Die neuesten Daten zu den Fahrzeugzulassungen für den Berichtsmonat Juli wurden am Montag, den 05. August 2024 vom Kraftfahrtbundesamt (KBA) veröffentlicht. Insgesamt wurden in Deutschland 238.263 Pkw im Juli 2024 zugelassen – im Vergleich zu Juli 2023 ein Minus von 2,1 Prozent.
Bevor man in Bezug auf den deutschen Automobilmarkt auf die einzelnen deutschen Automobilkonzerne eingeht, zunächst ein Blick auf die chinesische Konkurrenz. Besonders der chinesische Massenhersteller von Elektrofahrzeugen mit dem Namen „BYD“ fiel dieses Mal recht schnell in der Statistik auf, denn es wurden im Juli 2024 lediglich 230 Fahrzeuge deutschlandweit neu zugelassen, was im Vergleich zum Juli 2023 ein Minus von 43,1 Prozent bedeutet. Von Januar bis Juli 2024 wurden 1.432 Fahrzeuge neu zugelassen, was allerdings ein Plus von 126,6 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum bedeutet. Das sind insgesamt zwar nicht sehr viele Fahrzeuge, auch wenn es sich rein um Elektrofahrzeuge handelt, jedoch ist dies der prozentual höchste Zuwachs (in Bezug auf den US-Konzern Tesla lag das Minus bei den Neuzulassungen Juli 2024 gegenüber Juli 2023 bei 36,7 Prozent und in Bezug auf die ersten sieben Monate des Jahres 2024 gegenüber dem Vorjahreszeitraum wurde ein Minus von 41,1 Prozent festgestellt) . Nun muss man nicht auf die gleiche Pauke schlagen und nun vom schleichenden Sterben der deutschen Automobilmarken und damit deutschen Automobilkonzerne sprechen, doch Wachsamkeit und Ehrfurcht vor dem chinesischen und US-amerikanischen Wettbewerb sollte dennoch weiterhin auf der Tagesordnung stehen. Natürlich ist ein Blick auf den deutschen Automobilmarkt auch keine ausreichende Indikation für den europäischen Markt oder den US-Markt und vor allem schon gar nicht für den chinesischen Automobilmarkt, doch das Beobachten des Heimatmarktes dürfte zumindest nicht schaden.
Deutsche Autohersteller im Juli mit gemischten Zulassungszahlen – BMW überrascht besonders
Die deutschen Automobilhersteller schnitten im Juli 2024 mit gemischten Ergebnissen ab, vor allem der Volkswagen Konzern konnte mit der Marke Volkswagen mit 41.388 Fahrzeugen bei den Neuzulassungen nicht so erfreulich „abliefern“ – das Zulassungsminus gegenüber Juli 2023 betrug 4,3 Prozent. Auf Sicht Januar bis Juli 2024 gegenüber Januar bis Juli 2023 konnten insgesamt aber 330.606 Neuzulassungen für die Marke Vw gezählt werden und damit ein Plus von 8,9 Prozent registriert werden. Pkw der Marke Audi fielen bei den Neuzulassungen im Juli 2023 bis Juli 2024 um 2,5 Prozent zurück und auch im 7-Monatsvergleich (Januar bis Juli) von 2023 auf 2024 war ein Neuzulassungsminus in Höhe von 15,1 Prozent zu bemängeln. BMW konnte in diesen Vergleichszeiträumen besonders überraschen und ein Plus von 12,0 Prozent bzw. 4,1 Prozent erreichen. Pkw von Mercedes-Benz schnitten im Juli-Vergleich mit einem Zulassungsplus von 7,7 Prozent ab, im Siebenmonatsvergleich indes war eine Zulassungsminus von 10,1 Prozent zu beklagen. Ohne den weiter hohen Anteil an Verbrennern sähen die deutschen Hersteller in der Statistik allerdings recht alt aus, denn von den 238.263 Pkw, die in Deutschland im Juli 2024 zugelassen wurden, waren 83.405 Pkw mit einem Benzinantrieb und 43.107 Pkw mit einem Dieselantrieb ausgestattet, weitere 79.870 Pkw wiesen einen hybriden Antrieb auf. Die Anzahl der BEVs (vollelektrische Pkw) wurde mit 30.762 Pkw angegeben, was einem Minus im Vergleich zum Juli 2023 von 36,8 Prozent entsprach. Die Elektroautomobilität hat aber insgesamt nicht nur in Deutschland derzeit einen schweren Stand.
Der Blick auf die EU-weiten Zulassungszahlen vom ersten Halbjahr 2024
Auf die gesamte EU bezogen lag der Anteil von Benzinern zum Ende Juni 2024 bei 35,3 Prozent, der Anteil von Pkw mit Dieselantrieb betrug 12,9 Prozent, Hybridfahrzeuge lagen mit 29,2 Prozent recht weit vorne – der Anteil an Pkw mit einem vollelektrischen Antrieb (BEVs) lag bei 12,5 Prozent. Im Vorjahreszeitraum betrug der BEV-Anteil noch 11,2 Prozent. Im ersten Halbjahr 2024 wurden 712.637 BEVs EU-weit neu zugelassen.
