Die seit dem Jahresbeginn angenommene stärkere Erholung Chinas könnte sich zumindest zum Teil als Trugschluss erweisen. Viele Volkswirte und Experten der global bekannten Investmentbanken gingen von einer kräftigen konjunkturellen Erholung der Wirtschaft des Reichs der Mitte aus. Es sind bis dato BIP-Wachstumsraten von 5 bis 5,5 Prozent in Aussicht gestellt – auch der IWF geht von einem BIP-Plus von 5,2 Prozent für China in 2023 aus. Die chinesische Führung selbst hat sich ein Wachstumsziel von 5,00 Prozent im Rahmen ihrer Planung gesetzt. Blickt man auf die letzten Jahrzehnte zurück, ist dies das niedrigste Wachstumsziel.
Einem aktuellen Bericht der Financial Times zufolge, die auf Angaben der weltweit tätigen Großreederei „Maersk“ fußt, konnte man aufgrund der Frachtmengen bis dato noch keine erhebliche Erholung ablesen. Noch wären stärkere Impulse zwar noch möglich, doch zumindest läuft die konjunkturelle Erholung wohl noch schleppend. Die Nachwirkungen der vielen Corona-Restriktionen sind also noch deutlich spürbar. Am Morgen wurden die aktuellen Daten zur chinesischen Industrieproduktion für den Monat Februar publiziert. Im Vergleich zum Februar 2022 fiel die chinesische Industrieproduktion um 22,9 Prozent – das ist mehr als nur eine Schlappe. Nach einer wirklichen Erholung sieht dies demnach überhaupt nicht aus.
Was hat dies mit Hongkong zu tun? Nun, sehr viel. Die Wirtschaft in Hongkong und auch Hongkongs Unternehmen, die im Hang Seng Index vertreten sind, sind in einem hohen Ausmaß vom Erfolg Festlandchinas abhängig. Ohnehin ist Hongkong seit der Übergabe durch London an Peking immer mehr in die Fangarme der Zentralregierung Chinas geraten.
Aktuell: Gemäß den Angaben von LiveSquawk injizierte die chinesische Zentralbank in der Nacht vom Sonntag auf Montag im Rahmen von 7-Tages-Reverse-Repos zu einem Zinssatz zu 2,0 Prozent rund 255 Milliarden CNY und führte dem Markt damit zusätzliche Liquidität zu.
Hang Seng Index – der Blick in den Chart
Die hier vorliegende Analyse erfolgt im Tageschartbild anhand des CFDs auf den Hang Seng-Kassa-Index (Cash Index), also den „HKInd“. Eine Fibonacci-Analyse könnte mittels der durch die webbasierte Handelsplattform „ActivTrader“ erzeugten Fibonacci-Retracements und Fibonacci-Projektionen genutzt werden, um die nächsten Ziele zur Ober- und Unterseite etwaig ableiten zu können.
Ausgehend vom letzten hier für die Analyse relevanten Zwischentief des 31. Oktober 2022 von 14.566,85 Punkten bis zum Zwischenhoch des 30. Januar 2023 von 22.738,92 Punkten, wären die nächsten Widerstände bei den Marken von 20.810,31 Punkten (0.236%) und 22.738,92 Punkten zu ermitteln. Die Unterstützungen kämen bei den Marken von 19.617,19 Punkten (0.382%), 18.652,88 Punkten (0.50%), 17.688,58 Punkten (0.618%), 16.495,46 (0.764%) und 14.566,85 Punkten (1.00%) in Betracht. Dem Chartbild wurden hier die EMAs 100 und 200 hinzugefügt (EMA100 in blauer Farbe, EMA200 in roter Farbe) hinzugefügt.
Zur Oberseite wäre der Test des letzten Zwischenhochs vom 30. Januar 2023 von 22.738,92 Punkten möglich (hier durch ein grünes Rechteck dargestellt). Zur Unterseite wäre auf das 0.618prozentige Fibonacci-Retracement von 17.688,58 Punkten abzustellen (mit einem roten Rechteck markiert). Der Relative-Strength-Index (RSI) wies zum Zeitpunkt dieser Analyse 46,44 Punkten auf und indizierte damit noch eine neutrale Marktverfassung.
Quelle: ActivTrader
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