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Kupfer als Wirtschaftsindikator

Dirk Friczewsky
19. December 2023


Das geldpolitische Wendemanöver der US-Notenbank „Federal Reserve“ (Fed) als Antwort auf die grassierende Inflation trug seit dem März 2022 zu regelrechten Zinserhöhungstiraden der wichtigsten Zentralbanken bei. Mit einer zeitlichen Verzögerung folgten der Fed bekanntlich ja zahlreiche Notenbanken. Mit Ausnahme der japanischen Notenbank „Bank of Japan“ (BoJ) und der chinesischen Notenbank „People´s Bank of China (PBOC) wären diesbezüglich alle weiteren international wichtigen Zentralbanken zu erwähnen („Europäische Zentralbank“ - EZB, „Bank of England“ - BoE, „Schweizer National Bank“ - SNB, „Bank of Canada“ - BoC, „Schwedische Nationalbank“ – Sveriges Riksbank, „Norwegische Zentralbank“ – Norges Bank, „Australische Notenbank“ Reserve Bank of Australia – RBA und „Neuseeländische Zentralbank“ Reserve Bank of New Zealand – RBNZ). Mit den immer weiter anziehenden Leitzinsen verteuerten sich nicht nur die Kredite in den hier aufgezählten Währungsräumen, sondern trugen aufgrund von ungünstigeren Wechselkursen auch für eine Reihe von Emerging Markets zu Problemen bei. Wenn die konjunkturelle Entwicklung sich in wichtigen Industrieregionen wie in China, aber auch innerhalb der Eurozone und den USA verlangsamt oder in der ein oder anderen Volkswirtschaft gar eine Rezession aufzieht, dann reduziert sich auch die Nachfrage nach Industriemetallen wie Kupfer.

 

Der Kupferpreis wurde schon oft als ein Konjunkturindikator herangezogen und aufgrund der recht hohen Trefferquote im Fall von Kupfer wurde dem Industriemetall der ein akademischer Titel verliehen – so wurde aus dem Industriemetall „Kupfer“ (Copper) eben „Dr. Copper“.

 

Die Abwärtsbewegung beim Kupferpreis vom Hoch vom 07. März 2022 von 503,80 USc bis zum letzten Verlaufstief vom 15. Juli 313,05 USc spricht bereits Bände. Eine der immer wieder auch in der internationalen Finanzpresse angesprochene negative Komponente für die Kupferpreisentwicklung ist der nicht erst seit gestern dahinsiechende chinesische Immobiliensektor. Eine logischerweise ebenso negative Komponente ist schlichtweg die abnehmende Nachfrage nach Kupfer aufgrund der nachlassenden Produktion im Verarbeitenden Gewerbe. Die Einkaufsmanagerindizes für das Verarbeitende Gewerbe vieler Länder der Eurozone, aber auch Großbritanniens und zuletzt auch der USA, Japans und China liegen mehrheitlich seit vielen Monaten bereits unterhalb der Expansionsschwelle von 50,0 Punkten.

 

Gemäß den Angaben des „The World Copper Factbook 2023“ der „International Copper Study Group“ (ICSG) liegen die 2022er-Weltkupferproduktionsdaten vor. Die globale Minenproduktion betrug in 2022 rund 22 Millionen Tonnen Kupfer. Der größte Kupferproduzent war mit rund 5,3 Millionen Tonnen Chile. Weltweit wurden 21,5 Millionen Tonnen Kupfer in den Schmelzen produziert – China war diesbezüglich der größte Produzent. Die globale Menge an raffiniertem Kupfer stieg im Jahr 2022 auf 25,7 Millionen Tonnen, in dieser Menge sind bereits 4,2 Millionen Tonnen von nochmals raffiniertem Kupfer enthalten – auch hier war China der größte Produzent. In Bezug auf die Kupfernachfrage lag die globale Kupfernachfrage bei rund 26,1 Millionen Tonnen, darunter nahm China mit rund 14,7 Millionen Tonnen den ersten Platz beim Kupferverbrauch ein. Die wichtigsten Industriesektoren bei der Kupferverarbeitung waren Elektroausstatter, Gebäudekonstruktion und Infrastruktur.

