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China BIP unter Erwartungen

Dirk Friczewsky
18. July 2023

 

Die neue Börsenwoche brachte gleich in der Nacht vom Sonntag auf den Montag in der asiatischen Handelszeit ein paar volkswirtschaftliche Daten aus China auf die Agenda der Händler. Zunächst wäre auf die jüngsten BIP-Daten zu blicken, die am Markt enttäuschten. Chinas BIP wuchs im Vergleich zum zweiten Quartal 2022 um 6,3 Prozent, doch die Analysten hatten gemäß einer Reuters-Umfrage mit 7,3 Prozent mit deutlich mehr gerechnet. Im Vergleichszeitraum zum ersten Quartal 2023 lag das BIP-Plus bei 0,8 Prozent. Hier lag der Konsens mit 0,5 Prozent indes darunter, was zumindest zu einer leicht erfreulichen Steigerung führen konnte.

Eine minimale Enttäuschung kam bei der Erhebung des Einzelhandelsumsatz für den Monat Juni zustande. Der Einzelhandelsumsatz konnte im Vergleich zum Juni 2022 um 3,1 Prozent zulegen – hier wurde ein Plus von 3,2 Prozent prognostiziert.

Schließlich wäre noch auf die Industrieproduktion für den Monat Juni abzustellen – diese wurde im Vergleich zum Juni 2022 mit einem Plus von 4,4 Prozent doch erheblich stärker ausgewiesen – der Konsens lag zum Vergleich bei nur 2,7 Prozent. Zumindest von Seiten der Industrieproduktion gab es also ein wenig stützendes Datenwerk. Nun zur wirklich schlechten Datenreihe, die eigentlich im Vergleich zu den BIP-Daten noch brenzliger zu werten ist, nämlich die Meldung in Bezug auf die Jugendarbeitslosigkeit. Chinas Arbeitslosenrate unter den jungen Leuten im Alter zwischen 16 und 24 Jahren hatte im Monat Juni einen neuen traurigen Rekord in Höhe von 21,3 Prozent erreicht. Demnach ist beinahe jeder vierte Chinese in diesem Alter ohne einen Job. Die Perspektiven für junge Menschen im Land ist folglich bei vielen jungen Leuten nicht gegeben, man hat Zukunftsängste, kann sich kein eigenes Leben außerhalb des elterlichen Haushalts aufbauen und auch an Familie ist auf diese Weise für viele junge Leute nicht zu denken. Dies bedeutet nicht nur für diese Masse an jungen Menschen Trübsal, wenig Chancen, Resignation, Frust, sondern droht auch für Chinas Regierung zu einem sozialen Sprengstoff zu werden. Die jungen Menschen haben in dieser Anzahl einerseits ein hohes Demonstrationspotenzial oder laufen für Pekings Zentralapparat Gefahr als Arbeitskräfte und künftige Steuerzahler das Land zu verlassen, soweit dies für sie möglich ist.

 

Chinas Börse gibt derzeit ein schwaches Bild ab – USA vor allem mit S&P500 und NASDAQ100 deutlicher Outperformer

 

Die aktuellen volkswirtschaftlichen Daten wirken demnach in der Mehrheit nicht gerade erbauend. Auch an der Börse sieht es nicht wirklich nach Freudentänzen aus, wenn man auf die führenden chinesischen Indizes und deren Kursentwicklung schaut. In den USA konnten Dow Jones, NASDAQ100 und S&P500 insgesamt mit purer Performance überzeugen, in Shanghai und Shenzhen und auch zum Beispiel in der Sonderwirtschaftszone Hongkong sah dies nicht wirklich danach aus. Mit dem Stichtag des 17. Juli 2023 wies der Dow Jones ein 2023er-Plus von immerhin 4,25 Prozent auf, der NASDAQ100 stieg wie eine Kursrakete schon um 42,79 Prozent und der S&P500 konnte um 17,53 Prozent hinzugewinnen. Chinas Kapitalmarkttor zur Welt, der Hang Seng Index an der Hong Kong Stock Exchange (HKSE) in Hongkong, liegt auf 2023er-Sicht um 1,86 Prozent zurück und kommt überhaupt nicht richtig von der Stelle. Der festlandchinesische führende chinesische Index an der Shanghai Stock Exchange (SSE) ist der „Shanghai Composite Index“ (SSEC), der mit dem Stichtag des 17. Juli 2023 mit einem Punktestand von 3.209,63 Punkten an der „SSE“ schloss und damit in 2023 mit 3,9 Prozent im Plus steht – immerhin etwas. Der weitere nicht ganz uninteressante Index ist der „Shenzhen Component Index“, der an der Shenzhen Stock Exchange gehandelt wird – er liegt auf 2023er-Basis mit 0,05 Prozent im roten Bereich. Letzterer Index bietet demnach keinerlei Wertsteigerung für Chinas Börsenbegeisterte und langfristig denkende Anleger und Sparer. Auch die 3,9 Prozent Performance des „SSEC“ reicht nicht wirklich für einen Schrei vor Glück bezüglich der Rendite. Internationale Investoren haben hoffentlich rechtzeitig die sprichwörtliche „Biege“ gemacht, denn wer hier länger in chinesischen Indizes engagiert blieb, fuhr nicht nur kaum bis gar keine Rendite und Kursverluste ein, sondern sitzt aufgrund der Währungsentwicklung auch auf einem zusätzlichen Währungsverlust.

