Wer heutzutage einen Schokoriegel oder eine Tafel Schokolade in den Händen hält, der weiß leider oft gar nicht, welche Arbeit tatsächlich in diesem Produkt steckt. Alles beginnt eigentlich mit der Kakaobohne und bis diese verwendet werden kann, sind auch viele Mühen notwendig. Ein paar Schritte der Produktionskette: Der Kakaobaum benötigt ein feuchtes und warmes tropisches Klima. Aus einer Blüte des Kakaobaumes entwickelt sich in bis zu einem halben Jahr eine länglich-ovale Frucht, die in etwa 15 bis 25 Zentimeter lang wird. Das Gewicht dieser Frucht kann bis zu einem Kilogramm betragen. Öffnet man die Frucht, findet man weißlich aussehendes Fruchtfleisch vor und dazwischen meist 30 bis 40 Samen.
Es sind diese Samen, die dann erst nach einem aufwändigen Prozess zu Kakaobohnen werden. Nach einem Fermentations- und Trocknungsprozess trockenen die Bohnen im Idealfall bis zu einer möglichst geringen Restfeuchte, denn sonst könnte man diese nicht in Säcken verpacken und verschiffen – die Ware würde andernfalls in Windeseile verschimmeln.
Um Schokolade herzustellen, müssen die Bohnen zuvor noch geröstet werden und erst danach können die Schalen der Kakaobohne entfernt werden und der Kern bzw. Kernbruch gemahlen werden. Am Ende des Mahlens entsteht die Kakaomasse. Aus der Kakaomasse lassen sich dann alle Kakaoprodukte herstellen.
Globale Kakaobohnenproduktion – der Markt im Detail
Die globale Kakaobohnenproduktion stieg in den letzten drei Kakaojahren (Saison) 2020/2021 über 2021/2022 und 2022/2023. Nach wie vor diktieren zwei Länder mit deutlichem Abstand maßgeblich den Markt, nämlich die beiden afrikanischen Länder Elfenbeinküste und Ghana. In den hier erwähnten Vergleichszeiträumen produzierte das Land Elfenbeinküste (Cote d´Ivoire) 2,248/2,121 und 2,230 Millionen Tonnen Kakaobohnen, Ghana rutschte bei der Produktion schon zurück von 1,047 Millionen Tonnen über 0,689 auf 0,750 Millionen Tonnen Kakaobohnen. Auf den weiteren Plätzen befinden sich Ecuador, Kamerun, Nigeria, Brasilien, Indonesien und Papua-Neuguinea. Die beinahe 5 Millionen produzierten Tonnen Kakaobohnen weltweit kommen demnach zu weit mehr als die Hälfte aus nur zwei afrikanischen Ländern, Cote d`Ivoire und Ghana. Über 80 Prozent der global produzieren Kakaobohnenmenge stammt aus Afrika, rund 15 Prozent aus Südamerika und rund 4 Prozent aus Asien/Ozeanien, wie es die ICCO berichtet.
ICCO prognostiziert höheres Angebotsdefizit
Im Rahmen des jüngsten Berichts der ICCO (International Cocoa Organization) vom Monat Mai 2023 wurde eine Ausweitung des Angebotsdefizits um rund 142.000 Tonnen für die Saison 2022/2023 prognostiziert.
Dies soll nachfolgend hier aufgeschlüsselt werden: Für den Zeitraum 2022/2023 wurden 4,980 Millionen Tonnen weltweit produziert (in der Prognose zuvor war noch von 5,017 Millionen Tonnen die Rede) und 5,072 Millionen Tonnen verarbeitet (Stand zuvor war 5,027 Millionen Tonnen). Demnach wurde das Defizit für die Saison 2022/2023 von zuvor 60.000 Tonnen auf 142.000 Tonnen nachträglich revidiert.
Die Bevorratung im Vergleichszeitraum wurde von zuvor 1,652 Millionen Tonnen auf 1,632 Millionen Tonnen ebenfalls revidiert. Die globale Bevorratung entspricht somit 32,2 Prozent der weltweiten jährlichen Verarbeitungsmenge.
