CFD sind komplexe Instrumente und gehen wegen der Hebelwirkung mit dem hohen Risiko einher, schnell Geld zu verlieren. 82% der Kleinanlegerkonten verlieren Geld beim CFD-Handel mit diesem Anbieter. Sie sollten überlegen, ob Sie verstehen, wie CFD funktionieren, und ob Sie es sich leisten können, das hohe Risiko einzugehen, Ihr Geld zu verlieren.
ActivTrades
Nachrichten und Analysen
Makro-Analysen

EURUSD: Datenwoche voraus

Dirk Friczewsky
13. June 2023


 

US-Verbraucherpreise, deutsche, spanische, italienische Verbraucherpreisdaten, ZEW-Konjunkturerwartungen für Deutschland und die Eurozone, FOMC-Zinsentscheid und EZB-Zinsentscheid und auch noch der große Verfallstag an den Terminbörsen – die neue Börsenwoche könnte vor allem eines liefern, nämlich Volatilität!

 

Die Zinsen stiegen in den letzten Quartalen unentwegt – mit einer „Federal funds rate“ von 5,00 bis 5,25 Prozent seit dem FOMC-Zinsentscheid schossen die Zinsen in den USA von 0,00 bis 0,25 Prozent im März 2022 bis dato „pervers“ und vor allem in einem relativ kurzen Zeitraum enorm in die Höhe. Trotz dieser extremen geldpolitischen Veränderung blieben die befürchteten negativen Auswirkungen des Endes der expansiven Geldpolitik insbesondere auf den US-Arbeitsmarkt bis vor kurzem noch aus. Im Mai 2023 sah dies teilweise nach einem möglichen Trendwechsel aus. Zwar konnten am US-Arbeitsmarkt ex-Agrar 339.000 neue Stellen bejubelt werden, doch die Arbeitslosenrate steig um 0,3 Prozent auf 3,7 Prozent an. Kommt es jetzt zu einer schwachen Entwicklung über den Sommer bis in den Herbst hinein, könnte die Arbeitslosenrate tatsächlich locker über 4 Prozent klettern.

 

Noch im März 2023 prognostizierte die Federal Reserve im Rahmen ihrer „Fed-Projektionsmaterialien“ (Economic projections of Federal Reserve Board members and Federal Reserve Bank presidents) eine Arbeitslosenrate in 2023 in Höhe von 4,5 Prozent und eine „FFR“ (Federal funds rate) von 5,1 Prozent. Die 5,1 Prozent gelten als erreicht. Sollte die Arbeitslosenrate nun tatsächlich weiter klettern, dürfte dies der Inflation in den USA vollends den Gar ausmachen. In diesem Fall hätte die Fed tatsächlich ihr Ziel erreicht. Fraglich ob die Inflation nicht doch noch ein Comeback feiert, doch auf Basis des zuvor ausgebreiteten Marktgeschehens wäre zumindest eine Zinspause nachvollziehbar.

 

US-Verbraucherpreise für den Mai liefern der Fed letzte Hinweise für den Zinsentscheid

 

Noch vor dem FOMC-Zinsentscheid am Mittwoch steht am Dienstag um 14:30 Uhr der Bericht des „Bureau of Labor Statistics“ (BLS) mit den US-Verbraucherpreisen für den Monat Mai zur Marktbewertung an. Sind die US-Verbraucherpreise weiter im Rückwärtsgang? Für den Monat April wurde auf 12-Monatssicht saisonal adjustiert ein Plus von 4,9 Prozent ausgewiesen. Aufgrund der aktuellen Zinslage findet man in den USA demnach keine negative Realrendite mehr vor. Den Konsensschätzungen der Analystenschar zufolge könnte die Kerninflationsrate im Mai mit 4,1 Prozent ausgewiesen werden. In Bezug auf die Verbraucherpreisentwicklung im Vergleichszeitraum im Bereich ex-Nahrungsmittel und ex-Energie könnten 5,3 Prozent (zuvor im April bei 5,5 Prozent) publiziert werden. Die Inflation in den USA wäre mit diesen Daten folglich weiter auf dem Rückmarsch. Dies würde dann auch tatsächlich für eine Zinspause der Fed sprechen.

 

Mit dem Stichtag vom Montag, den 12. Juni 2023 preist man gemäß des „FedWatch Tool“ am US-Terminmarkt mit einer 72,4prozentigen Wahrscheinlichkeit eine Zinspause der US-Notenbank ein.

 

Deutsche Verbraucherpreise, ZEW-Konjunkturerwartungen und EZB-Zinsentscheid

 

Am Dienstag werden um 08:00 Uhr die deutschen Verbraucherpreise für den Monat Mai um 08:00 Uhr zur Veröffentlichung anstehen. Den Konsensschätzungen zufolge dürfte die Inflation auf 12-Monatssicht unverändert bei 6,1 Prozent auf einem immer noch recht hohen Niveau verharren (auf harmonisierter Basis wird mit 6,3 Prozent im Vergleichszeitraum ebenfalls keine Veränderung erwartet). Die Inflation in der größten Volkswirtschaft der Eurozone bleibt demnach ein wichtiges Thema und dies erst recht in Bezug auf die Geldpolitik der EZB. Sollte die EZB wie derzeit für den Donnerstag um 14:15 Uhr angenommen den Leitzins um 25 Basispunkte erhöhen, läge der Leitzins bei 4,00 Prozent und die Einlagenverzinsung bei 3,5 Prozent. Man muss kein Genie sein, um die Differenz zu den Jahresinflationswerten zu erkennen. Die negative Realrendite in Euroland bleibt demnach aus der Sicht vieler Euroländer weiterhin inakzeptabel hoch (während man sich in Spanien am Dienstag um 09:00 Uhr über aktuelle Mai-Jahresinflationswerte mit 3,2 Prozent und harmonisiert mit 2,9 Prozent, die folglich unterhalb der EZB-Verzinsung liegen und damit über positive Realrenditen erfreuen kann, dürften die italienischen Verbraucherpreise für den Mai am Freitag um 10:00 Uhr ein Plus von unverändert 7,6 Prozent und harmonisiert ein Plus von 8,1 Prozent aufweisen). Die wahrscheinliche Zinserhöhung der EZB am Donnerstag dürfte offensichtlich bei solchen hohen Inflationsraten nicht die letzte Anpassung gewesen sein. Auch für den nächsten Entscheidungstermin wäre mit einem neuerlichen Zinserhöhungsschritt von 25 Basispunkten zu rechnen. Blieb es auf Sicht dieser beiden EZB-Entscheidungen in Washington bei einer Zinspause, würde sich der Zinsabstand zum „Greenback“ weiter verringern. Die sogenannte Zinsschere würde sich folglich verengen und könnte den Euro Raum zu weiteren Erholungen geben.

