Nichts währt ewig und Konkurrenz belebt bekanntermaßen das Geschäft. Mit zunehmendem Druck können aber auch Arbeitsplätze bei den deutschen Herstellern gefährdet sein, denn im Vergleich zu den chinesischen Wettbewerbern hinken deutsche Automobilproduzenten mit ihrem Angebot und auch im Hinblick auf die Nachfrage nach ihren Produkten - vor allem im so wichtigen Bereich der „BEVs“ im wichtigen Markt China - deutlich hinterher. Bevor man auf Zulassungszahlen aus China näher zurückgreift, betrachten wir uns an dieser Stelle doch einmal den Heimatmarkt Deutschland und deshalb die aktuelle April-Statistik des „Kraftfahrt-Bundesamtes“ aus Flensburg. Wie sehen die Fahrzeugneuzulassungen im Berichtszeitraum April 2023 und damit in den ersten vier Monaten des Jahres aus?
Insgesamt wurden in Deutschland in den ersten vier Monaten des Jahres 2023 Fahrzeugneuzulassungen in Höhe von 869.765 Stück registriert. Noch 162.398 Fahrzeugneuzulassungen darunter entfielen auf Fahrzeuge mit reinem Dieselantrieb (ohne Hybrid). Immerhin 124.476 Stück gehörten bereits zur Kategorie „BEVs“ (also vollelektrische Pkw).
In der Statistik tauchen mittlerweile auch Marken auf, die der nicht so ganz ausgewiesene Kenner in der Autoszene noch nie gehört hat. In den ersten vier Monaten in 2023 wurden zum Beispiel 23 Fahrzeuge (nur BEVs) der chinesischen Marke „Aiways“, 111 Fahrzeuge (107 davon BEVs) der chinesischen Marke „BYD“ (Warren Buffett ist Großaktionär), 277 Fahrzeuge (269 davon BEVs) von „GWM“ (Great Wall Motor), 1.309 Fahrzeuge von „Lynk & Co.“ (dem chinesischen Konzern Geely zuzuordnen), darunter allerdings nur 4 BEVs und der Rest sind Plug-in Hybrid-Fahrzeuge, zugelassen. Ferner wurden 4.986 Fahrzeuge (darunter 4.125 BEVs) von „MG Roewe“ (SAIC zuzurechnen), 161 Fahrzeuge (161 BEVs) von NIO, 1.579 Fahrzeuge (darunter 1.579 BEVs) von „Polestar“ (Volvo und demnach der chinesischen Gruppe „Geely“ zuzurechnen), „Volvo“ darunter wies 12.498 Zulassungen (2.797 BEVs) auf. Der extrem hohe Anteil der vollelektrischen Antriebsvariante ist bei den chinesischen Anbietern mehrheitlich betrachtet nicht zu übersehen.
BEV-Anteil der deutschen Hersteller immer noch recht gering
Zum Vergleich wurden von der Marke „Volkswagen“ 163.429 Fahrzeuge zugelassen, darunter immerhin noch 52.866 Stück mit reinem Dieselantrieb und 18.811 BEV. Die zur „Volkswagen-Gruppe“ gehörenden Marken „Skoda“, „Seat“, „Lamborghini“, „Bentley“, „Audi“ wären zudem noch anzuführen. „Skoda“ wies 55.534 Fahrzeugneuzulassungen auf, darunter immerhin noch mit 23.862 Stück einen enorm hohen Anteil von reinen Dieselfahrzeugen und 4.141 BEVs auf. „Seat“ kam auf 35.596 Zulassungen, darunter 3.875 reine Diesel und 3.379 BEVs – der Rest sind alle möglichen Hybrid-Varianten. „Porsche“ wies 11.953 Zulassungen auf, darunter keinen einzigen reinen Diesel mehr, jedoch 1.456 BEVs (immerhin schon ein Anteil von über 10 Prozent). Der BEV-Anteil bei „Lamborghini“ liegt noch bei 0,0 Prozent – 336 Fahrzeuge wurden zugelassen. „Bentley“ wies 305 Zulassungen, darunter nur 2 Dieselfahrzeuge, aber auch 0,0 Prozent BEVs auf. Die Marke „Audi“ kam auf 78.518 Zulassungen, darunter 7.890 reine Dieselfahrzeuge und 9.512 BEVs (BEV-Anteil demnach schon deutlich über 10 Prozent). Schließlich wäre noch auf „BMW“ und „Mercedes-Benz“ zu blicken. „BMW“ wies insgesamt 64.551 Neuzulassungen auf, darunter 4.039 Diesel und 6.157 BEVs (folglich noch ein Anteil unterhalb von 10 Prozent), die zu BMW gehörende Marke „Mini“ wies 13.328 Neuzulassungen auf, darunter 3.583 BEVS und „Rolls Royce“ 118 Zulassungen mit 13 BEVs. „Mercedes-Benz“ wies 92.219 Zulassungen auf, darunter 25.239 reine Diesel und 9.620 BEVs (immerhin ein Anteil von über 10 Prozent). „Smart“ wäre „Mercedes-Benz“ nur noch zur Hälfte zuzurechnen, da mit 50:50 ein Joint-Venture mit „Geely“ besteht.
