China hat seine geldpolitische Haltung zum ersten Mal seit mehr als 10 Jahren von gelockert. Diese Entscheidung des Politbüros, geleitet von Präsident Xi Jinping, signalisiert eine stärkere Fokussierung auf die Wiederbelebung der angeschlagenen Wirtschaft. Die Ankündigung kam kurz vor der jährlichen Zentralen Wirtschaftskonferenz, bei der die wirtschaftspolitischen Prioritäten für das kommende Jahr festgelegt werden.
Die neue Strategie umfasst eine *proaktivere Fiskalpolitik* und außergewöhnliche konjunkturzyklische Anpassungen, um den Konsum zu fördern, Investitionen effizienter zu gestalten und die Binnennachfrage zu stärken.
Diese Maßnahmen sollen der anhaltenden Deflationsgefahr entgegenwirken, die durch einen Einbruch im Immobiliensektor und schwache Verbraucherausgaben verstärkt wurde. Im November stieg der Verbraucherpreisindex nur um 0,2 % im Vergleich zum Vorjahr, während die Produzentenpreise um 2,5 % sanken.
Die Märkte reagierten erst einmal positiv: Der Hang Seng Index in Hongkong stieg um über 3 %, und die Renditen chinesischer Staatsanleihen fielen auf ein Rekordtief von 1,92 %. Analysten sehen in dieser Politikänderung ein Zeichen dafür, dass Peking die wirtschaftlichen Herausforderungen ernster nimmt. Dennoch bleibt die Umsetzung der Maßnahmen ungewiss.
Der Fokus liegt klar auf der Stärkung des Konsums, während strukturelle Reformen wie Innovation und Lieferkettenoptimierung sekundär bleiben. Trotz der positiven Rhetorik mahnen Ökonomen zur Vorsicht: Die bisherigen Stimuli hatten nur begrenzte Wirkung auf das Vertrauen der privaten Haushalte und Unternehmen.
Chinas Schritt markiert eine bedeutende Wende in der Wirtschaftspolitik und könnte global Auswirkungen haben. Die kommenden Monate werden zeigen, ob diese Maßnahmen ausreichen, um das Wachstum nachhaltig anzukurbeln und die Deflationsspirale zu durchbrechen.
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