 

China und die USA gehen in Bezug auf die Geldpolitik gegensätzliche Wege. Dies liegt einerseits an der Inflation, andererseits aber auch an der konjunkturellen Entwicklung. Im Vergleich zu den USA besteht im Reich der Mitte sogar Deflationsgefahr. Parallel dazu ist in Bezug auf den chinesischen Immobilienmarkt immer noch gefährliches Siechtum an der Tagesordnung. Um Schlimmeres für den chinesischen Immobilienmarkt zu verhindern, stützte die chinesische Notenbank PBOC bereits mit leicht nach unten angepassten wichtigen Zinssätzen und stellte parallel dazu mehr Liquidität bereit. China benötigt wieder mehr Wachstum. Derzeit zeigen die BIP-Prognosen für Chinas Wirtschaft leicht in die falsche Richtung. In 2023 könnte das BIP in einer recht großen Spanne von 5,5 bis gar 6 Prozent ansteigen, in 2024 wäre ein Plus von 5 Prozent bereits erfreulich. Längerfristig dürfte Chinas BIP die Zeiten mit hohen BIP-Wachstumsrate jenseits der 5-Prozent-Hürden hinter sich haben. Dafür sorgen auch Diversifizierungsprozesse von Investoren, die zum Beispiel in Indien, Vietnam, aber auch wieder vermehrt in Japan investieren.

 

USD/CNH – was sagt die Charttechnik?


Quelle: ActivTrader 


Wir blicken nachfolgend auf den Tageschart des Währungspaares USD/CNH (Offshore-Handelszentrum ist in diesem Fall Hongkong). Dieses Währungspaar stellt die Relation vom US-Dollar zum Offshore-Yuan dar. Das international bekannte Währungspaar wäre ursprünglich die Relation USD/CNY. Man spricht bei Chinas Währung im Land auch vom Renminbi (RMB). Bei Zahlen bzw. Beträgen Folgen werden die Einheiten in Yuan genannt. Der Yuan ist in 10 Jiǎo (0,10 Yuan) oder 100 Fēn (0,01 Yuan) untergliedert. Als Währungszeichen/Währungssymbol wird das gleiche Symbol wie beim japanischen Yen¥“ genutzt.

 

Um die nächsten Ziele für die Bullen und Bären näher ableiten zu können, wäre auf eine Fibonacci-Analyse abzustellen. Die jeweiligen Fibonacci-Retracements und Fibonacci-Projektionen, die mittels der webbasierten Handelsplattform „ActivTrader“ erzeugt werden können, wären dann zur Ermittlung der Ziele für die Ober- und Unterseite heranzuziehen. Ausgehend vom letzten Zwischenhoch des 30. Juni 2023 von 7,2851 bis zum jüngsten Verlaufstief des 14. Juli 2023 von 7,1218, wären die nächsten Widerstände bei den Marken von 7,2035 (0.50%), 7,2227 (0.618%), 7,2466 (0.764%) und 7,2851 (1.00%) zu ermitteln. Ferner wäre auf die nachfolgend, zur Oberseite hier im Chartbild, ausgewiesenen Fibonacci-Retracements zu achten. Die Unterstützungen kämen bei den Marken von 7,1603 (0.236%) und 7,1218 (0.00%) in Betracht. Ferner wäre auf ein Zwischenhoch 22. Dezember 2022 von 7,0151 und auf das Zwischenhoch vom 07. März 2023 von 6,9965 als weitere Unterstützungsbereiche hinzuweisen.

Dem Chartbild wurden die drei EMAs (EMA50 in lila Farbe, EMA100 in blauer Farbe und EMA200 in roter Farbe) hinzugefügt. Demnach wäre ein Zielbereich zur Oberseite im Bereich des Zwischenhochs vom 1,00prozentigen Fibonacci-Retracements von 7,2851 zu verorten. Zur Unterseite könnte der Zielbereich beim 0.00prozentoigen Fibonacci-Retracement (hier das letzte Zwischentief) von 7,1218 ermittelt werden. Die beiden Rechtecke (in grüner und roter Farbe) sollen die jeweiligen Bullen- und Bären-Kurszielbereiche näher visualisieren helfen. Der Relative-Strength-Index wies zum Zeitpunkt dieser Analyse mit rund 48,17 Punkten auf Tagesbasis noch eine neutrale Marktverfassung auf.

 

Im Falle von positivem Newsflow für den chinesischen Yuan in den nächsten Wochen wäre von einer fallenden Relation von USD/CNH auszugehen. Sollten neue Zinssenkungen der chinesischen Notenbank PBOC (People´s Bank of China) erfolgen, könnte dies den US-Dollar in der Relation zum Yuan allerding weiter gen Norden treiben.

 


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