Der Elektroautomobilpionier Tesla kam in den ersten vier Monaten 2023 auf Neuzulassungen von 23.075 Fahrzeugen (nur BEVs, anderes gibt es bei Tesla auch nicht).
37.301 BEVs von Audi, Bentley, Porsche, Seat und Skoda hängen die vielen Anbieter aus China und sogar Tesla zahlenmäßig zwar in Deutschland ab, doch wie sieht das im so wichtigen chinesischen Markt aus?
Chinas Pkw-Markt spricht eine deutliche Sprache – man fährt zunehmend chinesisch
Die Verkaufszahlen allein sprechen für sich – in China fährt man zunehmend mit chinesischen Fahrzeugen und vor allem immer mehr mit „BEVs“. Zunächst der Blick auf die Marken quer durch alle Antriebsarten. Daten von „CarNewsChina“ zufolge stürzte die chinesische Marke „BYD“ im ersten Quartal 2023 mit 484.545 Fahrzeugen „Volkswagen“ mit 442.203 Fahrzeugen von der Pole Position. Auf dem dritten Platz findet sich mit 344.643 Einheiten „Toyota“, gefolgt von „Changan“, „Honda“, „Geely“, „Wulling“. Erst dann folgt mit 164.429 Einheiten „BMW“, mit 138.742 Einheiten „Mercedes-Benz“ und 137.429 Einheiten „Tesla“. In der Tabelle der „NEVs“, also der „EVs“ und der „PHEVs“ liegt „BYD“ mit den 484.545 Einheiten in QI/2023 auf dem ersten Platz und hat einen Marktanteil von 36,88 Prozent – wie konnte den deutschen Herstellern dies nur passieren? „Trend verpennt“ oder „Diesel-Gate“ oder beides zusammen? Jedenfalls liegt „Tesla“ in dieser Auflistung mit 137.429 Einheiten in QI/2023 auf dem zweiten Platz mit einem Marktanteil von 10,46 Prozent, nur „Volkswagen“ ist unter den Top10 in China mit 27.171 Einheiten im Bereich der NEVs zu finden – das entspricht lediglich einem Marktanteil in China im ersten Quartal 2023 von 2,07 Prozent. Bei den vollelektrischen Pkws liegt „BYD“ mit 224.729 Einheiten auf dem ersten Rang mit einem Marktanteil von 25,22 Prozent (nur um das mehr als deutlich klarzustellen – das ist mehr als jedes vierte Fahrzeug mit vollelektrischem Antrieb in China), „Tesla“ liegt mit den 137.429 Einheiten auf dem zweiten Platz mit einem Marktanteil von 15,42 Prozent. „Volkswagen“ taucht in den TOP10 gar nicht erst auf, dafür auf dem neunten Platz „BMW“ mit 18.733 Einheiten und einem Marktanteil von 2,10 Prozent. Betrachtet man sich all diese Vergleiche, so steht es im so wichtigen Markt China gerade für die deutschen Marken nicht gerade zum Besten. Aufgrund der vielen neuen Modelle könnte „Volkswagen“ nun aber auch in China wieder angreifen, doch dazu muss noch mehr passieren. Die Preise sind den Chinesen zu hoch und auch in Sachen Software, Design und Gadgets sind die chinesischen Produzenten ordentlich vorangeschritten und kommen damit bei der Kundschaft an.
Volkswagen Vorzüge – der Blick in den Chart
Die Chartanalyse erfolgt am CFD auf die via Xetra gehandelte Vorzugsaktie von VW - (Volkswagen AG Vz. Mit dem Handelssymbol VOW3), die auch im DAX40 inkludiert ist. Die hier vorliegende Analyse erfolgt via webbasierte Handelsplattform „ActivTrader“ im Tageschartbild.
Ausgehend vom letzten hier relevanten Hoch des 18. März 2021 von 251,900 Euro bis zum Verlaufstief des 22. Dezember 2022 von 112,480 Euro, wäre eine Fibonacci-Analyse anzulegen. Aufgrund dieser Fibonacci-Analyse könnten die nächsten Ziele zur Ober- und Unterseite ermittelt werden. Die nächsten Widerstände wären bei den Marken von 145,383 Euro (0.236%), 165,738 (0.382%) und 182,190 Euro (0.50%) auszumachen. Zur Unterseite kämen technische Unterstützungsbereiche bei 122,920 Euro (Verlaufstief vom 02. November 2020), 112,480 Euro (0.00%), 111,060 Euro (Verlaufstief vom 14. Mai 2020) und 79,00 Euro (Corona-Crash-Tief vom 19. März 2020) in Betracht. Dem Chartbild wurden hier die beiden EMAs (EMA100 in blauer Farbe und EMA200 in roter Farbe) hinzugefügt. Die beiden in grüner und roter Farbe unterlegten Boxen visualisieren lediglich den jeweils möglichen Zielbereich. Zur Oberseite wäre ein Ziel bei 165,738 Euro möglich (0.382%), zur Unterseite ein nochmaliger Test des Zwischentiefs von 112,480 Euro (0.00%) anheimzustellen. Der Relative-Strength-Index (RSI) wies mit 59,40 Punkten eine noch neutrale Marktverfassung auf.
Quelle: ActivTrader EURUSD Tages-Chart
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