Alles über Rohstoff-ETFs: Typen, Vor- und Nachteile beim Investieren
Sie möchten investieren? Dann sind auch Rohstoff-ETFs eine gute Option. Die haben sich nämlich in den letzten Jahren als fester Bestandteil vieler Anlagestrategien etabliert.
Rohstoff-ETFs geben auch privaten Anlegern Zugang zu spannenden Märkten, die sonst eher institutionellen Investoren vorbehalten sind. Das sind Rohstoffe wie Öl, Gold, Industriemetalle, Agrarrohstoffe und sogar spezialisierte Märkte wie ETF Batterie Rohstoffe.
Diese Art der Investition hilft Ihnen, von der Preisentwicklung einzelner Rohstoffe zu profitieren und Diversifikation für Ihr gesamtes Portfolio zu bekommen. Deshalb sind sie auch besonders für beginnende Trader interessant.
Nicht jeder Rohstoff-ETF ist gleich. Die Produkte unterscheiden sich, wie auch übliche ETFs, in ihrer Zusammensetzung. Sie investieren mit Rohstoff-ETFs übrigens nicht direkt in Rohstoffe, sondern in Aktien von Rohstoffunternehmen. Neben den gängigen Rohstoff-ETFs gibt es die sogenannten Futures, die die Entwicklung von Rohstoffen abbilden. Wer investieren möchte, sollte diese Unterschiede kennen.
In diesem Leitfaden zeigen wir Ihnen, welche Typen es gibt, wie sie funktionieren und welche Chancen und Risiken der Handel mit ETFs für Rohstoffe mit sich bringt. Sie bekommen von uns eine gute Basis für Ihre passende Investment-Entscheidung.
Was sind Rohstoff-ETFs?
Mit ETF Rohstoffen können Sie von der Preisentwicklung einzelner Rohstoffe oder ganzer Rohstoffgruppen profitieren, ohne diese Güter tatsächlich zu besitzen. Bei den Rohstoffen geht es beispielsweise um Gold, Öl oder Kaffee. Wenn Sie in Rohstoff-EFTs investieren, besitzen Sie diese Rohstoffe nicht.
Stattdessen nutzen diese ETFs also verschiedene Strategien, um die Kursbewegungen möglichst genau abzubilden. Dabei lassen sich genau zwei Hauptformen unterscheiden:
Terminkontrakte bzw. Futures sind börsengehandelte Vereinbarungen darüber, einen bestimmten Rohstoff zu einem festgelegten Preis in der Zukunft zu kaufen oder zu verkaufen. Diese ETFs bilden die Preisentwicklung des Rohstoffs so exakt wie möglich nach, Futures sind aber selbst Schwankungen unterlegen.
Die zweite Variante investiert in Rohstoff Aktien ETFs von Unternehmen, die in der Rohstoffbranche tätig sind, z. B. in Energiekonzerne oder Agrarunternehmen. Bei diesen ETFs hängt die Wertentwicklung stärker von der wirtschaftlichen Lage der Unternehmen ab.
Das sollten Sie außerdem wissen: Rohstoff-ETFs sind keine ETCs (Exchange Traded Commodities). ETCs sind keine Fonds, sondern Schuldverschreibungen mit zusätzlichem Emittentenrisiko. Für viele Anleger sind Rohstoff-ETFs vor allem als Ergänzung im Portfolio interessant zur Diversifikation und als Absicherung gegen Inflation.
Haupttypen von Rohstoff-ETFs
Rohstoff-ETFs sind eine gute Art, um Ihr Portfolio zu stabilisieren. Um richtig zu investieren, sollten Sie die Haupttypen der ETF Rohstoffe kennen. Sie lassen sich in mehrere Kategorien unterteilen, je nachdem, auf welche Rohstoffe oder Gruppen von Rohstoffen Sie setzen.
Diese Kategorien helfen Ihnen dabei, bestimmte Marktsegmente viel besser zu finden. Das können z.B. mehrere Rohstoffe sein oder Sie fokussieren sich auf einzelne Sektoren wie Energie, Agrar oder Metalle.