 

Das „USGS“ (United States Geological Survey) meldete für das Jahr 2022 bestätigte weltweite Kupferreserven in Höhe von rund 890 Millionen Tonnen, sowie identifizierte Kupferreserven von rund 2.100 Millionen Tonnen. Die höchsten Reserven mit einem Anteil von 38 Prozent weisen Länder in Südamerika auf. Nachfolgend wäre Nordamerika mit einem Anteil von 23 Prozent nicht minder wichtig.

 

Das wichtigste Produktionsland für Kupfer ist mit rund 5,3 Millionen Tonnen Chile. Nachfolgend finden sich in den Top10 noch Peru, die Demokratische Republik Kongo, China, die USA, Indonesien, Russland, Australien, Sambia und Kasachstan. Die Top10-Länder in Bezug auf die Kupferschmelzen sind China mit einem Anteil von beinahe 50 Prozent und nachfolgen Japan, Chile, Russland, Sambia, Südkorea Polen, Deutschland, Indien und die USA. Die global viertgrößte Kupferschmelzanlage befindet sich in Hamburg und wird von Aurubis (die Aktie des Unternehmens notiert im MDAX) betrieben.

 

Aufgrund des enorm hohen Anteils Chinas von Seiten der Nachfrage dürfte die Entwicklung am chinesischen Immobilienmarkt der Schlüssel für eine neue „Zündung“ des Kupferpreises bleiben. Allein durch Erneuerbare Energien oder die E-Autoindustrie bekommt der globale Kupfermarkt die notwendigen großen Wachstumsschübe nicht hin. 

 

Fazit: Ohne China läuft bei Kupfer erst einmal nicht viel. Erholt sich die Konjunktur Chinas, kann Kupfer überzeugen.

 

Copper Futures Mar2024 – was sagt die Charttechnik?

 

Die Analyse erfolgt im vorliegenden Fall im Tageschartbild. Als Referenz dient der CFD auf den an der CME gehandelten März-Kontrakt (Copper Futures Mar2024). Um die nächsten Ziele der Bullen und Bären näher definieren zu können, wäre auf eine Fibonacci-Analyse abzustellen. Die webbasierte Handelsplattform „ActivTrader“ erzeugt dann die Fibonacci-Retracements und Fibonacci-Projektionen, die zur näheren Bestimmung der Ziele zur Ober- und Unterseite herangezogen werden können.

 

Ausgehend vom letzten Zwischentief des 15. Juli 2022 von 313,05 USc bis zum Zwischenhoch des 18. Januar 2023 von 435,45 USc, wären die nächsten Widerstände bei den Marken von 406,55 USc (0.236%) und 435,45 USc (0.00%) abzuleiten. Ferner wäre auf die weiteren Zwischenhochs aus der Charthistorie zu achten. Demnach könnten zur Oberseite Ziele beim Hoch vom 03. Juni 2022 bei 457,60 USc, beim Hoch vom 05. April 2022 bei 485,95 USc und beim Hoch vom 07. März 2022 von 503,80 USc abzuleiten sein. Die Unterstützungen kämen bei den Marken zur Unterseite von 374,25 USc (0.50%), 359,80 USc (0.382%), 341,95 USc (0.236%) und 313,05 USc (0.00%) in Frage. Dem Chartbild wurden hier zudem die drei EMAs (EMA50 in lila Farbe, EMA100 in blauer Farbe und EMA200 in roter Farbe) hinzugefügt. Die jeweiligen Kurszielbereiche der Bullen und der Bären werden hier jeweils mit einem Rechteck (in grüner und roter Farbe) visualisiert.

 

Zur Oberseite wäre ein Zielbereich beim 0.00prozentigen Fibonacci-Retracement von 435,45 USc (letztes Zwischenhoch vom 18. Januar 2023) anheimzustellen. Zur Unterseite könnte ein Test des 0.618prozentigen Fibonacci-Retracements von 359,80 USc möglich sein. Der Relative-Strength-Index (RSI) wies zum Zeitpunkt dieser Analyse auf Tagesbasis mit 58,71 Punkten eine technisch noch neutrale Marktsituation auf.

 

Quelle: ActivTrader


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