Das „Ministery of Trade and Industry Singapore” (Singapurs Ministerium für Handel und Industrie) publizierte am 11. August 2023 ein Update in Bezug auf die BIP-Entwicklung. Die erwartete Spanne für Singapurs BIP wurde von zuvor 0,5 bis 2,5 Prozent auf 0,5 bis 1,5 Prozent nach unten revidiert (die DBS, eine der bekannten Investmentbanken Singapurs prognostiziert für 2023 ein BIP-Plus von 1,2 Prozent und liegt damit oberhalb des vom MTI geschätzten Medianwertes, während die United Overseas Bank (UOB) lediglich ein Potenzial von einem BIP-Plus von 0,7 Prozent für möglich hält und damit mit der Prognose unterhalb des MIT-Medianwertes liegt). Dies lag in erster Linie an den aktuell ausgewiesenen BIP-Daten für das zweite Quartal 2023. In QII/2023 wuchs Singapurs BIP im Vergleich zu QII/2022 lediglich um 0,5 Prozent (die von Bloomberg befragten Volkswirte und Analysten gingen von einem Plus von 0,8 Prozent aus – der Wert verfehlte demnach am Markt die Erwartungshaltung). Damit lag man zwar oberhalb des Wertes von 0,4 Prozent im ersten Quartal 2023 in Relation zum ersten Quartal 2022, doch wirkliche Freude kam im Rahmen solch schwacher Wachstumswerte nicht auf. Im Vergleich zum ersten Quartal 2023 wuchs das BIP im zweiten Quartal auf saisonal adjustierter Basis nur um mickrige 0,1 Prozent. Im ersten Quartal 2023 schlug im Vergleich zum vierten Quartal 2022 ein Minus von 0,4 Prozent ins Kontor. Singapur glänzt demnach mitnichten mit seiner wirtschaftlichen Kraft.
Singapurs Verarbeitendes Gewerbe wirkte mit einem Minus von 7,3 Prozent in QII/2023 im Vergleich zu QII/2022 angeschlagen. Auch der Sektor „Finanzen und Versicherungen“ schrumpfte in diesem Vergleichszeitraum um 1,7 Prozent. Da konnten auch die Sektoren „Konstruktion“, „Großhandel“, „Einzelhandel“, „Transport & Logistik“, „Nahrungsmittel- und Getränkeindustrie“, „IT und Kommunikation“, das Gesamtbild nur leicht in den grünen Gesamtbereich hieven. Eine prächtige Erholung legte indes der Bereich „Hotels/Reisen/Tourismus“ hin, der im zweiten Quartal 2023 um 13,0 Prozent im Vergleich zum zweiten Quartal 2022 wuchs. Entgegen der eher schwachen Performance einer Reihe von Immobilienmärkten in Asien-Pazifik, den USA und auch in Europa, konnte der Immobiliensektor Singapurs im zweiten Quartal 2023 um 12,0 Prozent im Vergleich zum zweiten Quartal 2022 wachsen.
Russland-Ukraine-Krieg, ein schwächelndes China, geopolitische Spannungen zwischen Washington und Peking und hohe Zinsen belasten auch Singapurs Wirtschaft
Die insgesamt verhaltene bis sogar eher schwächere konjunkturelle Erholung Chinas, der anhaltende Russland-Ukraine-Krieg und die zuletzt wieder zunehmenden geopolitischen Risiken zwischen Washington und Peking, könnten zu abermals belastenden Unterbrechungen oder Störungen von Lieferketten führen. Dies dürfte nicht gerade zu einer Verbesserung beim Verbraucher- und Geschäftsklima Singapurs führen. Insgesamt bleibt gerade für Singapur festzuhalten: Weniger globaler Handel lastet auf Singapurs Wirtschaftskraft.