Zudem gibt es auch gehebelte Rohstoff-ETFs, die auf kurzfristige Kursbewegungen spekulieren und Tagesrenditen verstärken sollen. Wenn Sie sich vorher gut über die jeweiligen Entwicklungen informieren, können Sie in die richtigen Rohstoff-ETFs investieren.
Wir zeigen Ihnen hier einige Typen von Rohstoff-ETFs und wie sie sich in Struktur und Anwendungsbereich unterscheiden:
Diversifizierte Rohstoff-ETFs
Diversifizierte Rohstoff-ETFs sind breit gestreut. Wenn Sie in Rohstoffe investieren, aber nicht auf einzelne Märkte setzen möchten, machen breit gestreute Rohstoff-ETFs Sinn. Sie bilden Rohstoffindizes ab, die mehrere Bereiche berücksichtigen: Energie, Metalle oder Agrarrohstoffe.
Starke Schwankungen einzelner Rohstoffe bzw. Märkte lassen sich so ausgleichen. Heutzutage sind diese Produkte besonders interessant: Ein ETF, der viele Rohstoffe bündelt, schützt Anleger vor Risiken und eröffnet zugleich Chancen auf Erholung in unterbewerteten Bereichen.
Breit gestreute Rohstoff-ETFs weisen zudem oft eine geringere Volatilität auf als viele Aktienindizes und können das Gesamtrisiko eines Portfolios senken. Sie sind so auch eine Absicherung gegen Inflation, die aufgrund z.B. geopolitischer Spannungen entsteht. Durch ihre meist entgegengesetzte Beziehung zu klassischen Anlageklassen wie Aktien sind sie eine sinnvolle Ergänzung im Portfolio.
Wichtig für Sie zu wissen ist zudem, dass Rohstoff-ETFs auf Terminkontrakten basieren und anfällig für sogenannte Rollverluste (Kosten, die beim Wechsel von einem auslaufenden zu einem länger laufenden Terminkontrakt anfallen) sind.
Einige Anbieter nutzen optimierte Rollmechanismen, um diesen Nachteil zu reduzieren. Produkte wie der UBS CMCI Composite oder der iShares Bloomberg Enhanced Roll Yield ETF sind Beispiele für breit gestreute Lösungen mit unterschiedlichen Fokussierungen bei Risiko und Performance.
Energie-Rohstoff-ETFs
Wollen Sie in Energie-Rohstoff-ETFs investieren? Energie-Rohstoff-ETFs ermöglichen Ihnen als Anleger den gezielten Zugang zu Unternehmen aus der Energiebranche. Dazu zählen Konzerne, die in der Förderung, Verarbeitung, Lagerung und dem Transport von Energieträgern wie Öl, Gas und fossilen Brennstoffen aktiv sind.
Im Gegensatz zu breit gestreuten Rohstoff-ETFs konzentrieren sich Energie-Rohstoff-ETFs auf den Energiesektor. Der Vorteil? Sie konzentrieren sich auf etablierte Indizes wie z. B. den MSCI World Energy.Diese ETFs für Rohstoffe enthalten in der Regel internationale Branchengrößen: ExxonMobil, Chevron, Shell oder TotalEnergies.
Sie profitieren auch von besonderen globalen Entwicklungen: von steigenden Rohstoffpreisen, geopolitischen Spannungen oder steigender Energienachfrage. Und sie werden durch regulatorische Eingriffe oder sinkende Öl- und Gaspreise geschwächt. Die Wertentwicklung ist eng an die Geschäftszahlen der Unternehmen im Fond gekoppelt und nicht direkt an den Rohstoffpreis selbst.
Wenn Sie gerne auf den Energiesektor setzen möchten, bieten Energie-ETFs eine kostengünstige Möglichkeit. Die Gesamtkostenquote (TER) liegt zwischen 0,18 und 0,30 Prozent pro Jahr.
Übrigens gibt es auch ETF-Sparpläne auf den Energiesektor, von denen Sie profitieren können. Das geht teilweise schon ab 1 Euro monatlich.
Außerdem sind erneuerbare Energien in klassischen ETF Energie Rohstoffen nicht enthalten. Wer gezielt in Solar, Wind oder Wasserstoff investieren möchte, kann in Themen-ETFs investieren, die diesen Bereich abdecken.
