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USDJPY: Yen-Schwäche vor dem Ende?

Dirk Friczewsky
01. August 2023

 

Die „Bank of Japan“ (BoJ) behielt zwar den negativen Leitzins im Rahmen ihrer jüngsten Zinsentscheidung bei, doch man überraschte den Markt zumindest mit einer „flexibleren“ Kontrolle der Zinskurve. Generell bedeutet die Kontrolle der Zinskurve im Fall der japanischen Notenbank, dass diese einen längerfristigen Zinssatz anstrebt und dafür so viele „JGB´s“ (10-Year-Japan Government Bonds) erwirbt oder begibt bis der gewünschte Zielzinssatz erreicht wird. Mit der neuesten Entscheidung in Sachen „Kontrolle der Zinskurve“ (YCC-Yield-Curve-Control) weichte die japanische Notenbank die Zinskurvenkontrolle auf, indem diese die Zinsobergrenze für „JGBs“ mit einer Laufzeit von zehn Jahren quasi verdoppelte. Die nun flexiblere Ausgestaltung bedeutet offiziell, dass man zwar bei einer Zinsobergrenze von 0,5 Prozent belieben will, aber eine Übersteuerung auf bis zu 1,00 Prozent tolerieren würden. Diese Formulierung gibt der „BoJ“ mehr geldpolitischen Spielraum für die Fortsetzung der jetzigen Gelpolitik und insbesondere im Hinblick auf den noch nicht ganz gewissen Kurs der japanischen Wirtschaft. Man will sich offensichtlich alle geldpolitischen Tools und Wege offenhalten, um einer Konjunkturdelle oder einer leichten Rezession bis hin zu einem stärkeren Wirtschaftsverlauf begegnen zu können. Die nachfolgenden volkswirtschaftlichen Daten wären zu beachten.

 

Japan kann sich vor allem der konjunkturellen Schwäche Chinas und Europas nicht entziehen

 

Japans Wirtschaft konnte in den letzten Quartalen immer wieder überraschen, doch auch gegenüber der jüngsten konjunkturellen Schwäche - gerade auch im Hinblick auf die jüngsten Einkaufsmanagerindizes von zahlreichen Ländern der Eurozone, den USA und auch von China - konnte sich Japan auch nicht als immun erweisen. Der „Jibun Bank“-Einkaufsmanagerindex für das Verarbeitende Gewerbe im Monat Juli wurde mit 49,4 Punkten anstatt 49,8 Punkten veröffentlicht. Das Pendant für den japanischen Dienstleistungssektor wurde mit 52,1 Punkten immerhin oberhalb der Expansionsschwelle veröffentlicht. Auch die japanische Juni-Industrieproduktion fiel jüngst auf Monatssicht um 0,4 Prozent zurück und enttäuschte mit einem Plus von 2,0 Prozent auf 12-Monatssicht ebenfalls den Marktkonsens von 2,4 Prozent. Der japanische Juni-Einzelhandelsumsatz traf auf 12-Monatssicht zwar mit einem Plus von 5,9 Prozent den Marktkonsens, fiel jedoch auf Monatssicht um 0,4 Prozent zurück, obwohl ein Plus von 0,2 Prozent erwartet wurde.

Der „Tankan-Bericht“ stellte Japans Wirtschaft noch für das zweite Quartal 2023 eigentlich ein recht erfreulich wirkendes Zeugnis aus. Bezüglich der Kapazität in allen Wirtschaftsbereichen, im Verarbeitenden Gewerbe und im Dienstleistungssektor konnte der Marktkonsens übertroffen werden, lediglich der Ausblick im Dienstleistungssektor enttäuschte leicht. Beim „Eco Watchers Survey“ für den Monat Juni vom 10. Juli 2023 enttäuschte man sowohl beim Statusbericht, als auch beim Ausblick.

 

Japans Inflation weit entfernt vom Zielkorridor der japanischen Notenbank

 

Im Hinblick auf die Inflationsentwicklung in Japan dürften die etwas abgeschwächten konjunkturellen Entwicklungen zumindest hilfreich sein. Die Erzeugerpreise für den Monat Juni fielen zumindest auf 12-Monatssicht um 4,1 Prozent, auch wenn der Konsens bei einem Minus von 4,3 Prozent lag.

