Der Dow Jones blieb im Vergleich zu vielen seiner Gegenspieler bis dato hinter seinen Möglichkeiten zurück. Seit dem Jahresbeginn 2023 konnte der Dow Jones lediglich um 2,35 Prozent hinzugewinnen. Der marktbreite US-Leitindex S&P500 konnte im Vergleichszeitraum um 7,73 Prozent zulegen, der NASDAQ100 sogar um beachtliche 14,93 Prozent. Sogar der deutsche Leitindex DAX wies zum Zeitpunkt dieser Analyse ein 2023er-Plus von 9,74 Prozent auf. Kann der Dow Jones in den nächsten Tagen die Performancelücke schließen oder kippt der Index im Rahmen einer neuen Korrekturwelle sogar nach unten weg?
Zum Februarbeginn (zum 02. Februar 2023) konnte man zum Beispiel im marktbreiten US-Leitindex S&P500 die Konstellation eines „Golden Cross“ registrieren. Was ist ein „Golden Cross“ und welche Interpretationsmöglichkeiten liefert dies dem Trader oder auch Investor? Nun, ein „Golden Cross“ bezieht sich auf die Konstellation der jeweiligen gleitenden Durchschnitte (moving averages) und zwar in der Zusammenschau der beiden gleitenden Durchschnitte, nämlich des 50-Tages-Durchschnitts und des 200-Tages-Durchschnitts. Wenn der 50er-MA über den 200er-MA klettert, dann ist ein „Golden Cross“ erkennbar. In der Langfristanalyse (Backtesting) signalisiert eine solche Chartkonstellation ein „bullishes Signal“. Die Experten von „Quantifiable Edges“ haben die Daten zurück bis zur Zeit kurz vor der großen Depression im Jahr 1929 – also sogar bis 1928 – untersucht und sind dadurch zum Ergebnis gekommen, dass die gegenwärtige Zeit eine Kaufgelegenheit bieten könnte. Das Timing für einen Einstieg auf der Long-Seite wirkt aber gerade jetzt unpassend.
Ausgerechnet jetzt nämlich erweckt der US-Aktienmarkt und damit Dow Jones, NASDAQ100 und eben auch der S&P500 den Anschein, in eine Korrekturbewegung abzugleiten. Zumindest rutschten die drei führenden US-Aktienindizes am Freitag nach den starken US-Arbeitsmarktdaten gemeinsam abwärts. Im Vergleich zum NASDAQ100 und S&P500 erwies sich in diesem Fall sogar der Dow Jones als Outperformer, da er mit einem Minus von 0,38 Prozent deutlich geringere Abgeben aufwies. Der Vorteil des Dow Jones ist, dass er nur die beiden Billionen-Konzerne Apple und Microsoft beinhaltet und nicht wie der NASDAQ100 gleich alle vier (Apple, Microsoft, Alphabet und Amazon.com). Die Abgaben von Alphabet, Microsoft und vor allem Amazon.com (-8,43 Prozent am Freitag) zogen den NASDA100 tiefer gen Süden. Sollte sich die Korrektur nun tatsächlich manifestieren und Dow Jones und der S&P500 rund 5 Prozent korrigieren, so könnte sich eine Kaufgelegenheit dennoch weiter ableiten lassen, um mit der nächsten Aufwärtswelle nach oben reiten zu können.
Sentiment derzeit noch nicht mit wirklich klarem Kontrasignal – noch Luft nach oben?
Das derzeitige Sentiment ist nicht wirklich hilfreich – das neutrale Lager und Bärenlager hielten sich in der letzten Umfrage des AAII (American Association of Individual Investors) mit 35,5 Prozent und 34,6 Prozent noch beinahe die Waage und das Bullenlager wies 29,9 Prozent auf. In der Langfristanalyse sind das weder im Bullen- noch im Bärenlager ableitbare Kauf- oder Verkaufssignale. Im Gegenzug dazu zeigte der Fear & Greed Index von CNN Money zuletzt mit 76 bereits erste Anzeichen von Gier. Dennoch wirkt auch ein Wert von 76 (also erst knapp im Bereich der extremen Gier) noch nicht wirklich hilfreich, um hier als Kontraindikator ein Verkaufssignal abzuleiten. Ist also an den US-Börsen noch Luft nach oben vorhanden?