Energie-Rohstoff-ETFs sind eine smarte Beimischung zur Absicherung gegen Risiken und für mehr Diversifizierung. Beginnende Trader sollten sich vorher gut mit Risiken und Portfoliomanagement beschäftigen, um Energie-Rohstoff-ETFs gewinnbringend zu nutzen.
Agrar-Rohstoff-ETFs
Mit Agrar-Rohstoff-ETFs können Sie in Grundnahrungsmittel und andere landwirtschaftliche Erzeugnisse investieren. Dazu gehören unter anderem Weizen, Mais, Sojabohnen, Zucker, Kaffee und Baumwolle.
Solche ETFs bilden meist breite Agrar-Aktienindizes ab, die die Preisentwicklung einer Auswahl von Agrar-Rohstoffen nachvollziehen. Je nach Produkt kann der Schwerpunkt stärker auf bestimmten Märkten liegen.
Die Besonderheit bei Agrarrohstoffen ist, dass die Entwicklungen von Angebot und Nachfrage sich oft stark von denen anderer Rohstoffe unterscheiden. Sie werden von Wetterbedingungen, Ernteausfällen, geopolitischen Spannungen oder Veränderungen im Konsumverhalten beeinflusst. Solche Faktoren wirken sich hier direkt auf die Preise aus. Auch langfristige Trends wie Bevölkerungswachstum, Ernährungssicherheit und der globale Wandel in der Landwirtschaft spielen eine Rolle.
Die meisten Agrar-ETFs basieren auf Futures, da eine physische Lagerung verderblicher Güter nicht geht. Sie sollten sich, wenn Sie in Agrarrohstoff-ETFs investieren, über mögliche Rollverluste im Klaren sein, die bei der Umschichtung der Futures entstehen können. Bei manchen Anbietern haben Sie Glück: Einige nutzen angepasste Rollstrategien, um diesen Effekt zu minimieren.
Ein Beispiel für ein breit aufgestelltes Produkt ist der Invesco Agriculture UCITS ETF. Er bildet einen Index ab, der mehrere wichtige Agrarrohstoffe enthält und ermöglicht somit eine Streuung über verschiedene Märkte.
Für gezieltere Investitionen gibt es aber auch ETFs mit Fokus auf einzelne Produkte wie Mais oder Soja. Agrar-Rohstoff-ETFs eignen sich als thematische Beimischung im Portfolio. Aufgrund ihrer Volatilität sollten sie jedoch nur in Maßen eingesetzt und regelmäßig überprüft werden.
Edel- und Industriemetall-ETFs
Sie interessieren sich für Edel- und Industriemetalle? Edel- und Industriemetalle zählen zu den gefragtesten Rohstoffkategorien sowohl als Wertspeicher als auch für industrielle Anwendungen. Mit ETFs oder verwandten Produkten wie ETCs können Sie an der Preisentwicklung von Metallen wie Gold, Silber, Platin, Kupfer oder Zink teilhaben.
Zwei Arten lassen sich unterscheiden:
- Die direkte Beteiligung über Aktien von Minengesellschaften
- Die direkte Abbildung der Metallpreise über Rohstoffindizes oder Terminkontrakte
In der Europäischen Union gibt es aufgrund regulatorischer Vorgaben keine reinen Edelmetall- oder Industriemetall-ETFs, da diese nicht ausreichend diversifiziert wären.
Gut zu wissen für Sie: Es gibt sogenannte Exchange Traded Commodities (ETCs). Diese Produkte bilden entweder den Kassapreis ab und sind physisch besichert oder sie investieren in Futures und hinterlegen Sicherheiten in Form von Bargeld oder Anleihen mit hoher Bonität.
- Gold: diese ETCs sind besonders beliebt, denn sie stabilisieren Ihr Portfolio – gerade in Krisenzeiten.
- Silber & Platin: diese ETCs reagieren hingegen stärker auf konjunkturelle Entwicklungen und industrielle Nachfrage.
- Kupfer & Zink: diese Industriemetalle spielen eine wichtige Rolle in Zukunftstechnologien, so in der Elektromobilität oder den erneuerbaren Energien.
