Man muss sich bei den gegenwärtigen DAX-Notierungen schon die Augen reiben, denn ging es nach den Perma-Bären, so würde der DAX eigentlich schon im vierstelligen Punktebereich notieren. Horrende Energiepreise, hohe Inflation, ein Zinsanstieg nach dem anderen – die Hiobsbotschaften überschlugen sich in den letzten Quartalen eigentlich regelecht. Trotz all dem steht der deutsche Leitindex DAX nun sogar vor dem finalen Sprung in Richtung seiner Bestmarke. Der Rekordwert vom 18. November 2021 mit 16.290,19 Punkten via Xetra ist nicht mehr weit entfernt. Wird das im Börsenmonat Mai noch etwas mit einem neuen Rekord oder stolpert der DAX über ein bekanntes saisonales Muster?
Börsen-Motto „sell in May“ – die Krux mit dem Monat Mai?
Alljährlich findet man sich in einer immer wiederkehrenden Berichterstattung bezüglich des Börsen-Bonmot „Sell in May and go away, but remember to come back in September“ (Verkaufe im Mai, aber vergiss nicht, im September wieder zu kaufen) wieder. Bis dato traf es jedenfalls noch nicht zu, denn immerhin ist der Mai zur Hälfte rum und nur der kleine Verfallstag steht noch zur Abarbeitung an. Man soll man den Tag aber nicht vor dem Abend loben, denn der Mai läuft ja noch eine Weile. Ich bin der Auffassung, dass dem Börsen-Motto „sell in May…“ zu Recht viel Aufmerksamkeit entgegengebracht wird. Wichtig ist es eigentlich vor allem auch aus der Sicht eines Swing- und Positions-Traders oder auch Investors. Sinn und Zweck eines saisonalen Musters soll insbesondere die Tatsache sein, dass man nicht zum ungünstigsten Zeitpunkt in einen Index oder auch in Einzelwerte „einsteigt“, quasi in eine Falle tappt. In Bezug auf den DAX kann es also durchaus nachvollziehbar sein, nicht gerade im Mai zu kaufen, wenn 21 von 40 der DAX-Aktiengesellschaften ihre Hauptversammlungen abhalten und die Dividenden ausschütten. Um hier an dieser Stelle keine Nacherzählung stattfinden zu lassen, wäre einmal explizit auf die nächste Dividendensaison zu blicken. Im Anlagejahr 2024 finden die Hauptversammlungen und im Nachgang dann die Dividendenausschüttungen folgender Konzerne im Monat Mai statt: Adidas, Allianz, BMW, Commerzbank, Deutsche Bank, Deutsche Börse, Deutsche Post, E.ON, Fresenius, Hannover Rück, HeidelbergCement, Mercedes-Benz, MTU Aero Engines, Münchener Rück, Rheinmetall, RWE, SAP, Symrise, Volkswagen, Vonovia und Zalando.
