Betrachten wir die Welt der Schokoladen- und Kakaoindustrie mal nicht aus der europäischen Sicht, sondern von Seiten von Hershey, Mondelez und weiteren Unternehmen im Schokoladen- und Süßwarenbereich. Wen die Preise für Kakao so enorm ansteigen wie derzeit, kann man sich sicherlich vorstellen, dass die Produzenten von Snickers, KitKat, Twix, Hershey´s, Reese´s, 3 Musketeers, Butterfinger, Crunch, Baby Ruth, Almond, Joy und vielen weiteren Produkten mehr möglicherweise ohne Preisanpassungen nicht auskommen werden. Insgesamt hat die Branche in den USA immerhin eine gewisse Größenordnung. Die Geschäfte mit Schokolade- und Kakaoprodukten dürften neben der Weihnachtssaison auch aufgrund von Valentinstag, Ostern oder wie vor kurzem auch an Halloween auch dieses Jahr recht gut gelaufen sein. Im Jahr 2022 jedenfalls konnten allein die USA Schokolade- und Kakaoprodukte im Wert von 1,86 Milliarden US-Dollar exportieren und da ist der Eigenbedarf schließlich nicht einmal inkludiert. Im Vergleich zum Vorjahr 2021 war das ein Exportplus von rund 2 Prozent. Die größten Abnehmer waren Kanada, Mexiko, Südkorea, die Philippinen, Vietnam, Australien, Großbritannien, die EU, Japan und Singapur, wobei zugegeben Kanada mit rund 844 Millionen US-Dollar der größte Zielmarkt war und ist.
Schalten wir einen Gang zurück vom Produkt zum wichtigsten Rohstoff, dem Kakao.
Der globale Kakaomarkt wird hauptsächlich von zwei afrikanischen Ländern dominiert, nämlich von der Elfenbeinküste (Côte d´Ivoire) und von Ghana. Die Elfenbeinküste dürfte dem Bericht der „ICCO – International Cocoa Organization“ (die ICCO hat ihren Sitz in Abidjan, Elfenbeinküste) mit dem Stand vom 31. August 2023 in der Saison 2022/2023 rund 2,2 Millionen Tonnen Kakao produziert haben, Ghana rund 700.000 Tonnen, Kamerun rund 290.000, Nigeria rund 280.000 Tonnen und andere afrikanische Länder gemeinsam noch rund 202.000 Tonnen. Afrika hat bei der Produktion von Kakao einen Marktanteil von 74,4 Prozent. In Mittel- und Südamerika hat Ecuador mit rund 400.000 Tonnen die Nase vorn, gefolgt von Brasilien mit rund 210.000 Tonnen – andere Länder produzieren zusammen rund 392.000 Tonnen. In der Region Asien und Ozeanien produziert Indonesien mit rund 180.000 Tonnen am meisten, gefolgt von Papua-Neuguinea mit rund 42.000 Tonnen – die restlichen Länder kommen gemeinsam auf rund 43.000 Tonnen. Die globale Produktion dürfte in der Saison 2022/2023 demnach bei rund 4,938 Millionen Tonnen Kakao gelegen haben. Die Saison 2022/2023 endete im September.
