Der deutsche Leitindex bleibt unter Druck. So richtig kräftig ging es mit dem Fahrstuhl aber noch nicht nach unten. Auf Sicht des Jahres 2023 ist der „DAX40“ immer noch mit 10,64 Prozent im Plus. Der Abschlag vom Rekordhoch vom 31. Juli 2023 von 16.528,97 Punkten ist eigentlich noch nicht als besorgniserregend zu bezeichnen. Bis dato kann demnach lediglich von einer gewöhnlichen Korrektur gesprochen werden. Erst bei einem Rutsch von mehr als 20 Prozent wäre per Definition von einem Bärenmarkt auszugehen. Für einen Turnaround dürfte es noch zu früh sein, dagegen spricht die Saisonalität und die immer noch nicht stark genug ausgebildeten Bärenlager.
Die Saisonalität spielt noch den Bären in die Hände
In Bezug auf die Saisonalität müssen die Handelsstatistiken gewälzt werden. Die Performance-Historie von jeder Aktie, jeder Anleihe, jedes Währungspaares, jedes Rohstoffs und damit auch jedes Aktienindex kann auf Sicht von Jahren und gar Dekaden eine mehr als nur sinnvolle Ergänzung für Trading- und Investmentsetups sein. Auf Basis der Saisonalität lässt sich der statistische Vorteil berechnen bzw. darstellen.
- Exkurs –
Gemäß einer in Kooperation mit finanzen.net und Statista erstellten DAX-Performanceanalyse, die auf Monatsbasis einen Zeitraum von 1959 bis 2023 (der März 2023 ist noch mit erfasst) zugrunde legt, ist mit einer Durchschnittsperformance von 1,55 Prozent der Monat März der beste Monat, der Monat September belegt mit einem Minus von 1,8 Prozent den letzten Platz. Der Monat Mai weist in der Analyse im Durchschnitt zwar nur ein minimales Minus von 0,04 Prozent auf, eröffnet aber tatsächlich ein schwaches saisonales Zeitfenster. Die nachfolgenden Monate Juni, August und September gehören zu den schwächsten Börsenmonaten, nur der Juli ist mit einem Plus von 0,85 Prozent der Ausreißer. In der Gesamtbetrachtung kann es sich folglich lohnen, die Monate Mai bis September an der Börse auszuklammern und sich beispielsweise einen schönen Sommer zu machen oder eben auch über die eine oder andere Short-Position nachzudenken. (Vorläufer des DAX40 waren der DAX30 und vor der Lancierung des DAX der Index der Börsenzeitung und zuvor der „Hardy-Index“)
Was sagen die Sentiment-Indizes aus Frankfurt, aber auch aus den USA?
Blickt man auf den „Sentiment-Index“ der „Börse Frankfurt“ für institutionelle Anleger, dann registriert man zuletzt bei den Bullen eine Ausweitung des Lagers von 6 Prozent auf 32 Prozent, bei den Bären eine Abnahme von satten 11 Prozent auf 39 Prozent und im neutralen Lager eine Ausweitung um 5 Prozent auf 29 Prozent. Im direkten Vergleich dazu „schrie“ der Sentiment-Index privater Anleger mit einer Zunahme um einen Prozentpunkt auf 49 Prozent für das Bullenlager zum Zeitpunkt der Veröffentlichung der Daten geradezu nach einer Short-Positionierung. Das Bärenlager baute sich um 2 Prozent auf 18 Prozent ab und das neutrale Lager nahm um einen Prozentpunkt auf 33 Prozent zu (beide Sentiment-Indexdaten mit dem Stand vom 20. September 2023).
Auch die US-Sentiments können allgemein helfen, wenn es um Ableitungen für einen Kontraindikator geht. Dies ist deshalb der Fall, weil die US-Märkte den DAX im Falle einer Trendwende mit gen Norden saugen würden. Die US-Aktienmärkte gelten nach wie vor als die treibende Kraft - auch für den deutschen Leitindex DAX.
Das Sentiment der „AAII“ (American Association of Individual Investors) liefert seit dem Jahr 1987 Woche für Woche ein Stimmungsbild der US-Privatinvestoren, wie diese den Aktienmarkt auf Sicht der nächsten sechs Monate einschätzen. Wie so oft können diese Sentimentdaten vor allem bei historischen Extremwerten als Kontraindikator verwendet werden. Mit dem Stand des 20. September 2023 wies das „AAII“-Sentiment ein Bullenlager in Höhe von 31,3 Prozent auf, ein neutrales Lager in Höhe von 34,1 Prozent und ein Bärenlager in Höhe von 34,6 Prozent auf. Verglichen mit den Extremdaten auf Sicht der letzten 52 Wochen mit einem Bullenlager von 51,4 Prozent vom 19. Juli 2023 und einem Bärenlager von 60,8 Prozent vom 28. September 2022, sind die derzeitigen Werte kaum als Indikator heranzuziehen.
Auch der von „CNN Business“ publizierte „Fear& Greed Index“ wies mit dem Stand vom 25. September 2023 mit 35 Punkten zwar bereits auf „Angst“ (Fear) hin, doch bis zum roten Bereich mit „extremer Angst“ wäre zumindest ein Wert von 25 Punkten oder weniger erforderlich. Für eine möglicherweise ausreichende, zutreffende Ableitung eines Kontra-Signals reicht der derzeitige Punktestand noch nicht ganz aus.
DAX40 – was sagt die Charttechnik?
Die hier vorliegende Analyse erfolgt im Tageschartbild anhand des CFDs auf den DAX-Kassa-Index (Cash Index), also den „GER40“. Um die Ziele für die Bullen und Bären näher definieren zu können, wäre auf eine Fibonacci-Analyse abzustellen. Diese Fibonacci-Analyse könnte dann mittels der durch die webbasierte Handelsplattform „ActivTrader“ erzeugten Fibonacci-Retracements und Fibonacci-Projektionen genutzt werden, um die nächsten Ziele zur Ober- und Unterseite etwaig ableiten zu können.
Ausgehend vom Verlaufstief des 03. Oktober 2022 von 11.808,87 Punkten bis zum Rekordhoch des 31. Juli 2023 von 16.543,72 Punkten, wären die nächsten Widerstände bei den Marken von 15.426,30 Punkten (0.236%) und 16. 543,72 Punkten (0.00%) zu ermitteln.
Die Unterstützungen kämen bei 14.735,01 Punkten (0.382%), 14.176,30 Punkten (0.50%) und 13.617,58 Punkten (0.618%) in Betracht. Dem Chartbild wurden zudem die drei EMAs (EMA50 in lila Farbe, EMA100 in blauer Farbe und EMA200 in roter Farbe) hinzugefügt. Zur Unterseite könnte das 0.382prozentige Fibonacci-Retracement von 14.735,01 Punkten in den Fokus zu rücken sein. Zur Oberseite wäre ein nochmaliger Test des 0.00prozentigen Fibonacci-Retracements – also dem Rekordhoch - von 16.543,72 Punkten abzuleiten. Beide Kurszielbereiche wurden hier im Chartbild durch die beiden Rechtecke visualisiert (das farblich grün unterlegte Rechteck dient der Visualisierung des Kurszielbereichs der Bullen, das rot unterlegte Rechteck dem Kurszielbereich der Bären). Zum Zeitpunkt dieser Analyse notierte der Relative-Strength-Index (RSI) mit einem Wert von 35,73 Punkten im neutralen Bereich.
Quelle: ActivTrader
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