Statistisch erwiesen - Monat Mai eröffnet ein schwaches DAX-Performance-Zeitfenster
Insgesamt kann man sich auch der Statistik bedienen. Gemäß einer in Kooperation mit finanzen.net und Statista erstellten DAX-Performanceanalyse, die auf Monatsbasis einen Zeitraum von 1959 bis 2023 (der März 2023 ist noch mit erfasst) zugrunde legt, ist mit einer Durchschnittsperformance von 1,55 Prozent der Monat März der beste Monat, der Monat September belegt mit einem Minus von 1,8 Prozent den letzten Platz. Der Monat Mai weist in der Analyse im Durchschnitt zwar nur ein minimales Minus von 0,04 Prozent auf, eröffnet aber tatsächlich ein schwaches saisonales Zeitfenster. Die nachfolgenden Monate Juni, August und September gehören zu den schwächsten Börsenmonaten, nur der Juli ist mit einem Plus von 0,85 Prozent der Ausreißer. In der Gesamtbetrachtung kann es sich folglich lohnen, die Monate Mai bis September an der Börse auszuklammern und sich beispielsweise einen schönen Sommer zu machen oder eben auch über die eine oder andere Short-Position nachzudenken. (Vorläufer des DAX40 waren der DAX30 und vor der Lancierung des DAX der Index der Börsenzeitung und zuvor der „Hardy-Index“)
Saisonales Muster in Ergänzung zum „sell in May…“ – der Halloween-Effekt
Ein weiter nicht ganz uninteressantes Muster ist der „Halloween-Effekt“ oder auch als „Halloween-Indikator“ und „Halloween-Strategie“ bekannt. Dieses saisonale Muster für eine bessere Performance am Markt bezieht sich auf den Zeitraum von Halloween (31. Oktober) bis zum 01. Mai eines Jahres. Anleger kaufen zum Monatsbeginn November und verkaufen demnach Ende April/Anfang Mai. Diese Strategie wird in erster Linie mittels des führenden und markbreiten US-Leitindex S&P500 veranschaulicht, funktioniert jedoch auch bestens mit dem DAX40. Die Monate November bis April weisen mehrheitlich die besten DAX-Performancewerte auf.
Demnach kann man basierend auf den hier beiden vorgestellten saisonalen Mustern folgendes sagen: „From Mommy to Mummy and from Turkey to Tax“ (vom Muttertag bis zu Halloween und von Erntedank bis zum Steuerstichtag). Anleger könnten demnach besser bedient sein, vom Muttertag bis zu Halloween an der Börse zu pausieren und vom Erntedankfest bis zum US-Steuerstichtag (war dieses Jahr am 18. April) am Markt aktiv zu sein.
Deutschlands Leitindex DAX40 – was sagt die Charttechnik?
Die hier vorliegende Analyse erfolgt im Tageschartbild anhand des CFDs auf den DAX-Kassa-Index (Cash Index), also den „GER40“. Um die Ziele für die Bullen und Bären näher definieren zu können, wäre auf eine Fibonacci-Analyse abzustellen. Diese Fibonacci-Analyse könnte dann mittels der durch die webbasierte Handelsplattfrom „ActivTrader“ erzeugten Fibonacci-Retracements und Fibonacci-Projektionen genutzt werden, um die nächsten Ziele zur Ober- und Unterseite etwaig ableiten zu können.
Ausgehend vom Rekordhoch des 19. November 2021 von 16.300,72 Punkten bis zum Verlaufstief des 03. Oktober 2022 von 11.808,87 Punkten, wären die nächsten Widerstände bei der Marke von 16.300,72 Punkten (1.00%), sowie bei den nächsten Fibonacci-Projektionen zur Oberseite von 17.360,80 (1.23%) und 18.016,61 Punkten (1.382%) zu ermitteln. Die Unterstützungen kämen bei 15.240,64 Punkten (0.764%), 14.584,83 Punkten (0.618%) und 14.054,80 Punkten (0.50%) in Betracht. Dem Chartbild wurden zudem die beiden EMAs (EMA100 in blauer Farbe und EMA200 in roter Farbe) hinzugefügt. Zur Unterseite könnte insbesondere das letzte Verlaufstief vom 20. März 2023 von 14.458,49 Punkten in den Fokus zu rücken sein. Zur Oberseite wäre ein Test des 1.00prozentigen Fibonacci-Retracements – also dem Rekordhoch - von 16.300,72 Punkten abzuleiten. Beide Kurszielbereiche wurden hier im Chartbild durch die beiden Rechtecke visualisiert (das farblich grün unterlegte Rechteck dient der Visualisierung des Kurszielbereichs der Bullen, das rot unterlegte Rechteck dem Kurszielbereich der Bären). Zum Zeitpunkt dieser Analyse notierte der Relative-Strength-Index (RSI) mit einem Wert von 56,33 Punkten im neutralen Bereich.
Quelle: ActivTrader
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