Exkurs – der Kakao-Kontrakt an der ICE
Die führende Terminbörse für den Handel mit Kakao-Kontrakten (ob Futures oder auch Optionen) ist die ICE (Intercontinental Exchange). Der hier relevante Kakao-Futures-Kontrakt hat an dieser Terminbörse gewisse Kontraktspezifikationen, die kurz aufgelistet werden: Ein Kontrakt bündelt 10 metrische Tonnen. Die Quotierung erfolgt in US-Dollar (USD) je metrische Tonne, zum Zeitpunkt dieser Analyse demnach 3.015,000 USD. Basierend auf diesem Kurs weist ein Kakao-Kontrakt des Kontaktmonats Juli 2023 folglich einen Wert in Höhe von 30.150 US-Dollar auf.
Mit dem derzeit verfügbaren Stand des CoT-Berichts der US-Terminmarktaufsicht CFTC (Commitments of Traders Report der Commodity Futures Trading Commission) vom 30. Mai 2023 lag die Anzahl der an der ICE Futures U.S. ausstehenden Kontrakte (OI = Open Interest) bei 677.226 Kontrakten. Dies entspricht demnach einem Wert von rund 20,418 Milliarden US-Dollar. Der Kakao-Kontrakt gehört folglich zu einem der sehr liquide gehandelten Rohstoff-Kontrakte. Am 02. Juni 2023 beispielsweise betrug das Handelsvolumen 56.044 Kontrakte – demnach ein Gesamtvolumen von rund 1,69 Milliarden US-Dollar (die Berechnungen legen einen Kurs von 3.015 USD zugrunde). Bis zum Dezember 2024 sind die Kontrakte jeweils für März, Mai, Juli, September und Dezember gelistet und handelbar. Gegenwärtig ist der Juli-Kontrakt 2023 der Kontrakt mit dem höchsten Handelsvolumen. Mit dem Stand des CoT-Berichts des 30. Mai 2023 nahm die Positionierung der kommerziellen Akteure (Commercials) im Vergleich zur Vorwoche auf der Long-Seite um 3.202 Kontrakte auf insgesamt 100.654 Kontrakte zu, doch noch überwog mit 171.703 Kontrakten die Short-Seite (hier addierten sich im Vergleich zur Vorwoche 3.506 Kontrakte hinzu).
Cocoa Futures July 2023 – der Blick in den Chart
Die Analyse erfolgt hier im CFD auf den Kakao-Kontrakt Juli2023, der an der Terminbörse „ICE“ mit der Kontraktbezeichnung „Cocoa Futures July 2023“ (Symbol: CC) gehandelt wird. Die Zeiteinheit ist das Tageschartbild. Es wäre auf einen sehr langfristig laufenden Kursverlauf zu achten, um einmal das große Bild zu sehen. Ausgehend vom Hoch des 07. Dezember 2015 bei 3.427 US-Dollar bis zum Zwischentief des 20. April 2017 von 1.753 US-Dollar, wären die übergeordneten Ziele für die Bullen und Bären möglicherweise näher zu definieren. Hierbei wäre mittels einer Fibonacci-Analyse auf die Fibonacci-Retracements abzustellen, die mit der webbasierten Handelsplattform „ActivTrader“ erzeugt werden. Die Widerstände kämen demnach bei den Marken von 3.032 US-Dollar (0.764%) und 3.427 US-Dollar (1.00%) in Betracht. Die Unterstützungen wären bei 2.788 US-Dollar (0.618%) und 2.590 US-Dollar (0.50%) zu ermitteln. Dem Chartbild wurden zudem die drei EMAs (EMA50 dargestellt in lila Farbe, EMA100 dargestellt mit einer blauen Linie und die EMA200 dargestellt mit einer roten Linie) hinzugefügt. Der Relative-Strength-Index wies zum Zeitpunkt dieser Analyse mit 56,56 Punkten eine noch neutrale Marktverfassung auf.
Zur Oberseite wäre ein Test des 1.ooprozentigen Fibonacci-Retracements letztes hier dargestelltes Langzeithoch) von 3.427 US-Dollar anheimzustellen. Zur Unterseite könnte ein Test der Marke von 2.788 US-Dollar von den Bären angepeilt werden (beide Kurszielbereiche wurden hier im Chartbild mit einem Rechteck visualisiert – grün für das Kursziel der Bullen und rot für das Kursziel der Bären).
Quelle: ActivTrader
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