Die Zinsen sinken zwar nicht in den USA, aber zumindest andere Wirtschaftsnationen wie Australien und auch China senken ihre Leitzinsen. Insbesondere Australiens Notenbank „RBA“ (Reserve Bank of Australia) macht keinen Hehl daraus, dass man künftig mit einer höheren Arbeitslosigkeit rechnet, sollte das konjunkturelle Umfeld mit den US-Strafzöllen nicht zum Besseren wenden.
Die „RBA“ hatte am Dienstag, den 20. Mai 2025 den Leitzins um 25 Basispunkte auf 3,85 Prozent abgesenkt. Der Zins liegt nun auf einem Niveau, dass man zuletzt im Mai 2023 sah. Die Inflationsentwicklung in Australien begünstigte die Senkung, so Michele Bullock, die Gouverneurin der „RBA“. Die australischen Verbraucherpreise stiegen im ersten Quartal 2025 um 2,4 Prozent. Damit liegt die Inflation im von der „RBA“ vorgezeichneten Korridor. Die letzten BIP-Werte mit einem Plus von 1,3 Prozent waren noch erfreulich, doch aufgrund des von der US-Administration angezettelten Handelskrieges befürchtet man in „Down Under“ nun Abwärtsrisiken.
Die „RBA“ revidierte ihre BIP-Schätzungen für Dezember 2025 und für Dezember 2026 nach unten. Die Dezember-Schätzung 2025 wie noch auf ein BIP-Plus von 2,4 Prozent hin, nunmehr geht man von einem Plus von 2,1 Prozent aus. Für die Dezember 2026er-Schätzung geht. Man nach zuvor +2,3 Prozent nun von +2,2 Prozent aus.
Auch bei der Arbeitslosenrate revidierte man die Schätzungen – für die Dezember 2025er-Schätzung geht man von einer Arbeitslosenrate von nach wie vor 4,2 Prozent aus, für die Dezember 2026er-Schätzung nun von 4,3 nach zuvor 4,2 Prozent.
Im Rahmen eines Handelskriegsszenarios mit höheren Strafzöllen gegenüber Australien und anderen wichtigen Handelspartnern geht die „RBA“ von einer ansteigenden Arbeitslosigkeit auf bis zu 6 Prozent aus.
Weniger Druck sieht man auch von der künftigen Lohninflation kommen. Die Verbraucherpreise sieht die „RBA“ auf Sicht bis Dezember 2026 am oberen Ende des Inflationskorridors von 2 bis 3 Prozent.
Der gegenwärtige geldpolitische Bericht der australischen Notenbank zeigt klar: Handel bringt Wandel und Handelskriege zerstören Arbeitsplätze, ein globaler Handelskrieg und eine dadurch lahmende Weltkonjunktur ist für jede Exportnation Gift.
Chinas PBOC mit Zinssenkung
Die chinesische Notenbank „PBOC“ (People´s Bank of China) senkt den Leitzins. Es ist die erste Leitzinssenkung seit dem Monat Oktober. Der einjährige Leitzins „LPR“ (Loan Prime Rate) wurde von zuvor 3,10 auf nunmehr 3,00 Prozent abgesenkt und auch der fünfjährige „LPR“-Zinssatz wurde um 10 Basispunkte von zuvor 3,6 auf 3,5 Prozent gestutzt. Der 1-Jahres-LPR-Satz hat Auswirkungen auf neue chinesische Verbraucherkredite und dürfte auch bei Refinanzierungen etwas helfen. Der 5-Jahres-LPR-Satz hat Auswirkungen auf die Hypothekarkredite. 10 Basispunkte sind nicht die Welt, doch die „PBOC“ lässt sich zumindest die Tür für mehr Maßnahmen offen, anstatt gleich mit der „Big Bazooka“ loszulegen. Die chinesischen Leitindizes in Shanghai und Shenzhen stiegen war, legten jedoch keine flotte Sohle aufs Börsenpar.
Quelle: ActivTrader
Die bereitgestellten Informationen stellen keine Finanzanalyse dar. Das Material wurde nicht in Übereinstimmung mit den gesetzlichen Anforderungen zur Förderung der Unabhängigkeit der Finanzanalyse erstellt und ist daher als Marketingkommunikation zu betrachten.
Alle Informationen wurden von ActivTrades ("AT") erstellt. Die Informationen enthalten weder eine Aufzeichnung der Preise von AT, noch ein Angebot oder eine Aufforderung zu einer Transaktion in einem Finanzinstrument. Es wird keine Zusicherung oder Garantie für die Richtigkeit oder Vollständigkeit dieser Informationen gegeben.
Die zur Verfügung gestellten Unterlagen berücksichtigen nicht die spezifischen Anlageziele und die finanzielle Situation der Personen, die sie erhalten. Die Wertentwicklung in der Vergangenheit ist kein verlässlicher Indikator für die zukünftige Wertentwicklung. AT bietet einen reinen Ausführungsdienst an. Folglich handelt jede Person, die auf der Grundlage der bereitgestellten Informationen handelt, auf eigenes Risiko.