Desweiteren gibt es Rohstoff-ETFs, die Aktien von Bergbauunternehmen bündeln, die Metalle fördern oder verarbeiten. Diese Produkte korrelieren zwar oft mit dem Rohstoffpreis, unterliegen aber zusätzlich dem Unternehmensrisiko.
Edel- und Industriemetall-ETFs bzw. -ETCs machen als sinnvolle Ergänzung im Portfolio Sinn. Sie sollten Sie aber bewusst einsetzen. Sie sind sehr spezifisch und müssen gut ins Gesamtportfolio passen.
Wie funktionieren Rohstoff-ETFs?
Rohstoff-ETFS bilden die Kursentwicklung von Rohstoffen über Terminkontrakte nach, die an Terminbörsen gehandelt werden. D. h. sie basieren auf einer Replikationsmethode (Tracking Mechanism). Diese ETFs möchten also die Wertentwicklung einzelner Rohstoffe oder ganzer Rohstoffgruppen abbilden.
Dabei investieren sie jedoch nicht direkt in physische Materialien wie Öl, Gold oder Weizen. Sie nutzen jedoch verschiedene Methoden, um den jeweiligen Markt realitätsnah nachzubilden.
Grundsätzlich lassen sich drei Ansätze unterscheiden:
- Terminkontrakte
- Aktien
- physisch hinterlegte Modelle
Am häufigsten kommen die Futures-basierten ETFs zum Einsatz. Der Fonds erwirbt dabei regelmäßig neue Terminkontrakte, um stets investiert zu bleiben. Dieser Vorgang nennt sich „Rollen“ und kann zu Rollgewinnen oder Rollverlusten führen. Letztere entstehen, wenn der neue Kontrakt teurer ist als der vorherige. Damit Sie als Anleger davon weniger betroffen sind, nutzen einige Anbieter optimierte Rollstrategien, um diese Effekte abzumildern.
Eine weitere Variante bilden aktienbasierte Rohstoff-ETFs. Sie investieren in Unternehmen, die im jeweiligen Rohstoffsektor aktiv sind, also Bergbaukonzerne, Ölgesellschaften oder Agrarunternehmen. Diese ETFs bieten indirekte Rohstoffexponierung. Aber: sie sind stärker vom wirtschaftlichen Erfolg einzelner Konzerne abhängig.
Physisch besicherte ETFs spielen bei Rohstoffen nur eine untergeordnete Rolle. Ein Beispiel: Gold-ETCs, bei denen das Metall tatsächlich im Tresor gelagert wird. Sie gelten streng genommen nicht als ETFs, sondern als börsengehandelte Schuldverschreibungen (ETCs).
Bei allen Varianten fallen laufende Kosten an, die sogenannte Total Expense Ratio (TER). Diese liegt je nach Produkt meist zwischen 0,2 und 0,8 Prozent pro Jahr. Achtung: Sie sollten bei der Auswahl neben der Kostenquote auch die Replikationsmethode, Liquidität und Anbieterbewertung bedenken.
Vor- und Nachteile des Tradings mit Rohstoff-ETFs
Möchten Sie in Rohstoff-ETFs investieren? Es gibt einige Vorteile und Risiken, die wir Ihnen im Folgenden erklären:
Vorteile der Rohstoff-ETFs
Beginnen wir mit den Vorteilen. Rohstoff-ETFs sind eine einfache Möglichkeit, in Märkte zu investieren, die sonst sehr komplex sind. Anstatt physisch in Öl, Gold oder Agrarrohstoffe zu investieren oder auf Derivate zurückzugreifen, können Sie also über börsengehandelte Fonds an der Wertentwicklung dieser Rohstoffe teilnehmen. Der Handel erfolgt transparent über reguläre Börsen.
Ein weiterer Vorteil ist die Diversifikation. Rohstoffe weisen oft eine geringe Korrelation zu klassischen Anlageklassen wie Aktien auf. Sie können dadurch helfen, Schwankungen im Gesamtportfolio auszugleichen.
