Man mag über die Interpretation in Bezug auf volkswirtschaftliche Daten durch die Marktkräfte zeitweise den Kopf schütteln, doch der Markt ist nun einmal der Markt. Da werden schlechter als vom Marktkonsens erwartete Wirtschaftsdaten plötzlich als gute Nachrichten für die Aktienmärkte gewertet, denn dann besteht schließlich die höhere Wahrscheinlichkeit, dass die US-Notenbank „Federal Reserve“ (Fed) ihre Zinspause sogar zum Zinsgipfel werden lässt. So geschehen am Dienstag, den 29. August 2023. Es wurden um 16:00 Uhr aus den USA die JOLTs-Daten für den Berichtsmonat Juli veröffentlich und parallel dazu auch das Verbrauchervertrauen von Conference Board für den Monat August. Zunächst zu den JOLTs-Daten. Die Abkürzung steht übrigens für „Job Openings and Labor Turnover Survey“ und bedeutet soviel wie „Daten zu den offenen Stellen, zu Kündigungen und Jobwechsel und neuen Jobs“. Diese Daten werden vom „U.S. Bureau of Labor Statistics“ (BLS) bereitgestellt. Von der Datenreihe sind insbesondere die offenen Stellen von Belang. Die Anzahl der offenen Stellen fiel im Juli auf 8,827 Millionen Stellen von 9,165 Millionen im Vormonat Juni und 11,380 Millionen Stellen vom Vorjahresmonat Juli 2022. Insoweit lässt sich daraus ablesen, dass der US-Arbeitsmarkt weniger eng wirkt. Der Marktkonsens ging aber von einem Wert von 9,465 Millionen Stellen aus, also einer Ausweitung gegenüber dem Vormonat Juni. Dies wurde vom Gros der Marktteilnehmer als ein Indiz angesehen, dass sich das Risiko von mehr Lohninflation deutlicher abmildert und damit auch den Druck von der Fed nehmen dürfte, die Zinsen doch nochmals zu erhöhen. An den US-Aktienmärkten wurde dies mit Erleichterung aufgenommen, was zu weiter ansteigenden Notierungen führte. In Bezug auf den US-Dollar führte dies zu Schwäche. Allein diese Schwäche half dem Euro auf die Sprünge. Mit dem parallel dazu veröffentlichten Verbrauchervertrauen von Conference Board für den Berichtsmonat August addierte sich weiteres Ungemach für den „Greenback“. Das US-Verbrauchervertrauen fiel auf 106,1 Punkte. Im Vergleich zur Prognose von 116,0 Punkten ein erheblich abweichender Wert. Beachtet man die Entwicklung der letzten Monate, so ist die Erholung wieder komplett verpufft. Es ist unheimlich wichtig, den Status des Verbrauchers in Bezug auf das gesamte US-BIP zu verstehen. Streikt der US-Verbraucher oder ist einfach aufgrund der allgemein hohen Lebenshaltungskosten nicht mehr in der Lage in einem gewissen Grad zu konsumieren, hat dies direkte Auswirkung auf die US-Wirtschaft. Der US-Verbraucher zeichnet im Schnitt für bis zu 70 Prozent des US-BIPs verantwortlich.
Reihen sich heute weitere US-Wirtschaftsdaten ein und lassen es zu einer Serie von schlechter publizierten Daten gegenüber dem Marktkonsens werden? Nun, zumindest besteht beim heute um 14:15 Uhr zur Veröffentlichung anstehenden ADP-Arbeitsmarktbericht für den Monat August die Chance, dass es nicht zu einem hohen Stellenwachstum in der Privatwirtschaft gekommen ist. Sollten die Daten leicht negativ überraschen, so wäre dies womöglich auch ein Hinweis auf einen sich abkühlenden US-Arbeitsmarkt. Am Freitag um 14:30 Uhr stehen zudem die US-Arbeitsmarktdaten für den Monat August vom „BLS“ zur Bewertung an. Die heute um 14:30 Uhr anstehenden US-BIP-Daten für das zweite Quartal dürften in der weiteren Veröffentlichung keine Überraschung bieten und wohl mit einem Plus von 2,4 Prozent unverändert ausgewiesen werden.
Als ein weiterer Datenpunkt für das Währungspaar EUR/USD wären heute die deutschen Verbraucherpreise in der Vorabschätzung für den Monat August anzuführen. Die Konsensschätzung liegt bei einem Plus von 6,2 Prozent auf 12-Monatsbasis.
EUR/USD – was sagt die Charttechnik?
Die vorliegende Analyse basiert auf einem Tageschart. Um die Ziele der Bullen und Bären näher definieren zu können, wäre auf eine Fibonacci-Analyse abzustellen. Die jeweiligen Fibonacci-Retracements und Fibonacci-Projektionen können mit der webbasierten Handelsplattform „ActivTrader“ erzeugt werden und könnten dann zur Ableitung für die Ziele zur Ober- und Unterseite herangezogen werden.
Ausgehend vom Kursverlauf vom letzten Zwischentief des 31. Mai 2023 von 1,06344 bis zum jüngsten Zwischenhoch des 18. Juli 2023 von 1,12752, wären die nächsten Widerstände bei den Marken von 1,08792 (0.618%), 1,09548 (0.50%), 1,10304 (0.382%), 1,11240 (0.236%) und 1,12752(0.00%) zu ermitteln. Die Unterstützungen kämen bei den Marken zur Unterseite von 1,07856 (0.764%) und 1,06344 (1.00%), sowie bei den Projektionen zur Unterseite von 1,04832 (1.236%), 1,03896 (1.382%) und 1,02384 (1.618%) in Betracht. Dem Chartbild wurden obendrein die drei EMAs (EMA50 in lila FarbeEMA100 in blauer Farbe und EMA200 in roter Farbe) hinzugefügt. Zur Oberseite wäre ein Kurszielbereich bei der 0.00prozentigen Fibonacci-Marke von 1,12752 (ein nochmaliger Test des Zwischenhochs vom 18. Juli 2023) zu suchen. Zur Unterseite wäre ein nochmaliger Test des 1.00prozentigen Fibonacci-Retracements von 1,06344 (also des letzten Zwischentiefs) möglich. Der Relative Strength-Index (RSI) befand sich zum Zeitpunkt dieser Analyse mit 45,26 noch im neutralen Bereich.
Quelle: ActivTrader
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