Das Reich der Mitte und die USA haben ihren Deal ja bereits abgeschlossen, doch fegt nun eine zweite Zollwelle über China hinweg? US-Präsident Trump möchte die Handelspartner Russlands in die Verpflichtung nehmen, sollte es mit Präsident Putin in Bälde keinen Friedensplan zwischen Moskau und Kiew geben. Wer dicke Geschäfte mit Moskau macht, der soll im Handel mit den USA mit dicken Strafzöllen von 100 Prozent bluten, posaunte Trump ja kürzlich heraus. Es ist ein gefährlicher Verhandlungsstil, der jeden Diplomaten das Schrecken lehrt, aber vielleicht hilft es ja doch. So mancher lernt eben erst durch das Portemonnaie. Erst wenn es finanziell schmerzt, lenkt so mancher Machtpolitiker vielleicht auch ein.
Ungeachtet dieser Story wäre jedoch der Blick auf Chinas überraschende Stärke zu richten, denn trotz der Strafzolleskapaden schaffte es Peking sich überraschend stark zu halten. Im zweiten Quartal 2025 wuchs Chinas BIP um respektable 5,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal. Damit übertraf man auch den Marktkonsens von 5,1 Prozent.
US-Verbraucherpreise steigen aufgrund der Strafzollpolitik
Die US-Verbraucherpreise für den Berichtsmonat Juni wurden am Dienstag um 14:30 Uhr vom „Bureau of Labor Statistics“ (BLS) veröffentlicht. Die Strafzölle der Trump-Administration haben offensichtlich ihre Spuren hinterlassen und die US-Inflation leicht erhöht. Gegenüber dem Vormonat Mai kletterten die Verbraucherpreise um 0,3 Prozent, auf 12-Monatssicht stiegen sie von 2,4 auf 2,7 Prozent. Bei der Kerninflation lagen dieser Werte bei ebenfalls 0,3 Prozent bzw. +2,9 Prozent.
Fed-Watch Tool – am US-Terminmarkt stehen die Zeichen weiter auf Stillstand
Die Notenbanker um Jerome Powell dürften sich mit ihrer Vorsicht nach der Veröffentlichung der US-Verbraucherpreise bestätigt fühlen. Am Mittwoch, den 30. Juli 2025 – also in exakt zwei Wochen - dürfte man keine Zinsänderung der Fed sehen, danach wäre zumindest die erste Senkung des Jahres um 25 Basispunkte denkbar. Die Fed wird sich folglich weiter datenbasiert verhalten.
Am US-Terminmarkt preist man nach der Veröffentlichung der Verbraucherpreise mit einer 97,4prozentigen Wahrscheinlichkeit eine unveränderte Zinslage ein. Das Zinsband (target rate) bleibt demnach bei 4,25 bis 4,50 Prozent. Nach so langer Zeit des Zinsstillstands kommt einem jeder Bericht darüber vor wie eine Episode von „…und täglich grüßt das Murmeltier“! Selbst in Bezug auf den September-Termin am 17.09.2025 erhöhte sich nun die Wahrscheinlichkeit für eine unveränderte Zinslage wieder auf 45,1 Prozent – noch sieht es mit einer Mehrheit jedoch nach einer ersten Zinssenkung in diesem Jahr aus. Bis zum Jahresende dürfte noch eine weitere folgen, was das Zinsabschlagspotenzial auf insgesamt 0,50 Prozent beschränken dürfte. Eines sollte jedoch besonders US-Präsident Trump klar sein, nämlich die Unabhängigkeit der Federal Reserve. Er kann noch so schäumen vor Wut, Jerome Powell bleibt die Ruhe selbst und arbeitet mit seinen Kollegen datenbasiert.
Sollten die USA es nicht wie gewünscht mit sehr vielen wichtigen Handelspartnern schaffen, neue Zoll-Deals abzuschließen, dürfte die Lage eskalieren und die Inflation in den USA weiter ansteigen. In diesem Fall würde man sich dann nicht mehr über Zinssenkungen, sondern Zinserhöhungen unterhalten müssen. Was dies im Zusammenhang mit der gewaltigen Schuldenlast und den hohen Refinanzierungskosten der US-Schuldenstruktur anstellt, dürfte jedem Börsianer schnell klar werden.
Kurzfristig bestünde die Chance für eine Erholung der chinesischen Landeswährung gegenüber dem US-Dollar. Im Umfeld tendenziell sinkender Zinsen in den USA dürfte der Greenback gegenüber dem Yuan Federn lassen.
USD/CNH – was sagt die Charttechnik?
Seit über zwei Jahren zieht sich USD/CNH nur mit wenigen Ausnahmen in einem Seitwärtsband von grob 7,10 bis 7,30 und dies trotz der brutalen US-Strafzölle.
Die Analyse des Währungspaares USD/CNH (Offshore-Yuan) erfolgt hier im Tageschartbild. Um die nächsten Ziele für die Bullen und Bären näher ableiten zu können, wäre auf eine Fibonacci-Analyse abzustellen. Die jeweiligen Fibonacci-Retracements und Fibonacci-Projektionen, die mittels der webbasierten Handelsplattform „ActivTrader“ erzeugt werden können, wären dann zur Ermittlung der Ziele für die Ober- und Unterseite heranzuziehen.
Ausgehend vom letzten Zwischentief des 26. September 2024 von 6,9704 bis zum Zwischenhoch des 08. April 2025 von 7,4278, wären die nächsten Widerstände bei den Marken von 7,1991 (0.50%), 7,2531 (0.382%), 7,3199 (0.236%) und 7,4278 (0.00%) auszumachen. Die Unterstützungen kämen bei den Marken zur Unterseite von 7,1451 (0.618%), 7,0783 (0.764%) und 6,9704 (1.00%) in Betracht. Ferner wäre auf die Projektionen zur Unterseite von 6,8625 (1.236%), 6,7957 (1.382%) und 6,6877 (1.618%) zu achten. Dem Chartbild wurden die drei EMAs (EMA50 in lila Farbe, EMA100 in blauer Farbe und EMA200 in roter Farbe) hinzugefügt.
Ein Zielbereich zur Oberseite wäre im Bereich des 0.382prozentigen Fibonacci-Retracements von 7,2531 zu verorten. Zur Unterseite wäre der Zielbereich beim 1.00prozentigen Fibonacci-Retracement von 6,9704 zu ermitteln. Die beiden Rechtecke (in grüner und roter Farbe) sollen die jeweiligen Bullen- und Bären-Kurszielbereiche näher visualisieren helfen. Der Relative-Strength-Index wies zum Zeitpunkt dieser Analyse auf Tagesbasis mit 51,67 Punkten noch eine neutrale Marktverfassung auf.
Quelle: ActivTrader
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