widerstand bei der Marke von 9.530,88 Punkten (0.00%). Weitere Ziele zur Oberseite könnten anhand der Zwischenhochs der letzten Jahre abgeleitet werden. Das Vor-Corona-Hoch vom 19. Februar 2020 bei 10.102,07 Punkten wäre hier beispielsweise als weiterer Widerstand möglich. Die Unterstützungen kämen bei 8.650,97 Punkten (0.236%), 8.106,62 Punkten (0.382%), 7.666,67 Punkten (0.50%) und 7.226,72 Punkten (0.618%) in Betracht. Dem Chartbild wurden zudem die beiden EMAs (EMA100 in blauer Farbe und EMA200 in roter Farbe) hinzugefügt. Zur Unterseite könnte ein Test des 0.618prozentigen Fibonacci-Retracements von 7.226,72 Punkten in den Fokus zu rücken sein. Zur Oberseite wäre ein nochmaliger Test des 0.00prozentigen Fibonacci-Retracements von 9.530,88 Punkten möglich. Beide Kurszielbereiche wurden hier im Chartbild durch die beiden Rechtecke visualisiert (das farblich grün unterlegte Rechteck dient der Visualisierung des Kurszielbereichs der Bullen, das rot unterlegte Rechteck dem Kurszielbereich der Bären). Zum Zeitpunkt dieser Analyse notierte der Relative-Strength-Index (RSI) mit einem Wert von 44,19 Punkten noch im neutralen Bereich.
Quelle: ActivTrader
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