Besonders heute in Phasen von Inflation und wirtschaftlicher Unsicherheit bringen Sie Ihnen Stabilität ins Depot. Gleichzeitig ermöglichen Rohstoff-ETFs eine Teilnahme an langfristigen Preistrends, wie bei Energie, Metallen oder landwirtschaftlichen Erzeugnissen. Dafür brauchen Sie kein tiefgehendes Wissen der jeweiligen Märkte.
Nachteile der Rohstoff-ETFs
Unterschätzen sollten Sie dagegen auch die Risiken nicht. Einige Rohstoff-ETFs basieren wie bereits erwähnt auf Futures, da die physische Lagerung bei den meisten Rohstoffen (z. B. Agrar-Rohstoffe) nicht sinnvoll ist. Und bei solchen Produkten kann es zu Rollverlusten kommen. Dieses Phänomen tritt häufig in sogenannten Contango-Märkten auf und kann die Rendite schmälern.
Daneben sind Rohstoffe natürlich anfällig für externe Einflüsse wie Wetterereignisse, politische Entscheidungen oder wirtschaftliche Entwicklungen. Und das kann vor allem kurzfristig geschehen. Sie müssen also daran denken, Ihre ETFs genau im Auge zu behalten, um keine Verluste zu haben.
Auch ETCs (die rechtlich keine Fonds sind, sondern Schuldverschreibungen) sind risikoreich. Im Gegensatz zu klassischen ETFs tragen Anleger hier ein zusätzliches Emittentenrisiko. Hierbei kann Ihr eingesetztes Investment gefährdet sein.
Rohstoff-ETFs sind deshalb gut für die Beimischung ins Portfolio. Um langfristig Vermögen aufzubauen, gelten breit gestreute Aktien-ETFs aber als stabilere Option.
Wie wählen Sie die passenden ETFs?
Rohstoff-ETFs unterscheiden sich nicht nur in ihrem thematischen Fokus, sondern auch in Aufbau, Kostenstruktur und Handelbarkeit. Wenn Sie smart investieren möchten, sollten Sie vier zentrale Kriterien im Blick behalten: Die Kosten, die Diversifikation, den Anbieter und die Wertentwicklung.
Kosten (TER):
Die Total Expense Ratio (TER) zeigt, wie hoch die jährlichen Kosten eines ETFs sind. Bei Rohstoff-ETFs bewegt sich diese Kennzahl meist zwischen 0,2 und 0,8 Prozent. Dabei sollten Sie darauf achten: Je niedriger die TER, desto besser.
Aber nur auf den ersten Blick. Wichtig ist jedoch auch, ob der ETF den zugrunde liegenden Index sauber abbildet. Eine niedrige TER allein nützt wenig, wenn die Tracking-Differenz (die Abweichung vom Index) zu groß ist.
Diversifikation:
Es gibt ETFs, mit denen Sie nur in einen einzelnen Rohstoff wie Gold oder Öl investieren. Diese können starken Kursschwankungen unterliegen. Wenn Sie langfristig investieren wollen, ist ein breit gestreuter Rohstoffindex oft die bessere Entscheidung.
Diese ETFs vereinen mehrere Rohstoffe, meist aus den Bereichen Energie, Agrar und Metalle. Wenn Sie bewusst thematisch traden wollen, können Sie sich gezielt für ETFs mit Sektor-Fokus entscheiden. Dabei gilt, das Risiko immer im Blick zu behalten.
Anbieter:
ETF-Anbieter wie iShares (für den iShares Rohstoff ETF), Xtrackers, Invesco oder Deka gehören zu den führenden Marken im europäischen Markt. Sie bieten in der Regel eine transparente Produktstruktur, ausreichende Fondsgröße und hohe Liquidität.
Das erleichtert den Handel und sorgt für geringere Kosten beim Kauf und Verkauf (Spreads). Bei kleineren Anbietern oder sehr spezialisierten Produkten kann es zu geringerer Handelsaktivität und hohen Preisschwankungen kommen.
Wertentwicklung:
Sie sollten daran denken, dass die bisherige Performance des ETFs kein verlässlicher Indikator für die Zukunft ist. Er kann aber dabei helfen, die Qualität des ETFs einzuschätzen.
