Die gegenwärtig noch laufende Berichtssaison bringt sicherlich noch zahlreiche positive und auch negative Überraschungen mit sich, doch die Stimmung an den Aktienmärkten allgemein wirkt alles andere als berauschend. Als Katalysator für die jüngste noch laufende Abverkaufswelle sind zeitlich deutlich die tragischen Entwicklungen im Nahost auszumachen. Von einem Bärenmarkt darf man aber noch nicht sprechen, denn dafür steht der deutsche Leitindex DAX weiterhin zu hoch im Kurs. Vom Rekordhoch des 31. Juli 2023 von 16.528,97 Punkten bis zum Tagestief des 23. Oktober 2023 von 14.630,21 Punkten zum Wochenbeginn, fiel der DAX um 1.898,76 Punkte, also rund 1.900 Indexpunkte, was einem prozentualen Abschlag von rund 11,5 Prozent entspricht. Die Kursrückgänge sind folglich als Korrektur zu kategorisieren. Ein Bärenmarkt erfordert rein per definitionem ein Minus von 20 Prozent im Vergleich zum letzten Hochpunkt. So weit sind wir nicht, was aber nicht heißen soll, dass der DAX dort noch hinkommen kann. Die Jahresgewinne des deutschen Leitindex DAX aber schmelzen dahin – mit dem Schlusskurs vom Montag, den 23. Oktober 2023 von 14.800,72 Punkten betrug das Kursplus seit dem Jahresbeginn nur noch 6,30 Prozent. So eine Performance neutralisiert derzeit gerade einmal die weiterhin zu hohe Inflation in Deutschland.
Wenn die Wall Street niest, bekommt Europa einen Schnupfen
Seit vielen Jahrzehnten ist eines an den Aktienmärkten recht bekannt, nämlich die Lenkungswirkung der US-Börsen und deren Folge für die europäischen, aber auch größtenteils asiatisch-pazifischen Aktienmärkte. An dieser Kausalitätskette ändert sich erst etwas, wenn die USA nicht mehr die global schwergewichtigsten Aktienmärkte beheimaten. Demnach betrachtet man sich gerne charttechnisch die führenden US-Indizes Dow Jones, NASDAQ100 und S&P500, blickt aber auch auf bekannte Tools, die die Emotionen der Marktteilnehmer an der Wall Street in Bezug auf den marktbreiten Index S&P500 einfangen. Die Verhaltensökonomik ist ein starkes Schwert, wenn es um die Erfassung der gegensätzlich emotionalen Zustände von Angst und Gier geht. Als Kontraindikator sind Sentimentdaten mit in die Beurteilung einer Marktphase einzubeziehen. Der von „CNN Business“ publizierte „Fear & Greed Index“ (Angst und Gier Index) hing am Montag mit 27 Punkten knapp noch im Bereich der Angst, ab 25 Punkten (das war der Punktestand vom Freitag, den 20. Oktober 2023) abwärts wird schon extreme Angst indiziert. Abschlagspotenzial zur Unterseite könnte demnach zumindest noch möglich sein. Beim weiteren bekannten Sentiment, dem „AAII“ (American Association of Individual Investors), dürfte bis dato lediglich ein Abschmelzen des Optimismus zu konstatieren sein. Diese Ansicht wäre deshalb zu vertreten, da sich Bullen- (34,1 Prozent), Bärenlager (34,6 Prozent) und neutrales Lager (31,3 Prozent) so ziemlich noch die Waage halten.
Parallel zu den wichtigen US-Sentimentdaten gibt es aber auch den „Börse Frankfurt Sentiment-Index“ von Goldberg & Goldberg. Hier wird zwischen institutionellen und privaten Anlegern unterschieden. Der Sentiment-Index institutioneller Anleger wies gemäß dem letzten Stand vom 18. Oktober 2023 ein Bullenlager von 43 Prozent, ein Bärenlager von 38 Prozent und ein neutrales Lager von 19 Prozent auf, der Sentiment-Index privater Anleger wies mit 50 Prozent ein immer noch prall gefülltes Bullenlager auf. Das Bärenlager lag bei 32 Prozent und das neutrale Lager wies 18 Prozent auf.
DAX – was sagt die Charttechnik?
Die hier vorliegende Analyse erfolgt im Tageschartbild anhand des CFDs auf den DAX-Kassa-Index (Cash Index), also den „GER40“. Um die Ziele für die Bullen und Bären näher definieren zu können, wäre auf eine Fibonacci-Analyse abzustellen. Diese Fibonacci-Analyse könnte dann mittels der durch die webbasierte Handelsplattform „ActivTrader“ erzeugten Fibonacci-Retracements und Fibonacci-Projektionen genutzt werden, um die nächsten Ziele zur Ober- und Unterseite etwaig ableiten zu können.
Ausgehend vom letzten übergeordneten Zwischentief des 03. Oktober 2022 von 11.808,87 Punkten bis zum Rekordhoch des 31. Juli 2023 von 16.543,72 Punkten, wären die nächsten Widerstände bei den Marken von 15.426,30 Punkten (0.236%) und 16.543,72 Punkten (0.00%) auszumachen. Die Unterstützungen kämen bei den Marken zur Unterseite von 14.735,01 Punkten (0.382%), 14.176,30 Punkten (0.50%), 13.617,58 Punkten (0.618%), 12.926,29 Punkten (0.764%) und 11.808,487Punkten (1.00%) in Betracht. Dem Chartbild wurden zudem die drei EMAs (EMA50 in lila Farbe, EMA100 in blauer Farbe und EMA200 in roter Farbe) hinzugefügt. Die EMA50 schickt sich derzeit an, die EMA200 durchbohren zu wollen. Dies wäre dann als ein enormes Bärensignal zu werten, denn in diesem Fall spricht man vom „Death Cross“ (Todeskreuz). Mit der Erholungsbewegung zum Wochenbeginn fing sich der DAX an dieser wichtigen charttechnischen Situation und konnte sich erholen.
Zur Unterseite könnte ein Test des 0.618prozentigen Fibonacci-Retracements von 13.617,58 Punkten in den Fokus der Bären zu rücken sein. Zur Oberseite wäre ein Test des 0.236prozentigen Fibonacci-Retracements von 15.426,01 Punkten möglich. In diesem Bereich liegen derzeit auch EMA200 und EMA50. Die Kurszielbereiche wurden hier im Chartbild durch die beiden Rechtecke visualisiert (das farblich grün unterlegte Rechteck dient der Visualisierung des Kurszielbereichs der Bullen, das rot unterlegte Rechteck dem Kurszielbereich der Bären). Der Relative-Strength-Index (RSI) deutete zum Zeitpunkt dieser Analyse mit 31,06 Punkten noch knapp auf eine neutrale Marktverfassung hin.
Quelle: ActivTrader
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