Die neuesten Inflationsdaten für das Vereinigte Königreich wurden am heutigen Morgen um 08:00 Uhr vom „Office for National Statistics“ (ONS) publiziert. Die Verbraucherpreise in Großbritannien fielen im Berichtmonat Januar auf ein 12-Monatsplus von 2,0 Prozent (CPI) zurück (im Vormonat Mai betrug das 12-Monatsplus ebenfalls 2,0 Prozent). Für den Oktober 2022 wurden noch 11,1 Prozent ausgewiesen. Im Juni 2023 waren es noch 7,9 Prozent.
Die Kerninflationsrate indes wurde mit einem Plus von 3,5 Prozent ausgewiesen (im Vormonat Mai betrug das 12-Monatsplus ebenfalls 3,5 Prozent). Insgesamt dürfte nicht nur die Notenbankpolitik zur Absenkung der Teuerungsraten beigetragen haben, sondern auch die Normalisierung des internationalen Handels nach den Pandemiezeiten. Letztlich ist die Inflation in Großbritannien nun am Zielwert der Bank of England von 2,0 Prozent angekommen.
Mit einem Leitzins der Bank of England (BoE) von derzeit 5,25 Prozent wird auch hier – wie bei den Notenbanken Fed oder EZB – in den kommenden Monaten und Quartalen mit schrittweisen Lockerungen zu rechnen sein. Auch die Bank of England dürfte hier ähnlich verfahren und nicht gleich zu viel an Pulver verschießen. Nichts wäre unglaubwürdiger oder würde das Renommee der Zentralbank mehr beschädigen, als eine notwendige Kehrtwende, sollte man zu viel und zu schnell die Zinsen gesenkt haben.
Rein von der politischen Seite wirkte die Bewegung des Pfunds zuletzt wie ein Vertrauensvorschuss für die neue Regierung in London. Diese wird nun unter Beweis stellen müssen, wie sie in den gegenwärtig nicht leichten Fahrwassern manövrieren kann. Eines ist klar: Auch die neue Regierung kann nicht einfach beliebig die Steuern erhöhen und den ein oder anderen Wirtschaftszweig plötzlich wesentlich stärker belasten.
Weitere Steuererhöhungen wären wohl negativ auch für das britische Pfund. Wie schnell man auch einen gerade für London und überhaupt Großbritannien wichtigen Wirtschaftszweig nahezu drängt außer Landes zu operieren, zeigt der Bereich „Private Equity“. Eine Besteuerung nach Einkommensteuer bei den Kapitaleinkünften entspräche einer Steuererhöhung von 28 Prozent auf 45 Prozent. Da sucht jeder schnell den Exit.
Sollte „Labor“ tatsächlich an der Steuerschaube drehen, könnte die britische Wirtschaft stärker belastet werden und das Pfund dreht wieder in altbekanntes Fahrwasser in eine Spanne von EUR/GBP 0,85 bis 0,88 zurück.
EUR/GBP – was sagt die charttechnische Analyse?
Die hier vorliegende Analyse erfolgt im Tageschartbild. Um die Ziele für die Bullen und Bären näher definieren zu können, wäre auf eine Fibonacci-Analyse abzustellen. Diese Fibonacci-Analyse könnte dann mittels der durch die webbasierte Handelsplattform „ActivTrader“ erzeugten Fibonacci-Retracements und Fibonacci-Projektionen genutzt werden, um die nächsten Ziele zur Ober- und Unterseite etwaig ableiten zu können.
Ausgehend vom Kursverlauf vom letzten Zwischentief des 14. Februar 2024 von 0,84972 bis zum Zwischenhoch des 23. April 2024 von 0,86439, wären die nächsten Widerstände bei den Projektionen von 0,84065 (1.618%), 0,84412 (1.382%), 0,84626 (1.236%), sowie bei den Marken zur Oberseite von 0,84972 (1.00%), 0,85318 (0.764%) und 0,85532 (0.618%) abzuleiten. Die Unterstützungen kämen bei den Projektionen zur Unterseite von 0,83851 (1.764%), 0,83505 (2.00%), 0,83159 (2.236%), 0,82945 (2.382%) und 0,82598 (2.618%) in Betracht. Die drei EMAs (EMA50 in lila Farbe, EMA100 in blauer Farbe und EMA200 in roter Farbe) wurden dem Chartbild hinzugefügt.
Zur Oberseite wäre ein Zielbereich mit dem 0.618prozentigen Fibonacci-Retracements von 0,85532 denkbar. Zur Unterseite wäre im Bereich der 2.382prozentigen Fibonacci-Projektion von 0,82945 ein möglicher Zielbereich zu sehen. Die beiden hier im Chartbild eingezeichneten Rechtecke (grün unterlegt für die Bullen und rot unterlegt für die Bären) sollen die Kurszielbereiche lediglich visualisieren helfen. Der Oszillator „Relative Strength Index“ (RSI) wies zum Zeitpunkt dieser Analyse mit 34,12 Punkten noch eine neutrale Marktverfassung auf.
Quelle: ActivTrader
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