Hier kommt die Tracking-Differenz zur Sprache, d.h. wie der ETF seinem Referenzindex folgt. Starke Abweichungen können auf hohe interne Kosten oder ineffiziente Replikation hinweisen. Auch die Volatilität eines Rohstoff-ETFs spielt bei der Auswahl eine Rolle.
Wie beginnen Sie mit dem Handel mit Rohstoff-ETFs?
Das geht relativ einfach, denn der Handel mit Rohstoff-ETFs ist für private Anleger heute sehr zugänglich. Sie sollten trotzdem organisiert vorgehen und alle von uns empfohlenen Schritte beherzigen.
1. Depot eröffnen
Bevor Sie überhaupt investieren können, benötigen Sie ein Wertpapierdepot. Dieses lässt sich bei Direktbanken oder Online-Brokern schnell und oft kostenlos einrichten.
Anbieter wie Trade Republic, Scalable Capital oder ING ermöglichen die Depotführung ohne Grundgebühr und bieten Zugang zu einer großen Auswahl an ETFs.
2. Ziel und Strategie klären
Es lohnt sich zu überlegen: Möchten Sie mit Rohstoff-ETFs gezielt auf kurzfristige Marktbewegungen setzen, oder geht es Ihnen um eine langfristige Beimischung zur Diversifikation?
Die Antwort bestimmt, ob Sie eher einen breit gestreuten Rohstoff-ETF wählen oder gezielt in einzelne Segmente wie Energie, Agrar oder Metalle investieren sollten.
3. ETF auswählen
Vergleichen Sie verschiedene Produkte anhand mehrerer Kriterien:
- Gesamtkostenquote (TER)
- Replikationsmethode (physisch, synthetisch, Futures)
- Zusammensetzung (breit gestreut oder fokussiert)
- Anbieter (z. B. iShares, Xtrackers, Deka, Invesco)
- Liquidität und Handelsvolumen
4. ETF kaufen oder Sparplan einrichten
Sind Sie fündig geworden, können Sie den ETF als Einmalanlage kaufen oder einen monatlichen Sparplan einrichten. Letzteres ist besonders für Einsteiger attraktiv: Schon ab 1 oder 25 Euro pro Monat können Sie regelmäßig investieren, bei vielen Brokern gebührenfrei.
5. Entwicklung im Blick behalten
Rohstoffmärkte reagieren häufig auf politische, wirtschaftliche und klimatische Veränderungen. Und Sie sollten ETF-spezifische Faktoren wie Rollverluste bei Futures beobachten. Es lohnt sich regelmäßig zu prüfen, ob der gewählte ETF zu Ihrer langfristigen Strategie passt.
FAQs zu Rohstoff-ETFs
Das Investieren in Rohstoff-ETFs ist komplex und nicht immer leicht zu durchschauen. Wir haben Ihre Fragen gesammelt. In diesem Abschnitt beantworten wir die häufigsten Fragen rund um Rohstoff-ETFs.
Was ist ein Rohstoff-ETF?
Ein Rohstoff-ETF ist ein börsengehandelter Fonds, der die Wertentwicklung eines einzelnen Rohstoffs oder eines breit gefassten Rohstoffindex nachvollzieht.
Anders als bei einem physischen Investment erwerben Anleger dabei nicht den Rohstoff selbst, sondern ein Finanzprodukt, das den Kursverlauf abbildet. Rohstoff-ETFs gibt es in verschiedenen Varianten: Manche konzentrieren sich auf einen bestimmten Rohstoff wie Gold, Öl oder Kupfer, andere bündeln mehrere Rohstoffe aus verschiedenen Bereichen wie Energie, Metalle und Agrarprodukte.
Die Nachbildung erfolgt häufig über Terminkontrakte (Futures). Alternativ investieren manche ETFs in Aktien von Unternehmen, die in der Rohstoffbranche tätig sind, zum Beispiel Bergbau- oder Energiekonzerne.
Sind Rohstoff-ETFs riskant?
Sie gelten tatsächlich als risikoreicher als klassische Aktien-ETFs. Die Kurse können stark schwanken, da sie von Faktoren wie Angebot, Nachfrage, politischen Ereignissen oder Wetterbedingungen beeinflusst werden.
Außerdem haben einige Produkte strukturelle Risiken, z. B. durch Rollverluste bei Terminkontrakten oder Emittentenrisiken bei ETCs.