„Weniger globaler Handel“ und insbesondere eine geringer ausfallende globale BIP-Wachstumsrate nagen demnach an Singapurs Wirtschaft. Nebst der bereits angesprochenen schwachen konjunkturellen Erholung Chinas, dürfte Singapurs Wirtschaft auch aufgrund einer zu erwartenden Schwäche der USA und Europas im zweiten Halbjahr nicht gerade Wachstumsimpulse erhalten – eher im Gegenteil. Die zuletzt immer weiter angestiegenen Zinsen in den USA und Kanada, aber auch in der Eurozone, in Großbritannien und im Rest Europas verteuern allerorts die Kredite, sowohl Verbraucher- als auch Firmenkredite und dürften damit die Wachstumsfinanzierung ausbremsen. Aktuell kommen die Hiobsbotschaften wieder einmal aus China und zwar einmal mehr vom chinesischen Immobilienmarkt.
Zinsdifferenz zwischen den USA und Singapur erhöhte sich zuletzt
Die Inflation in Singapur war wie auch in den USA zuletzt auf dem Rückzug, blieb im direkten Vergleich zum US-Dollar-Raum jedoch gemäß „Department of Statistics Singapore“ mit 4,5 Prozent im Juni 2023 noch etwas höher. Während der Leitzins in den USA (Federal Funds Rate) bei 5,50 Prozent liegt, befindet sich die „Singapore 3month SOR“ bei 4,12 Prozent. In den USA lag die „Federal Funds Rate“ Ende des Jahres 2022 bei 4,50 Prozent, Ende 2021 waren es jedoch noch 0,25 Prozent. Demgegenüber lag die „Singapore 3month SOR“ Ende 2022 bei 4,21 Prozent, Ende 2021 bei 0,36 Prozent. Die Zinssschere weitete sich folglich zuletzt zu den Gunsten des Greenback. Auf der einen Seite erhöhte die Fed die „Federal Funds Rate“ noch bei der vorletzten Sitzung auf 5,50 Prozent, während die „Monatery Authority of Singapore“ eine Kürzung um 9,06 Basispunkte vornahm.
USD/SGD – was sagt die Charttechnik?
Die vorliegende Chartanalyse erfolgt im Tageschartbild. Um die nächsten möglichen übergeordneten Ziele für die Bullen und Bären näher bestimmen zu können, wäre eine Fibonacci-Analyse vorzunehmen. Im Rahmen dieser Fibonacci-Analyse könnte man die mittels der von der webbasierten Handelsplattform „ActivTrader“ erzeugten Fibonacci-Retracements und Fibonacci-Projektionen dann zur Kurszielbestimmung zur Ober- und Unterseite nutzen.
Die für die Fibonacci-Analyse notwendigen Anlagepunkte wären das letzte Zwischenhoch des 28. September 2022 bei 1,44906 und das Zwischentief vom 02. Februar 2023 von 1,30300. Die nächsten Widerstände lägen somit bei 1,35879 (0.382%), 1,37603 (0.50%), 1,39327 (0.618%), 1,41,459 (0.764%) und 1,44906 (1.00%). Die Unterstützungen kämen bei den Marken von 1,33747 (0.236%) und 1,30300 (0.00%) in Betracht. Dem Chartbild wurden obendrein die drei EMAs hinzugefügt (EMA50 in lila Farbe, EMA100 in blauer Farbe und EMA200 in roter Farbe). Die US-Dollar-Bullen könnten einen Zielbereich beim 0.618prozentigen Fibonacci-Retracement bei 1,39327 anpeilen. Zur Unterseite wäre für die Bären ein Test des 0.00prozentigen Fibonacci-Retracements von 1,30300 (also ein Test des letzten Februar-Zwischentiefs) anheimzustellen. Die beiden in den Chart eingezeichneten Rechtecke (in roter und grüner Farbe unterlegt) sollen lediglich die möglichen Kurszielzonen der Bullen und Bären visualisieren helfen. Der Relative-Strength-Index notierte zum Zeitpunkt dieser Analyse mit rund 72,57 Punkten bereits in einem überkauften Bereich.
Quelle: ActivTrader
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