US-Arbeitsmarkt stark - weitere Zinserhöhungen wären Gift für den Aktienmarkt
Auf der einen Seite kann man sich eigentlich über die Erfolge der Fed freuen, denn offensichtlich hat sie es wohl nicht nur geschafft die Inflation Schritt für Schritt in den Griff zu bekommen, denn es könnte ihr oberdrein sogar gelungen sein, der Gesamtwirtschaft eine „sanfte Landung“ zu bescheren. Noch zumindest kann man das so interpretieren. Der US-Arbeitsmarkt gab sich weiterhin bullenstark. Am Freitag wies das „Bureau of Labor Statistics“ (BLS) einen Stellenzuwachs von 517.000 Stellen für den Monat Januar auf. Man muss beinahe den Kopf schütteln, wie schlecht die Prognosen waren, denn der Marktkonsens lag bei einem Zuwachs von 185.000 Stellen. Die Arbeitslosenrate fiel auf 3,4 Prozent und damit auf ein 53-Jahrestief. Damit dürfte dem nächsten Zinserhöhungsschritt Tür und Tor geöffnet bleiben. Derzeit wäre demnach mit einer breiten Mehrheit am Markt davon auszugehen, dass die Fed am 22. März 2023 nochmals um 25 Basispunkte erhöht und den Zins damit an die Grenze der 5-Prozentmarke führt (Leitzinsband von 4,75 bis 5,00 Prozent).
Kann sich der Aktienmarkt in diesem Zinsumfeld tatsächlich weiter erholen? Hat der Dow Jones das Potenzial sich in Richtung der alten Hochpunkte zurückzuarbeiten? Ausgerechnet der größte US-Konkurrent – nämlich China – könnte dem Dow Jones weiteren Auftrieb geben. Die jüngsten BIP-Prognosen für China waren mehr als ein Lichtblick. Auch der IWF revidierte die BIP-Prognose für das Reich der Mitte von zuvor 4,4 Prozent auf 5,2 Prozent in 2023 deutlicher nach oben. In 2024 solle es ein Plus von 4,5 Prozent werden. Chinas konjunkturelle Erholung könnte demnach auch der Wall Street und dadurch auch dem Dow Jones neuen Schub in den nächsten Quartalen verleihen.
Dow Jones - US-Leitindex im Chartcheck
Die vorliegende Analyse bezieht sich auf den CFD des Dow Jones (USAIND) und zwar auf den Cash-Index (Kassa). Um die nächsten Ziele für die Bullen und Bären näher ermitteln zu können, wäre auf eine Fibonacci-Analyse abzustellen. Die von der webbasierten Handelsplattform „ActivTrader“ erzeugten Fibonacci-Retracements und Fibonacci-Projektionen könnten dann herangezogen werden, um die Ziele zur Ober- und Unterseite zu ermitteln.
Ausgehend vom letzten übergeordneten Zwischentief des 03. Oktober 2022 von 28.588,46 Punkten bis zum Zwischenhoch des 13. Dezember 2022 bei 34.954,92 Punkten, wären die nächsten Widerstände bei den Marken von 34.954,92 Punkten (1.00%), sowie bei den Projektionen zur Oberseite von 36.457,40 Punkten (1.236%), 37.386,91 Punkten (1.382%) und 38.889,39 Punkten (1.618%) abzuleiten. Die Unterstützungen kämen bei den Marken von 32.522,93 (0.618%), 31.771,69 Punkten (0.50%), 31.020,45 Punkten (0.382%), 30.090,94 Punkten (0.236%) und 28.588,46 Punkten (0.00%) in Frage. Dem Chartbild wurden die beiden EMAs hinzugefügte (100er-Ema in blauer und 200er-EMA in roter Farbe). Zur Oberseite wäre ein Kursziel beim letzten Zwischenhoch vom 13. Dezember 2022 von 34.954,92 Punkten herzuleiten. Zur Unterseite wäre nochmals der Test der Marke von 28.588,46 Punkten (Zwischentief vom 03. Oktober 2022) als Ziel der Bären anheimzustellen. Der Relative-Strength-Index (RSI) wies zum Zeitpunkt dieser Analyse mit 49,48 Punkten eine neutrale Marktverfassung auf.
Quelle: ActivTrader
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