Der Preis für ein Fass Rohöl der Nordseesorte Brent fiel am Donnerstag stärker zurück. Am Markt verbreiteten sich News in Bezug auf Libyen schnell – dort haben sich die Produktionsunterbrechungen und Störungen offensichtlich auf ein geringes Maß reduziert.
Negativ > Die Aktion der PBOC mahnt zur Vorsicht. Was an den Aktienmärkten mit Kursfeuerwerk gefeiert wurde, stimmte die Rohöl-Bullen wohl eher nachdenklich. Die Rede ist von den am Dienstag von der chinesischen Notenbank „PBOC“ (People´s Bank of China) bekanntgegebenen Maßnahmen, um die chinesische Konjunktur zu beleben. Auf der einen Seite ist die begrüßenswert und schürt Hoffnungen bezüglich einer konjunkturellen Erholung im Reich der Mitte, doch die Sorgenfalten dürften überwiegen. Die Zentralbank in Peking lancierte die voluminösesten Stützungsmaßnahmen seit der Pandemie in 2020. Dies verdeutlicht den Status Quo der chinesischen Wirtschaft, um die es offensichtlich nicht allzu erfreulich bestellt ist. Darunter dürfte auch die Nachfrage nach Rohöl und Rohölderivaten leiden. Die Maßnahmen der PBOC könnten möglicherweise nicht reichen, um die chinesische Wirtschaft ausreichend zu befeuern.
In Bezug auf die Treibstoffnachfrage muss vor allem eines bedacht werden, nämlich eine stetig sinkende Nachfrage nach Benzin und Diesel. Die Durchdringung des Elektroautomobils in China ist sehr hoch und trägt Monat für Monat dazu bei, dass immer weniger Treibstoff für die Mobilität nachgefragt wird.
Positiv > Die UBS sieht einen Lichtblick für das „schwarze Gold“ und prognostiziert für Rohöl der Sorte Brent einen Kurs von 87 US-Dollar je Fass bis zum Jahresende 2024. Die Bank begründet einen ansteigenden Rohölpreis mit einem sich verbessernden wirtschaftlichen Umfeld durch niedrigere Zinsen und weiteren Zinssenkungen durch die US-Notenbank - dies habe stimulierende Wirkung für die US-Wirtschaft. Auf der Angebotsseite sieht die UBS nach wie vor ein Angebotsdefizit.
Brent Crude Oil Spot – was sagt die Charttechnik?
Die hier vorliegende Analyse erfolgt am Tageschartbild anhand des „BrentCrude Oil Spot CFD“ (Brent). Trader beachten parallel dazu die Angaben und News, die sich auf den jeweiligen Kontraktmonat des „Brent Crude Oil Future“ beziehen, der an der Terminbörse ICE (Inter Continental Exchange) gehandelt wird.
Um die nächsten Ziele für die Bullen und Bären näher definieren zu können, wäre auf eine Fibonacci-Analyse abzustellen. Mittels der webbasierten Handelsplattform „ActivTrader“ werden die relevanten Fibonacci-Retracements und Fibonacci-Projektionen erzeugt – diese könnten dann dazu dienen, um zur Ermittlung der Ziele zur Ober- und Unterseite herangezogen zu werden.
Ausgehend vom letzten Zwischentief des 13. Dezember 2023 von 72,51 US-Dollar bis zum Zwischenhoch des 12. April von 91,56 US-Dollar, wären die nächsten Widerstände bei den Marken zur Oberseite von 72,51 US-Dollar (1.00%), 77,01 US-Dollar (0.764%), 79,79 US-Dollar (0.618%), 82,04 US-Dollar (0.50%), 84,28 US-Dollar (0.382%), 87,06 US-Dollar (0.236%) und 91,56 US-Dollar (0.00%) zu ermitteln. Die Unterstützungen wären bei den Projektionen von 68,01 US-Dollar (1.236%), 65,23 US-Dollar (1.382%) und 60,74 US-Dollar (1.618%) abzuleiten. Dem Chartbild wurden zudem die drei EMAs (50er EMA in lila Farbe, 100er-EMA in blauer Farbe und 200er-EMA in roter Farbe) hinzugefügt. Die beiden hier dem Chartbild hinzugefügten Rechtecke sollen lediglich mögliche Kurszielbereiche der Bullen (in grüner Farbe unterlegtes Rechteck) und Bären (in roter Farbe unterlegtes Rechteck) visualisieren helfen.
Zur Oberseite wäre ein Zielbereich bei dem 0.618prozentigen Fibonacci-Retracement von 79,79 US-Dollar zu suchen. Zur Unterseite wäre ein Ziel der Bären bei der 1.618prozenigen Fibonacci-Projektion von 60,74 US-Dollar ein mögliches Szenario. Der Oszillator Relative-Strength-Index (RSI) wies zum Zeitpunkt der Analyse mit 38,48 Punkten eine neutrale Marktverfassung auf.
Quelle: ActivTrader
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