Irgendwie passt es doch ins Bild, dass Deutschland als der selbsternannte Vorreiter der Energiewende es fertigbringt, den Ausbau der Solarenergie ohne deutsche Solarmodule über die Bühne zu bringen. Dieser Eindruck entsteht zumindest beim Blick auf den Aktienkurs. Die Aktie der SMA Solar Technology hat gestern um satte 30 Prozent eingebüßt und damit auch andere deutsche Aktienwerte wie Infineon negativ beeinflusst.
Beschäftigt man sich ein wenig damit, was die Unternehmensgruppe an Leistungen bereitstellt, liest sich das, als wäre die SMA Solar Technology AG dafür prädestiniert, die Energiewende als führendes Unternehmen zu begleiten.
Die SMA Solar Technology AG entwickelt, produziert und vertreibt Komponenten für die Photovoltaikindustrie. Die Unternehmensgruppe konzentriert sich dabei auf die Herstellung von Solarwechselrichtern. Diese werden benötigt, um den aus Solarmodulen erzeugten Gleichstrom in Wechselstrom umzuwandeln, der ins Stromnetz eingespeist werden kann. Das Angebotsspektrum ist dabei nicht auf einzelne Modultypen oder Leistungsgrößen beschränkt, sondern an sämtliche auf dem Markt erhältliche Typen anpassbar. Neben Wechselrichtern für netzgekoppelte Anwendungen werden auch Wechselrichter für den Insel- und Backup-Betrieb angeboten. Zum Portfolio gehören außerdem Produkte zur Überwachung und zum Energiemanagement von PV-Anlagen. Darüber hinaus bietet SMA Serviceleistungen wie die Unterstützung bei der Installation und Inbetriebnahme, einen Geräte-Austauschservice sowie eine kostenlose Service-Hotline. In speziellen Schulungen werden zudem Anlagenplaner, Installateure oder Elektrofachkräfte geschult.
Doch was ist los bei SMA Solar Technology?
Warnung für Umsatz und Gewinn lassen SMA Solar abstürzen
Das Unternehmen musste eine Umsatz- und Gewinnwarnung herausgeben, da die Auftragseingänge unter den Erwartungen liegen. Noch vor kurzem hatte das Unternehmen seine zu erwartenden Zahlen bestätigt, so dass der Markt an dieser Stelle überrascht wurde und mit heftigen Verkäufen reagierte. Doch wie passt das zusammen, dass auf der einen Seite die Energie Kapazitäten vergrößert werden sollen und auf der anderen Seite Aufträge nicht genügend eingehen. Die Antwort, die SMA Solar liefert, überrascht noch mehr. Die Läger der Abnehmer sind voll und dadurch verlangsamte sich der Ordereingang, schließlich müssen die gelieferten Module auch verbaut und installiert werden. Das deutet zweifelsohne darauf hin, dass der Ausbau langsamer vonstatten geht als geplant, was wiederum eine Fingerzeig in Richtung Bürokratie sein könnte, die Ausbau der erneuerbaren Energien drastisch ausbremst und das inmitten der aktuellen Energiekrise.
Dennoch sollte Trader jetzt auf der Hut sein, denn bei SMA Solar kann sich das Pendel dann auch wieder recht schnell drehen, sollten sich die Lager am Ende doch schneller leeren als angenommen, denn dass die Energiewende kommt steht außer Frage, die Frage dreht sich vielmehr darum, wie schnell der Ausbau Genehmigung und Umsetzung findet. Dann sollten auch die Aufträge wieder in die Höhe schnellen und eine positive Aktienentwicklung ist durchaus vorstellbar.
Die Aktie könnte bei 25 Euro eine Unterstützung finden. Das ist eine Unterstützung aus dem Februar 2022, die nach Verarbeitung des Schreckens durchaus Halt geben könnte.
Sollte die Aktie bei 25 Euro Unterstützung finden und entsprechende Bodenbildung einsetzen, ist ein schnelles Ansteigen zum 38,2 Prozent Retracement vorstellbar. Der Kurs würde dann auf rund 38 Euro zurückkehren können.
Quelle: ActivTrader
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