Die Aktie von MTU Aero Engines schloss am Montag, den 11. September 2023 via Xetra mit einem Kursverlust von 12,10 Prozent und 182,75 Euro.
Seit mehreren Jahren, um genau zu sein seit dem Geschäftsjahr 2020, kann MTU ansteigende Leistungsdaten vorlegen. Im Jahr 2020 betrug der Umsatz 4,0 Milliarden Euro, das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 126,0 Millionen Euro und der Überschuss 139,0 Millionen Euro. In 2021 waren es 4,2 Milliarden Euro Umsatz, ein Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit von 234,0 Millionen Euro und ein Überschuss von 222,0 Millionen Euro und in 2022 waren es 5,3 Milliarde Euro Umsatz, ein Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit von 403,0 Millionen Euro und ein Überschuss von 331,0 Millionen Euro (alle Zahlen gerundet). Die Ergebnisse je Aktie konnten demnach fortwährend ansteigen. Auch die Aktionäre profitierten mit stetig ansteigenden Dividenden. Von 2020 auf 2022 hat sich die Dividende deutlich mehr als nur im Wert verdoppelt (stieg von 1,25 Euro auf 3,20 Euro).
Auch für das erste Halbjahr 2023 konnten bereits erfreuliche Leistungsdaten bekanntgegeben werden. Der Umsatz lag in den ersten beiden Quartalen bei 3,093 Milliarden Euro (ein Plus von 25 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum), das bereinigte EBIT stieg in diesem Vergleichszeitraum um 40 Prozent auf 405 Millionen Euro und das Ergebnis je Aktie um 113 Prozent auf 4,75 Euro. Der Gewinn nach Steuern kletterte um 45 Prozent auf 300 Millionen Euro. MTU verdiente demnach im ersten Halbjahr 2023 bereits beinahe soviel wie im gesamten Jahr 2022. Und dann kam die Ad-hoc-Mitteilung vom 11. September 2023. Was brachte das Wertpapier des Herstellers von Triebwerksmodulen und Triebwerkskomponenten zu diesem dramatischen Absturz?
Der Konzernmitteilung zufolge sieht sich MTU Aero Engines hohen Belastungen durch ein ausgeweitetes „Getriebefan-Inspektionsprogramm“ ausgesetzt. MTU beschreibt eine Lage, die verdeutlich, dass die Zusammenarbeit mit dem Treibwerkshersteller Pratt & Whitney zu negativen Liquiditätswirkungen führt. Pratt & Whitney gab bekannt, dass das laufende Getriebefan-Inspektionsprogramm für das betroffene Triebwerk des Typs „PW1100G-JM“ zu 600 bis 700 Shopvisits führe und dies auch zu rund 350 Maschinen am Boden (Aircraft on Ground (AOG) führen dürfte. Die Angaben beziehen sich auf die Jahre 2024 bis 2026. Der US-Hersteller ist zu 51 Prozent an diesem Triebwerkstyp beteiligt, MTU hat einen Anteil von 18 Prozent. Pratt & Whitney schätzt die finanzielle Belastung aufgrund des 51prozentigen Anteils auf 3,0 bis 3,5 Milliarden US-Dollar. Dementsprechend schlägt der 18prozentige Anteil von MTU auch recht heftig ins Kontor (schließlich verdiente MTU in 2022 gerade einmal 331 Millionen Euro). Genaue Belastungen sind zwar noch nicht zu beziffern, doch MTU sah sich veranlasst, den Markt über die mögliche Schieflage zu informieren. In jedem Fall dürfte die Story das im ersten Halbjahr erzielte Ergebnis wieder einreißen.
MTU Aero Engines – wie sieht das Wertpapier charttechnisch aus?
Die vorliegende Chartanalyse erfolgt anhand des CFDs auf das Wertpapier der MTU Aero Engines AG im Tageschartbild. Um die nächsten Ziele der Bullen und Bären näher definieren zu können, wäre an dieser Stelle auf eine Fibonacci-Analyse abzustellen. Die webbasierte Handelsplattform „ActivTrader“ erzeugt die Fibonacci-Retracements, die dann zur Ermittlung der Ziele zur Ober- und Unterseite herangezogen werden können.
Ausgehend vom Verlaufstief des 28. September 2022 von 149,050 Euro bis zum letzten Zwischenhoch des 21. April 2023 von 245,100 Euro, wären die nächsten Widerstände bei den Marken von 185,741 Euro (0.618%), 197,075 Euro (0.50%), 208,409 Euro (0.382%), 222,432 Euro (0.236%) und 245,100 Euro (0.00%) abzuleiten. Die Unterstützungen kämen bei den Marken von 171,718 Euro (0.764%) und 149,050 Euro (1.00%), sowie bei den Projektionen zur Unterseite von 126,382 Euro (1.236%), 112,359 Euro (1.382%) und 89,691 Euro (1.618%) in Betracht. Dem Chartbild wurden obendrein die drei EMAs hinzugefügt (EMA50 in lila Farbe, EMA100 in blauer Farbe und EMA200 in roter Farbe). Die hier im Chartbild sichtbaren Rechtecke sollen lediglich die Kurszielbereiche (Boxen) für die Bullen (in grüner Farbe unterlegt) und für die Bären (in roter Farbe unterlegt) visualisieren helfen. Zur Oberseite wäre ein Test des 0.00prozentigen Fibonacci-Retracements von 245,100 Euro (also des letzten Zwischenhochs) zu avisieren. Zur Unterseite könnten die Bären das 1.00pozentige Fibonacci-Retracement von 149,050 Euro (also das letzte Zwischentief) testen. Der Relative-Strength-Index wies zum Zeitpunkt dieser Analyse mit 24,93 Punkten bereits auf eine stärker überverkaufte Marktverfassung hin.
Quelle: ActivTrader
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