Weltweit wurden in der Saison 2021/2022 (die Saison beginnt jeweils am 01. August eines jeden Jahres) 115,66 Millionen Ballen Baumwolle produziert (ein Ballen entspricht 480 Pfund bzw. 217,92 Kilogramm). Davon waren 17,52 Millionen Ballen den USA zuzurechnen und 98,13 Millionen Ballen entfielen auf die restlichen Produktionsländer. In der Saison 2022/2023 lag die Weltproduktion bei 117,97 Millionen Ballen, davon 14,47 Millionen Ballen aus den USA und 103,50 Millionen Ballen entfielen auf die restliche Welt. Der Juni-Projektion des USDA nach könnte die Weltproduktion für die Saison 2023/2024 bei 116,72 Millionen Ballen liegen. Davon wurde die Produktion der USA auf 16,50 Millionen Ballen geschätzt und die der restlichen Länder auf 100,22 Millionen Ballen. Im Rahmen der Juli-Projektion revidierte man die globale Produktion leicht auf 116,84 Millionen Ballen nach oben, darunter bleib der Anteil der USA bei 16,50 Millionen Ballen, der der restlichen Länder wurde auf 100,34 Millionen Ballen etwas nach oben revidiert. Insgesamt stehen dem Weltmarkt demnach im Vergleich zur Saison 2022/2023 10,04 Millionen Ballen mehr Produktionsmenge zur Verfügung.
Wo liegen die Schätzungen zu den Produktionsmengen der wichtigsten Produzentenländer für die Saison 2023/2024 gemäß der Juli-Projektion des USDA?
Das Land mit der höchsten Produktionsmenge ist mit geschätzten 27,00 Millionen Ballen China. Nachfolgend finden sich Indien mit 25,50 Millionen Tonnen, dann die USA mit 16,50 Millionen Tonnen, Brasilien mit 13,25 Millionen Tonnen, Pakistan mit 6,50 Millionen Tonnen, Australien mit 5,40 Millionen Tonnen, die Türkei mit 3,50 Millionen Tonnen und Usbekistan mit 3,10 Millionen Tonnen. Diese Länder weisen bereits eine geschätzte Produktionsmenge in Höhe von 100,75 Millionen Tonnen gemäß der Juli-Projektion des USDA auf.
Wie stehen Angebot und Nachfrage und auch Bevorratung zueinander?
Wie bereits ausgeführt könnte die weltweite Produktionsmenge gemäß der Juli-Schätzung des USDA bei 116,841 Millionen Ballen liegen. Der jeweils inländische Verbrauch der Produzentenländer dürfte bei 116,448 Millionen Ballen liegen. Die globalen Importe summieren sich der Schätzung nach auf 43,488 Millionen Ballen und die Exporte auf 43,510 Millionen Ballen. Die Projektion für die Bevorratung liegt im Rahmen der Juli-Schätzung mit 94,515 Millionen Ballen deutlich oberhalb der Juni-Schätzung von 92,793 Millionen Ballen und auch oberhalb der für 2022/2023 gemeldeten 93,949 Millionen Ballen.
Baumwolle – China plant Freigaben aus der staatlichen Baumwoll-Reserve
Wenn China nun aus der Reserve Baumwolle auf den Markt wirft, dürfte dies zu ähnlichen Vorfällen führen, wie man sie schon vor beinahe 10 Jahren beobachten konnte. Sollten nun höhere Mengen aus den chinesischen Beständen am Weltmarkt veräußert werden, könnte eine Baumwollflut aus China zu sinkenden Preisen führen oder ist dieses Mal alles anders?
Ja, es könnte durchaus anders sein, denn China befürchtet eher auf der Baumwoll-Angebotsseite Probleme. Zwar dürfte es zwischenzeitlich zu Kurskapriolen und damit günstigeren Baumwoll-Notierungen kommen, wenn man aus der Baumwoll-Reserve höhere Mengen freigibt, die dann vorerst am Markt dazu führen, dass man zum Beispiel aus der Sicht Chinas aus den USA weniger importieren muss. Die Baumwollversorgungsprobleme könnten aber noch bevorstehen, denn Chinas Baumwollproduktion könnte aufgrund von Wetterkapriolen durchaus schlechter ausfallen als zuvor erwartet. Die staatlichen Stellen meldeten einem Bloomberg-Bericht vom 27. Juni 2023 zufolge, dass die Baumwollernte aufgrund von extremer Hitze und auch Hagel ausfallen könnte. Diese Problematik addierte sich zur ohnehin schwierigen Zeit der Aussaat, die von extremer Kälte geprägt war. Chinas wichtigstes Gebiet für die landesweite Baumwollproduktion ist die Proving Xingjiang. Es ist wohl auch aus der Sicht Chinas nicht unbedingt damit zu rechnen, dass man den Baumwollmarkt komplett flutet und die Preise kaputtmachen will. Man dürfte eher eine sukzessive Versorgung mit Baumwolle gerade so gewährleisten wollen, dass China sich noch weiter zu einem sehr hohen Anteil selbstversorgen kann.
Baumwolle - Cotton No.2 Futures – der Blick in den Chart
Die Analyse erfolgt hier im Tageschartbild anhand des CFDs auf den „Cotton No. 2 Futures“ (CT)-Oktober-Kontrakt (ein globaler Leitkontrakt für Baumwolle), der an der Terminbörse „ICE“ (Intercontinental Exchange) in US-Cents (USc) pro Pfund (1 Pfund = 1 lbs = 0,453592 Kilogramm (kg) bzw. 453,592 Gramm (g)) gehandelt wird. Via „ActivTrader“ ist der CFD mit dem Kürzel „CottonOct23“ aufzufinden. Um die nächsten Ziele der Bullen und Bären näher definieren zu können, wäre auf eine Fibonacci-Analyse abzustellen. Die webbasierte Handelsplattform „ActivTrader“ erzeugt dann die Fibonacci-Retracements und Fibonacci-Projektionen, die zur näheren Bestimmung der Ziele zur Ober- und Unterseite herangezogen werden können.
Ausgehend vom letzten hier für die Analyse relevanten Zwischenhoch des 04. Mai 2022 von 155,86 USc bis zum Zwischentief des 31. Oktober 2022 von 70,12 USc, wären die nächsten Widerstände bei den Marken zur Oberseite von 90,35 USc (0.236%), 102,87 USc (0.382%), 112,99 USc (0.50%) und 123,11 USc (0.618%) abzuleiten. Die Unterstützungen kämen bei der Marke von 70,12 USc (0.00%) in Betracht – ferner wäre noch auf das Zwischenhoch vom 13. Januar 2020 von 71,86 USc und das Verlaufstief vom 01. April 2020 von 48,25 USc zu achten. Dem Chartbild wurden hier zudem die drei EMAs (EMA50 in lila Farbe, EMA100 in blauer Farbe und EMA200 in roter Farbe) hinzugefügt. Der Kurszielbereich der Bullen wäre im Bereich des 0.618prozentigen Fibonacci-Retracements von 123,11 USc zu suchen, der der Bären im Bereich des 0.00prozentigen Fibonacci-Retracments von 70,12 USc. Der Relative-Strength-Index (RSI) wies zum Zeitpunkt dieser Analyse mit 60,29 Punkten noch eine neutrale Marktsituation auf.
Quelle: ActivTrader
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