Die Höhe des Zinses hat direkte Auswirkungen auf unser aller tägliches Leben. Sind die Zinsen niedrig bis gar nicht vorhanden oder wie bis vor kurzem sogar noch im negativen Bereich, so ist dies zumindest für die solventen Kreditnehmer ein Segen, solange ihre Zielgüter nicht bereits horrend im Preis gestiegen sind. Steigen die Verbraucherpreise bei nicht vorhandener oder niedriger Verzinsung sukzessive an, so steigt auch die negative Realrendite weiter an. Diese reduziert sich erst wieder, wenn die Notenbank die Zinsen anhebt, und ihrem Mandat als Garant der Preisstabilität nachkommt. Soweit wurden wir diesbezüglich in den letzten Quartalen ja Zeuge dieser Entwicklungen (noch müssen die Zinsen allerdings steigen, um die Inflation weiter im Zaum zu halten und du drücken).
Die Zinsen könnten bald wieder sinken? Wirklich?
Der Euro-Bund-Future drückt die jüngste Zinshistorie der letzten Quartale ja recht anschaulich aus. Der Euro-Bund-Future (EUREX-ID: FGBL) wird derzeit im Juni-Kontrakt mit dem höchsten Volumen gehandelt. Fällt der Euro-Bund-Future, so steigt im Umkehrschluss die Rendite der Schuldverschreibungen der Bundesrepublik Deutschland bezogen auf eine Laufzeit von 8,5 bis 10,5 Jahren. Die Rendite der Bundesanleihe mit einer Laufzeit von 10 Jahren lag am Morgen bei 2,133 Prozent, sie kam vom Hoch von Anfang März 2023 von über 2,76 somit deutlich zurück. In der Tat konnte sich der FGBL-Juni2023 zuletzt wieder etwas zur Nordseite zurückbewegen.
In den USA drücken die Terminmärkte bereits recht eindrucksvoll mit ausreichend hohen Wahrscheinlichkeiten ab dem Monat September die ersten Zinssenkungen aus. In 2024 dürften den Einpreisungen am Terminmarkt zufolge weitere Zinssenkungen folgen. Mit dem heutigen Stand könnte der US-Leitzins also immerhin um 150 Basispunkte oder gar mehr bis zum Ende des Jahres 2024 fallen. Es ist zumindest vorstellbar, dass dies auch bei der EZB passieren könnte (sofern die Inflationswerte dies zulassen). Sollte sich dieses Zinsszenario bewahrheiten würde dies für höhere Notierungen beim FGBL sprechen und demnach auch für schrittweise fallende Renditen bei den Bundesanleihen. Ein Szenario, was im Sommer bis zum Herbst zumindest möglich wäre.
Exkurs FGBL
Ein FGBL-Kontrakt hat einen Wert von 100.000 Euro, die minimale Preisveränderung liegt bei 0,01 Punkten, was einer Preisveränderung von 10,00 Euro entspricht. Die Euro-Bund-Future-Terminkontrakte werden immer mit bis zu 9 Monaten Vorlauf im Kontrakthandel angezeigt. Das bedeutet, dass neben dem laufenden Juni-Kontrakt auch der September- und Dezember-Kontrakt angeboten wird (insgesamt gibt es immer März-, Juni-, September- und Dezember-Kontrakte).
Euro-Bund-Future Juni 2023 – was sagt die Charttechnik?
Die hier vorliegende Analyse erfolgt im Tageschartbild anhand des CFDs auf den Euro-Bund-Future Juni 2023-Kontrakt, also den „EuBundJun23“. Um die Ziele für die Bullen und Bären näher definieren zu können, wäre auf eine Fibonacci-Analyse abzustellen. Diese Fibonacci-Analyse könnte dann mittels der durch die webbasierte Handelsplattform „ActivTrader“ erzeugten Fibonacci-Retracements und Fibonacci-Projektionen genutzt werden, um die nächsten Ziele zur Ober- und Unterseite etwaig ableiten zu können.
Ausgehend vom letzten Zwischentief des 16. Juni 2022 von 140,65 bis zum Zwischenhoch des 02. August 2022 von 159,69, wären die nächsten Widerstände bei den Marken von 140,65 (1.00%), 145,20 (0.764%) und 147,92 (0.618%) zu ermitteln. Die Unterstützungen kämen bei den Projektionen zur Unterseite von 136,16 (1.236%), 133,38 (1.382%) und 128,88 (1.618%) in Betracht. Dem Chartbild wurden hier obendrein die beiden EMAs (EMA100 in blauer Farbe und EMA200 in roter Farbe) hinzugefügt. Zur Unterseite könnte das 1.618prozentige Fibonacci-Retracement von 128,88 von den Bären avisiert werden (Abwärtsübertreibung). Zur Oberseite wäre zunächst ein Test des alten Zwischentiefs von 140,65 nd danach der Test des 0.618prozentigen Fibonacci-Retracements von 147,92 anheimzustellen. Beide Kurszielbereiche wurden hier im Chartbild durch die beiden Rechtecke visualisiert (das farblich grün unterlegte Rechteck dient der Visualisierung des Kurszielbereichs der Bullen, das rot unterlegte Rechteck dem Kurszielbereich der Bären). Der Relative-Strength-Index (RSI) lag zum Zeitpunkt dieser Analyse mit rund 61 Punkten noch im neutralen Bereich.
Quelle: ActivTrader
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