Die Weltkonjunktur ächzte im Jahr 2022 unter der Last der geldpolitischen Wende in den USA, die zu vielen weiteren Zinserhöhungen auch in anderen wichtigen Währungsräumen führte. Neben den Belastungen, die den Märkten durch die russische Invasion in die Ukraine entstanden, drückte auch Pekings „Null-Corona-Strategie“ auf die globale Konjunktur, denn Chinas Wirtschaft kam dadurch immer wieder ins Straucheln. Durch fortwährende Corona-Restriktionen kam es immer wieder zu Teil- oder gar Totalschließungen von Betrieben, dadurch auch zu Störungen der Lieferketten, zudem zu langen Warteschlangen in den chinesischen Häfen und zu vielen weiteren Problemen aufgrund von regionalen Lockdowns.
Weltbank und viele Investmentbanken sehen für China mehr Licht am Ende des Tunnels
Die Weltbank wies im Dezember 2022 im Rahmen ihres Updates auf eine durchaus mögliche Konjunkturerholung für das Jahr 2023 im Reich der Mitte hin, nachdem 2022 alles andere als erfreulich für die chinesische Wirtschaft war. Im zweiten Quartal 2022 wuchs das chinesische BIP im Vergleich zum zweiten Quartal 2021 gerade einmal um 0,4 Prozent. Das war für Chinas erfolgsverwöhnte Wirtschaft ein richtig schlechter Wert. Im dritten Quartal 2022 konnte man im Vergleich zum dritten Quartal 2021 um 3,9 Prozent wachsen und auf das Gesamtjahr 2022 bezogen prognostizierte die Weltbank jüngst ein BIP-Wachstum von 2,7 Prozent. Selbst wenn man noch die 3-Prozent-Marke erreichen würde, so wäre dies mit Ausnahme des Corona-Jahres 2020 mit einem BIP-Plus von 2,24 Prozent (alle anderen wichtigen Volkswirtschaften verloren in diesem Jahr massiv) der schlechteste BIP-Wert seit Jahrzehnten, um genau zu sein seit dem Jahr 1976. Im Jahr 2021 konnte Chinas Wirtschaft noch um 8,08 Prozent wachsen. Für das Jahr 2023 geht die Weltbank von einem BIP-Wachstum von 4,3 Prozent aus. Viele Investmentbanken arbeiten mit einem „Zwei- oder Drei-Szenarien-Modell“, einem „Basis-Szenario“ oder einem „Abwärts-Szenario“ und „Aufwärts-Szenario“. Schaut man sich beispielsweise die US-Investmentbank Wells Fargo an, so wird hier sogar nur ein „Zwei-Szenarien-Modell“ gewählt. Man darf annehmen, dass man zumindest davon ausgeht, dass es für Chinas Wirtschaft nicht noch schlechter laufen kann, als man dies bereits im „Basis-Szenario“ dargelegt hat. Im Rahmen des „Basis-Szenarios“ geht man von einem BIP-Plus von 4,9 Prozent und von einer Jahresinflationsrate von 2,2 Prozent aus. Im Rahmen des „Aufwärts-Szenarios“ prognostiziert man ein BIP-Plus von 5,5 Prozent bei einer Jahresinflation von 2,4 Prozent. Eine Reihe weiterer Investmentbanken sehen ebenso ein 2023er-Wachstum von 5,5 Prozent, wie beispielsweise die schwedische SEB.
Optimismus der Volkswirte überwiegt
Im Dezember veröffentlichte „NIKKEI Asia“ und „Nikkei Quick News“ eine Umfrage, an der 37 Volkswirte führender Investmentbanken und Wirtschaftsforschungsinstitute (neben zahlreichen US-Investmentbanken, waren auch zahlreiche europäische und asiatisch-pazifische Institute bei der Umfrage vertreten) teilnahmen. In 2022 soll China mit 3,0 Prozent gewachsen sein, für 2023 liegt der Durchschnittswert aller Prognosen bei 4,7 Prozent. Es könnte im ersten Quartal 2023 zwar noch zu Schwierigkeiten aufgrund der zahlreichen Corona-Fälle und dadurch eines wohl eher gedämpften Inlandskonsums kommen, jedoch zu einer deutlichen Erholung bis zum Jahresende 2023.
USD/CNH – der Blick in den Chart
Die Analyse des Währungspaare USD/CNH (Offshore-Yuan) erfolgt hier im Tageschartbild. Um die nächsten Ziele für die Bullen und Bären näher ableiten zu können, wäre auf eine Fibonacci-Analyse abzustellen. Die jeweiligen Fibonacci-Retracements und Fibonacci-Projektionen, die mittels der webbasierten Handelsplattform „ActivTrader“ erzeugt werden können, wären dann zur Ermittlung der Ziele für die Ober- und Unterseite heranzuziehen.
Ausgehend vom langfristig hier für die Analyse möglicherweise relevanten Verlaufstief des 24. Februar 2022 von 6,3053 bis zum Zwischenhoch des 25. Oktober 2022 von 7,3743 wären die nächsten Widerstände bei den Marken von 6,9673 (0.236%) und 7,3743 (0.00%) auszumachen. Die Unterstützungen kämen bei den Marken von 6,8398 (0.50%), 6,7137 (0.618%), 6,5576 (0.764%) und 6,3053 (1.00%) in Betracht. Dem Chartbild wurden die beiden EMAs (EMA100 in blauer Farbe und EMA200 in roter Farbe) hinzugefügt. Demnach wäre ein Zielbereich zur Oberseite im Bereich der 0.236prozentigen Fibonacci-Retracements zu verorten. Zur Unterseite könnte der Zielbereich 0.618prozentoigen Fibonacci-Retracement von 6,7137 ermittelt werden. Die beiden Rechtecke (in grüner und roter Farbe) sollen die jeweiligen Bullen- und Bären-Kurszielbereiche näher visualisieren helfen. Der Relative-Strength-Index wies zum Zeitpunkt dieser Analyse mit rund 39 Punkten auf Tagesbasis noch eine neutrale Marktverfassung auf.
Beachte: Im Falle einer sich erholenden chinesischen Volkswirtschaft dürfte der Yuan gegenüber dem US-Dollar wieder aufwerten. Dies würde für ein sinkenden USD/CNH-Kursverhältnis sorgen. Umgekehrt würde eine nochmals schlechtere konjunkturelle Entwicklung im Reich der Mitte den USD-CNH-Kurs abermals gen Norden drücken, sprich den Greenback aus Sicht der Chinesen verteuern.
Im Fall einer sichtlichen Erholung wären durchaus wieder Kurse in einer Spanne von 6,50 bis 6,30 als realistisch zu bezeichnen. Obendrein muss allerdings darauf hingewiesen werden, dass die Zinsdifferenz zwischen dem US-Dollar und dem chinesischen Renminbi (Yuan) sich noch mindestens bis zum Sommer oder gar Herbst 2023 zu Gunsten des US-Dollars entwickelt. Danach wären gar Zinssenkungen in den USA nicht auszuschließen, was bei gleichzeitigen stabileren Wirtschaftsbedingungen in China zusätzlich einer Erholung der chinesischen Landeswährung begünstigen würde.
Quelle: ActivTrader
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