EU-Weit konnten die deutschen Automobilkonzerne im ersten Halbjahr 2024 mehrheitlich noch recht positiv abschneiden. Im Vergleich zur Toyota-Group (Toyota und Lexus) mit einem Zulassungsplus von 20,7 Prozent im Vergleich zum ersten Halbjahr 2023 sah der deutsche Wettbewerb jedoch alt aus. Das Zulassungsplus für die Volkswagen Group (Vw, Audi, Skoda, Seat, Cupra, Porsche du weitere Marken) lag im Halbjahresvergleich HI/2023 zu HI/2024 bei 4,1 Prozent (der große internationale Konkurrent Stellantis (Peugeot, Citroen, Opel/Vauxhall, Fiat, Jeep, Lancia/Chrysler, Alfa Romeo, DS und andere Marken) kam übrigens nur auf ein Zulassungsplus von 0,5 Prozent). Ford fiel um 14,8 Prozent, Tesla um 9,1 Prozent, die Mercedes-Benz Group mit Mercedes und Smart um 2,4 Prozent und die Hyundai Group mit Hyundai und Kia um 2,8 Prozent zurück. BMW konnte mit BMW und Mini um 1,5 Prozent zulegen. Viele asiatische Hersteller und darunter besonders Mitsubishi (+90,6%), Honda (+58,3%), Suzuki (+31,0%) und Nissan (+17,3%) legten mit traumhaften Zulassungszuwachsraten (Werte in Klammern) im Vergleich zum ersten Halbjahr 2023 zu. Auch die chinesische SAIC wies ein Plus von 24,8 Prozent auf. Prozentuale Angaben sind so eine Sache – man muss sie in Relation zur Gesamtanzahl der zugelassenen Fahrzeuge mit in die Wertung einfließen lassen. Die Volkswagen Group hat EU-weit in HI/2024 1.478.052 Neuzulassungen erreicht, Stellantis 1.024.079 Neuzulassungen, die Toyota Group 446.127 Neuzulassungen, die BMW Group 360.149 Zulassungen, die Mercedes-Benz Group 283.129 Neuzulassungen. Mitsubishi kam zum Beispiel EU-weit im Vergleichszeitraum auf 34.465 Neuzulassungen, Honda auf nur 13.351 Zulassungen – ohne jeden Zweifel trotzdem ein großer Erfolg. Zu einem erheblichen Anteil verkaufen sich Fahrzeuge mit Hybridantrieb gegenwärtig einfach wesentlich besser.
In Deutschland und auch EU-weit läuft es für die deutschen Hersteller mit Ausnahme von Audi und Mercedes demnach eher gemischt. Auf der „Überholspur“ wäre jedoch nicht mehr ganz so zutreffend. Man muss sich weiterhin sputen, war anziehen, den Wettbewerb wieder mit mehr Innovation zu einem vertretbaren Preis begegnen. Ob das mit deutschen Produktionsstandorten künftig so vereinbar zu machen sein wird, dürfte fraglich sein. Die Energiekosten und auch weitere Kostenstrukturen am Produktionsstandort Deutschland sind für die Automobilindustrie ein hoher Belastungsfaktor, dem man möglicherweise mit mehr Automatisierung, mehr Robotik und mehr KI und weniger Beschäftigung entgegensteuern wird müssen, um weiter die Produktion im Land für alle weiteren Arbeitnehmer halten zu können. Ohne einen schmerzhaften Prozess dürfte dies nicht ablaufen.
Nachfolgend einmal der Blick auf das derzeitige Sorgenkind, die Mercedes-Benz Group, die sich zuerst viel zu stark auf die Elektromobilität versteift hatte und zuletzt in Richtung mehr Entwicklungsarbeit für Verbrenner zurückruderte. Die Aktie näherte sich großen Unterstützungszone. Mehr dazu hier in der nachfolgenden Chartanalyse.
Mercedes-Benz Group – was sagt die Charttechnik?
Die Chartanalyse erfolgt am CFD auf die via Xetra gehandelte Aktie der Mercedes-Benz Group - (Handelssymbol: MBG), die auch im DAX40 inkludiert ist. Die hier vorliegende Analyse erfolgt via webbasierte Handelsplattform „ActivTrader“ im Tageschartbild.
Ausgehend vom letzten hier relevanten Zwischentief des 31. Oktober 2023 von 55,060 Euro bis zum Zwischenhoch des 08. April 2024 von 77,450 Euro, wäre eine Fibonacci-Analyse anzulegen. Aufgrund dieser Fibonacci-Analyse könnten die nächsten Ziele zur Ober- und Unterseite ermittelt werden. Die nächsten Widerstände wären bei den Marken von 60,344 Euro (0.764%), 63,163 (0.618%), 66,255 Euro (0.50%), 68,897 Euro (0.382%), 72,166 Euro (0.236%) und 77,450 Euro (0.00%) auszumachen. Zur Unterseite kämen technische Unterstützungsbereiche bei der Marke von 55,06 Euro (1.00%), sowie bei den projektionsstufen zur Unterseite von 49,776 Euro (1.236%), 46,507 Euro (1.382%) und 41,223 Euro (1.618%) in Betracht. Ferner wäre ein weiterer Unterstützungsbereich vom Verlaufstief des 14. Juli 2022 von 50,190 Euro abzuleiten. Dem Chartbild wurden hier die drei EMAs (EMA50 in lila Farbe, EMA100 in blauer Farbe und EMA200 in roter Farbe) hinzugefügt. Die beiden in grüner und roter Farbe unterlegten Boxen visualisieren lediglich den jeweils möglichen Zielbereich.
Zur Oberseite wäre ein Ziel bei 63,613 Euro möglich (0.618%), zur Unterseite wäre ein Test der 1.236prozentigen Fibonacci-Projektion in Kombination mit dem Verlaufstief vom 14. Juli 2022 von 50,19 Euro anheimzustellen. Der Relative-Strength-Index (RSI) wies mit 20,89 Punkten eine bereits technisch überverkaufte Marktverfassung auf.
Quelle: ActivTrader
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