Produktion im wichtigsten Land Elfenbeinküste fällt deutlicher
Im wichtigsten Anbauland, der Elfenbeinküste, begann zum 01. Oktober 2023 die Saison 2023/2024 und seitdem kam der Preis sukzessive unter Aufwärtsdruck, denn die Auslieferungen der Kakaoproduktionsbetriebe an die Häfen der Elfenbeinküste waren auf 12-Monatssicht auf einem wesentlich niedrigeren Niveau. Die Auslieferungen in der ersten Oktoberwoche 2022 waren beinahe doppelt so hoch. In der ersten Oktoberwoche wurden der ICCO zufolge nur 50.138 Tonnen verschifft. Der Ausblick auf die laufende Erntesaison ist für die Elfenbeinküste alles andere als rosig. Dies hat vor allem mit dem vielen Regen in Westafrika zu tun, der die Kakaobäume und auch die Früchte schädigt. Pilze und Viren dürften die Qualität und auch die Produktion merklich mindern. Wie die Experten von „Barchart“ in einem Bericht Mitte Oktober 2023 schrieben, schätzt man eine um bis zu 20 Prozent geringere Kakaoernte in der Elfenbeinküste. Dies dürfte folglich den gesamten Kakaomarkt in ein weiteres Jahr mit einem Marktdefizit drücken. Das dritte Jahr in Folge mit einem Marktdefizit lässt die Preise an den wichtigsten Terminbörsen dadurch weiter ansteigen. Da wundert es im Rahmen der gegenwärtigen Probleme im Produzentenland Elfenbeinküste wohl nicht, dass der Kakaopreis mit rund 3.900 US-Dollar je Tonne auf einem 45-Jahreshoch liegt.
Der Kakao-Terminkontrakt an der Terminbörse ICE
Die „Cocoa Futures“ der US-Terminbörse „ICE“ (Intercontinental Exchange) gelten als globale Benchmark für den weltweiten Handel mit Kakao-Terminkontrakten. Die jeweiligen Kontrakte preisen die physische Lieferung von Kakao von mehreren Produzentenländern aus Afrika, Asien, Mittel- und Südamerika ein, die zu den fünf wichtigsten US-Häfen verschifft werden. Der Kontrakt „Cocoa Futures“ hat an der „ICE“ das Handelssymbol „CC“. Ein Kontrakt bündelt 10 Tonnen, der Preis wird je Tonne in US-Dollar quotiert. Die Kontrakte werden in den Kontraktmonaten März, Mai, Juli, September und Dezember angeboten.
Cocoa Futures – der Blick in den Chart
Die Analyse erfolgt hier im Tageschartbild anhand des CFDs auf den „Cocoa Futures“ (CC)-Dezember-Kontrakt (ein globaler Leitkontrakt für Kakao), der an der Terminbörse „ICE“ (Intercontinental Exchange) in US-Dollar (USD) pro metrischer Tonne (1 Tonne = 1.000 kg) gehandelt wird.
Via „ActivTrader“ ist der CFD mit dem Kürzel „CocoaDec23“ aufzufinden. Um die nächsten Ziele der Bullen und Bären näher definieren zu können, wäre auf eine Fibonacci-Analyse abzustellen. Die webbasierte Handelsplattform „ActivTrader“ erzeugt dann die Fibonacci-Retracements und Fibonacci-Projektionen, die zur näheren Bestimmung der Ziele zur Ober- und Unterseite herangezogen werden können.
Ausgehend vom letzten hier für die Analyse relevanten Zwischenhoch des 07. Dezember 2015 von 3.427 USD bis zum Zwischentief des 20. April 2017 von 1.753 USD, wären die nächsten Widerstände bei den Projektionen zur Oberseite von 4.066 USD (1.382%), 4.462 USD (1.618%) und 4.706 USD (1.764%) abzuleiten. Die Unterstützungen kämen bei den Projektionen zur Unterseite von 3.822 USD (1.236%), sowie bei den Marken von 3.427 USD (1.00%), 3.032 USD (0.764%) und 2.788 USD (0.618%) in Betracht. Dem Chartbild wurden hier zudem die drei EMAs (EMA50 in lila Farbe, EMA100 in blauer Farbe und EMA200 in roter Farbe) hinzugefügt. Der Kurszielbereich der Bullen wäre im Bereich der 1.618prozentigen Fibonacci-Projektion von 3.427 USD zu suchen, der der Bären im Bereich des 1.00prozentigen Fibonacci-Retracments von 3.427 USD. Der Relative-Strength-Index (RSI) indizierte zum Zeitpunkt dieser Analyse mit 72,30 Punkten bereits eine technisch überkaufte Marktverfassung.
Quelle: ActivTrader
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