Wie funktionieren Rohstoff-ETFs, die Terminkontrakte nutzen?
ETFs mit Terminkontrakten kaufen regelmäßig neue Verträge, um die Preisentwicklung eines Rohstoffs nachzubilden. Dabei kann es zu sogenannten Rollverlusten kommen, wenn neue Kontrakte teurer sind als auslaufende. Einige Anbieter versuchen, diese Verluste durch effiziente Strategien zu verringern.
Was ist der beste Rohstoff-ETF in Deutschland?
Bester Rohstoff ETF? Den einen besten Rohstoff-ETF gibt es nicht. Welche Lösung am besten passt, hängt von der persönlichen Anlagestrategie, der Risikobereitschaft und dem Anlagehorizont ab. Dennoch gibt es einige Produkte, die oft empfohlen werden.
Bekannt ist unter anderem der UBS CMCI Composite SF UCITS ETF. Er bildet einen breit gestreuten Rohstoffindex mit mehr als 25 Einzelwerten ab und nutzt eine rolloptimierte Strategie, um Rollverluste bei Terminkontrakten zu minimieren. Wenn Sie auf eine breite Diversifikation und langfristige Preisentwicklung setzen möchten, kann er zu Ihnen passen.
Prominent ist auch der iShares Bloomberg Commodity Swap UCITS ETF, der den Bloomberg Commodity Index abbildet. Auch er ist breit aufgestellt und bietet Zugang zu Rohstoffsegmenten wie Energie, Metalle und Agrar. Die Replikation erfolgt synthetisch über Swaps.
Wie kann ich als Anfänger in Rohstoff-ETFs investieren?
Das ist nicht schwierig. Vor allem, wenn Sie sich schon ein bisschen mit allgemeinen ETFs auskennen. Einsteiger beginnen am besten mit einem breit gestreuten Rohstoff-ETF, der verschiedene Rohstoffklassen kombiniert.
Nach der Depoteröffnung bei einem Broker lässt sich ein solcher ETF als Einmalanlage oder Sparplan kaufen. Wichtig: Informieren Sie sich vorher gut über die Funktionsweise und Risiken.
Sind Rohstoff-ETFs für langfristige Anlagen geeignet?
Ja, auf jeden Fall. Rohstoff-ETFs können langfristig sinnvoll sein. Vor allem als Beimischung. Sie bieten Inflationsschutz und zusätzliche Diversifikation. Eine langfristige Investition erfordert aber Geduld und ein gutes Know-How.
Welche Kosten fallen bei Rohstoff-ETFs an?
Die laufenden Kosten (ausgewiesen als TER = Total Expense Ratio) liegen zwischen 0,2 und 0,8 Prozent pro Jahr. Hinzu kommen mögliche Spread-Kosten beim Kauf oder Verkauf sowie bei Futures-ETFs indirekte Kosten durch Rollverluste. Vergleichen Sie diese am besten vor jeder Investition.
Was ist der Unterschied zwischen physischen und synthetischen Rohstoff-ETFs?
Physische ETFs investieren direkt in den zugrunde liegenden Rohstoff oder in entsprechende Aktien. Synthetische ETFs bilden den Index über Finanzkonstrukte wie Swaps ab. Bei Rohstoffen ist die physische Replikation oft schwierig. Synthetische ETFs bergen ein gewisses Kontrahentenrisiko.
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Das zur Verfügung gestellte Material bezieht sich nicht auf das spezifische Anlageziel und die finanzielle Situation der Person, die es erhält. Die Wertentwicklung in der Vergangenheit ist kein verlässlicher Indikator für die zukünftige Wertentwicklung. AT bietet einen reinen Ausführungsdienst an. Folglich geschieht jede Person, die auf der Grundlage der bereitgestellten Informationen handelt, dies auf eigenes Risiko. Prognosen sind keine Garantien. Ein regulierter Status garantiert keine Sicherheit. Die Zinssätze können sich ändern. Politisches Risiko ist unvorhersehbar. Maßnahmen der Zentralbank können variieren. Die Werkzeuge der Plattformen garantieren keinen Erfolg.