Nicht ist verwirrender als die gegenwärtige Berichterstattung zum wohl wichtigsten Marktthema – die Debatte zur Anhebung der US-Schuldenobergrenze wirkt schier krank. Es ist wie ein Katz- und Mausspiel und die Parteien wollen zumindest den Anschein erwirken, das Beste für den US-Wähler herauszuholen. In Washington hat man bereits die Kandidatenkür für das Amt des Präsidenten und die daran anschließenden Wahlgänge im Hinterkopf. Die Parteien wirken dennoch zerstritten. Washington wirkt einmal mehr gespalten, nur dieses Mal geht es um mehr als nur um die US-Finanzen. Sollten die Demokraten und Republikaner nicht dazu in der Lage sein und nicht über ihre Schatten springen können, droht nicht nur den USA der Zahlungsausfall, sondern dem gesamten Finanzmarkt größeres Übel.
Das Übel heißt Zahlungsausfall und dieser würde den USA bevorstehen, sollte die Schuldenobergrenze nicht rechtzeitig angehoben werden. Die Schuldenobergrenze wurde offiziell am 19. Januar 2023 erreicht – dies hob ein Research von J.P. Morgan von Mitte Mai nochmals hervor. Seit dem 19. Januar hangelt sich das US-Finanzministerium so durch, greift auf diverse Fondstöpfe und ergriff spezielle Maßnahmen, um das Ereignis eines Zahlungsausfalls weiter im Kalender in den Sommer zu verschieben. Nun drückt der Schuh jedoch früher, da man von wesentlich besseren Steuerergebnissen ausging und nun doch weniger Mittel zur Verfügung hat. Die Zeit drängt.
US-Finanzministerin Janet Yellen sprach zuletzt von dem ersten Zahlungsausfall bereits ab Anfang Juni. Ihren Ausführungen nach, dürfte der US-Wirtschaft im Falle eines Zahlungsausfalls schwerer Schaden entstehen. Die USA würden in eine schwere Rezession abgleiten und damit die Weltwirtschaft ebenso nach unten ziehen. Yellen verglich die Stärke der Rezession und deren Auswirkung mit der Zeit der großen Depression.
Wie in der Welt der Wirtschaft, so gibt es auch in der Welt der Politik Statistiken und die sollte man sich einmal genauer betrachten. Das haben vor wenigen Tagen auch die Experten von Wells Fargo getan. Sie veröffentlichten eigentlich recht erbauliche Fakten, denn seit dem Jahr 1960 gab es bereits 78 Debatten des US-Gesetzgebers zur Anhebung der Schuldenobergrenze. Wie wir heute wissen führten alle diese Debatten letztlich zum Ergebnis. Es dürfte wieder kurz vor knapp werden, aber keinem Politiker in Washington kann wirklich daran gelegen sein, einen Zahlungsausfall zu wollen. Nun geht es am heutigen Montag weiter mit den nächsten Gesprächen von Präsident Biden und dem Mehrheitsführer der Republikaner im Repräsentantenhaus McCarthy.
Eine Lösung im Streit zur US-Schuldenobergrenze dürfte EUR/USD beflügeln, denn durch einen Wegfall dieses Extremrisikos von Zahlungsausfällen könnte es am Devisenmarkt mehr risikoaffin zugehen – dies spielt meist dem Euro in die Hände.
EUR/USD – was sagt die Charttechnik?
Die vorliegende Analyse basiert auf einem Tageschart. Um die Ziele der Bullen und Bären näher definieren zu können, wäre auf eine Fibonacci-Analyse abzustellen. Die jeweiligen Fibonacci-Retracements und Fibonacci-Projektionen können mit der webbasierten Handelsplattform „ActivTrader“ erzeugt werden und könnten dann zur Ableitung für die Ziele zur Ober- und Unterseite herangezogen werden.
Ausgehend vom Kursverlauf vom Mehrjahrestief des 28. September 2022 von 0,95351 bis zum Zwischenhoch des 26. April 2023 von 1,10948, wären die nächsten Widerstände bei der Marke von 1,10948 (1.00%), sowie bei der Projektion zur Oberseite von 1,14629 (1.236%) zu ermitteln. Die Unterstützungen kämen bei den Marken zur Unterseite von 1,07267 (0.764%), 1,04990 (0.618%) und 1,03150 (0.50%) in Betracht. Dem Chartbild wurden obendrein die beiden EMAs (EMA100 in blauer Farbe und EMA200 in roter Farbe) hinzugefügt. Zur Oberseite wäre ein Kurszielbereich bei der 1.00prozentigen Fibonacci-Marke von 1,10948 zu suchen. Zur Unterseite wäre ein Test des 0.618prozentigen Fibonacci-Retracements von 1,04990 möglich. Der Relative Strength-Index (RSI) befindet sich zum Zeitpunkt dieser Analyse mit rund 40 Punkten noch im neutralen Bereich.
Quelle: ActivTrader
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