Die neuesten Arbeitsmarktdaten aus Großbritannien wurden am Morgen vom nationalen Statistikamt „ONS“ (Office for National Statistics) veröffentlicht. Besonders erfreulich war auf der einen Seite der überraschende Rückgang bei der Arbeitslosenrate und auf der anderen Seite der Rückgang in Bezug auf die Lohninflation. Die Arbeitslosenrate fiel im Berichtszeitraum Juni bis August auf 4,0 Prozent. Das war der niedrigste Wert seit Januar 2024. Der Rückgang der Arbeitslosenrate bedeutete einen Rückgang der Arbeitslosenzahlen von 1,386 Millionen Arbeitslosen um 141.000 Arbeitslose im Berichtszeitraum. Die Beschäftigtenquote hat sich folglich um 0,2 Prozent von 74,8 auf 75,0 Prozent erhöht.
Die Lohninflation ging im Berichtszeitraum leicht zurück und zwar von 5,1 Prozent im Zeitraum Mai bis Juli auf 4,9 Prozent im Zeitraum Juni bis August. Insbesondere dieser Datensatz dürfte bei der Notenbank, der Bank of England, am meisten Beachtung finden. Mit einer abnehmenden Lohninflation reduziert sich auch der Druck auf die Notenbank, die Zinsen oben zu halten. Die sinkende Lohninflation vermittelt der „BoE“ zumindest einen Eindruck, wie schnell sie die Zinsen im vereinigten Königreich senken kann. Gegenwärtig liegt der Leitzins (Bank Rate) in Großbritannien bei 5,0 Prozent, was das britische Pfund im Vergleich zum Euro und sogar zum US-Dollar zinstechnisch als lukrativ erscheinen lässt. Mit den neuen Lohninflationsdaten als Rückenwind könnte die Bank of England den Leitzins auf der nächsten Sitzung am 07. November 2024 um 25 Basispunkte auf 4,75 Prozent absenken. Das ist zwar im Vergleich zur EZB weiterhin hoch, wäre aber zumindest ein weiterer Rückgang des Leitzinsens in Großbritannien. Am Devisenmarkt geht man mit einer recht hohen Wahrscheinlichkeit von diesem Szenario aus. Die zuletzt gemeldete Inflation in Großbritannien betrug lediglich 2,2 Prozent, hat sich dem Inflationsziel der Notenbank von 2,0 Prozent demnach bereits sehr stark angenähert.
Mit dem am Donnerstag anstehenden EZB-Zinsentscheid dürfte sich in Sachen Zinsabstand bzw. Zinsschere nur kurzfristig etwas zwischen dem britischen Pfund und dem Euro bewegen. Die Zinsschere könnte sich im Fall der erwarteten EZB-Zinssenkung um 25 Basispunkte somit nur kurzfristig weiten und sich mit dem BoE-Zinsentscheid wieder auf den Ausgangspunkt zurückbewegen. Von extremen Währungsbewegungen wäre demnach vorerst nicht gerade auszugehen.
EUR/GBP – was sagt die Charttechnik?
Die hier vorliegende Analyse erfolgt im Tageschartbild. Um die Ziele für die Bullen und Bären näher definieren zu können, wäre auf eine Fibonacci-Analyse abzustellen. Diese Fibonacci-Analyse könnte dann mittels der durch die webbasierte Handelsplattform „ActivTrader“ erzeugten Fibonacci-Retracements und Fibonacci-Projektionen genutzt werden, um die nächsten Ziele zur Ober- und Unterseite etwaig ableiten zu können.
Ausgehend vom Kursverlauf vom letzten Zwischentief des 17. Juli 2024 von 0,83821 bis zum Zwischenhoch des 08. August 2024 von 0,86240, wären die nächsten Widerstände bei den Marken von 0,83821 (1.00%), 0,84392 (0.764%), 0,84745 (0.618%), 0,85031 (0.50%), 0,85316 (0.382%), 0,85669 (0.236%) und 0,86240 (0.00%) abzuleiten. Die Unterstützungen kämen bei den Projektionen zur Unterseite von 0,0,83250 (1.236%), 0,82897 (1.382%) und 0,82326 (1.618%) in Betracht. Die drei EMAs (EMA50 in lila Farbe, EMA100 in blauer Farbe und EMA200 in roter Farbe) wurden dem Chartbild hinzugefügt.
Zur Oberseite wäre ein Zielbereich mit dem 0.618prozentigen Fibonacci-Retracements von 0,84745 denkbar. Zur Unterseite wäre im Bereich der 1.618prozentigen Fibonacci-Projektion von 0,82326 ein möglicher Zielbereich zu sehen. Die beiden hier im Chartbild eingezeichneten Rechtecke (grün unterlegt für die Bullen und rot unterlegt für die Bären) sollen die Kurszielbereiche lediglich visualisieren helfen. Der Oszillator „Relative Strength Index“ (RSI) wies zum Zeitpunkt dieser Analyse mit 42,26 Punkten noch eine neutrale Marktverfassung auf.
Quelle: ActivTrader
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