 

Parallel zu den Verbraucherpreisen und dem EZB-Zinsentscheid wäre noch auf die Stimmung der Unternehmen in Deutschland und der Eurozone zu blicken. Diesbezüglich könnten die ZEW-Konjunkturerwartungen für Deutschland und die Eurozone, die am Dienstag um 11:00 Uhr zur Veröffentlichung anstehen, den Marktteilnehmern weitere Einschätzungen liefern. Die Daten des ZEW (Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung GmbH Mannheim) gelten als ein Gradmesser für die Stimmung der wirtschaftlichen Lage in Deutschland und innerhalb der Eurozone. Die Umfrage bietet jeden Monat Einschätzungen und Prognosen von bis zu 300 Experten aus der Banken- und Versicherungswelt, sowie von Experten aus den Finanzabteilungen von Großkonzernen in Bezug auf Zinsen, Inflation, Ölpreise, den Aktienmarkt und auch auf Wechselkurse. Dem Marktkonsensus zufolge könnte am Dienstag für Deutschland im Rahmen der Juni-Erhebung bezüglich des wirtschaftlichen Sentiments eine Verschlechterung auf ein Minus von 13,0 Punkten bevorstehen – auch die Lagebeurteilung könnte sich auf ein Minus von 40,0 Punkten ausweiten (im Mai lagen diese Werte bei -34,8 bzw. -10,7 Punkten). Für die Eurozone indes könnte sich das Sentiment von einem Minus von 9,4 Punkten zuvor auf ein Minus von 1,5 Punkten aufhellen, wenngleich dieser Wert unverändert im negativen Terrain liegt. Sollten die Daten tatsächlich positiv überraschen, könnte dies den Euro stützen helfen.

 

EUR/USD – der Blick in den Chart

 

Die vorliegende Analyse basiert auf einem langfristigen Wochenchart. Um die Ziele der Bullen und Bären näher definieren zu können, wäre auf eine Fibonacci-Analyse abzustellen. Die jeweiligen Fibonacci-Retracements und Fibonacci-Projektionen können mit der webbasierten Handelsplattform „ActivTrader“ erzeugt werden und könnten dann zur Ableitung für die Ziele zur Ober- und Unterseite herangezogen werden.

 

Ausgehend vom Kursverlauf vom Verlaufstief des 22. März 2020 von 1,06355 bis zum Zwischenhoch des 06. Januar 2021 von 1,23490, wären die nächsten Widerstände bei den Marken von 1,10399 (0.764%), 1,012901 (0.618%) und 1,14923 (0.50%) zu ermitteln. Die Unterstützungen kämen bei der Marke von 1,06355 (1.00%), sowie bei den Projektionen zur Unterseite von 1,02311 (1.236%), 0,99809 (1.382%) und 0,95766 (1.618%) in Betracht. Dem Chartbild wurden obendrein die drei EMAs (EMA50 in lila Farbe, EMA100 in blauer Farbe und EMA200 in roter Farbe) hinzugefügt. Zur Oberseite wäre ein Kurszielbereich bei der 0.618prozentigen Fibonacci-Marke von 1,12901 zu suchen. Zur Unterseite wäre ein nochmaliger Test der 1.00prozentigen Fibonacci-Retracements (letztes Zwischentief vom 22. März 2020) von 1,06355 möglich. Der Relative Strength-Index (RSI) befindet sich zum Zeitpunkt dieser Analyse mit 52,53 Punkten im neutralen Bereich.


Quelle: ActivTrader

 

Die bereitgestellten Informationen stellen keine Finanzanalyse dar. Das Material wurde nicht in Übereinstimmung mit den gesetzlichen Anforderungen zur Förderung der Unabhängigkeit der Finanzanalyse erstellt und ist daher als Marketingkommunikation zu betrachten.

 

Alle Informationen wurden von ActivTrades ("AT") erstellt. Die Informationen enthalten weder eine Aufzeichnung der Preise von AT, noch ein Angebot oder eine Aufforderung zu einer Transaktion in einem Finanzinstrument. Es wird keine Zusicherung oder Garantie für die Richtigkeit oder Vollständigkeit dieser Informationen gegeben.

 

Die zur Verfügung gestellten Unterlagen berücksichtigen nicht die spezifischen Anlageziele und die finanzielle Situation der Personen, die sie erhalten. Die Wertentwicklung in der Vergangenheit ist kein verlässlicher Indikator für die zukünftige Wertentwicklung. AT bietet einen reinen Ausführungsdienst an. Folglich handelt jede Person, die auf der Grundlage der bereitgestellten Informationen handelt, auf eigenes Risiko.

ActivTrades x Nikola Tsolov
Nikola Tsolov's car