Die am 20. Juli 2023 veröffentlichten nationalen Verbraucherpreise für Japan im Monat Juni überraschten mit einem leicht höheren Wert von 3,3 Prozent auf 12-Monatssicht zwar positiv (man ging per Markkonsens von 3,5 Prozent aus), jedoch befinden sich die japanischen Verbraucherpreise weiterhin deutlich oberhalb des Zielkorridors der japanischen Zentralbank „BoJ“ (Bank of Japan). Der Juni-Inflationswert ex-Energie und ex-Lebensmittel betrug gar 4,2 Prozent. Blickt man auf den wichtigen Großraum Tokio, für den man seitens des japanischen Statistikamtes (per e-Stat – Official Statistics o Japan abrufbar) ebenso die monatlich aktuellen Verbraucherpreisstatistiken publiziert, registriert man die unverändert – für japanische Verhältnisse auf Sicht der letzten Jahrzehnte – hohe Inflation von 3,2 Prozent für den Erhebungszeitraum Juli 2023. Der Wert ex-Energie und ex-Lebensmittel lag gar bei 4,00 Prozent.

Es ist folglich nicht zu übersehen, wie hoch die japanische Inflation den Zielwert der „Bank of Japan“ (BoJ) von 2,0 Prozent übersteuert. Viel schlimmer jedoch ist die Lage für den japanischen Sparer, der sich mit einer extrem hohen, negativen Realrendite im direkten Vergleich zum US-Dollar-Raum oder sogar zum Euroraum, aber auch im Vergleich zum chinesischen Währungsraum des Yuan herumplagt. Die „Bank of Japan“ (BoJ) hatte den japanischen Leitzins im Rahmen der jüngsten Juli-Sitzung bei einem Minus von 0,1 Prozent belassen.

 

Mit der hier in der Einleitung beschriebenen Anpassung des Umgangs mit der Kontrolle der Zinskurve, könnte die japanische Notenbank auch einen Weg für eine Exit-Strategie aufgezeigt haben. Sollte die „Bank of Japan“ (BoJ) den Weg der geldpolitischen Expansion sukzessive verlassen, könnte dies dem japanischen Yen bei einem gleichbleibenden Zins in Washington deutliches Erholungspotenzial bescheren. Demnach wären eine zwischenzeitliche „USD/JPY-Rallye“ zu „shorten“.

 

USD/JPY – der Blick in den Chart

 

Die vorliegende Analyse basiert auf einem Tageschart. Um die Ziele der Bullen und Bären näher definieren zu können, wäre auf eine Fibonacci-Analyse abzustellen. Die jeweiligen Fibonacci-Retracements und Fibonacci-Projektionen können mit der webbasierten Handelsplattform „ActivTrader“ erzeugt werden und könnten dann zur Ableitung für die Ziele zur Ober- und Unterseite herangezogen werden.

Ausgehend vom Zwischenhoch des 21. Oktober 2022 von 151,939 bis zum Verlaufstief des 16. Januar 2023 von 127,215 wären die nächsten Widerstände bei den Marken von 142,494 (0.618%), 146,104 (0.764%) und 151,939 (1.00%) in Betracht zu ziehen. Zur Unterseite wären die Unterstützungsbereiche bei 139,577 (0.50%), 136,660 (0.382%), 133,050 (0.236%) und 127,215 (0.00%) heranzuziehen. Dem Chartbild wurden obendrein die drei EMAs (EMA50 in lila Farbe, EMA100 in blauer Farbe und EMA200 in roter Farbe) hinzugefügt. Zur Oberseite könnte das Ziel im Bereich des 0.764prozentigen Fibonacci-Retracements von 146,104 liegen. Die Bären könnten das 0.236prozentige Fibonacci-Retracement  von 133,050 anpeilen. Der Blick auf den Relative-Strength-Index (RSI) signalisiert auf Tagessicht eine mit 57,83 Punkten noch neutrale Marktverfassung.


Quelle: ActivTrader


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